Die neue Bewegtbildstudie von RTR Medien und Arbeitsgemeinschaft Teletest wurde publiziert und zeigt auf, dass nur leichte Veränderungen im Vergleich zu den Ergebnissen des Vorjahres zu verzeichnen sind. So konsumieren 99 Prozent der Menschen hierzulande mindestens einmal wöchentlich Bewegtbilder - 74 Prozent sogar täglich. Eine Steigerung ist nur in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen zu vermerken, denn hier erreichen die Zahlen 100 Prozent. Somit konsumieren Österreicher:innen täglich durchschnittlich 225 Minuten, sprich drei Stunden und 45 Minuten, Bewegungsinhalte. Das sind um zwei Minuten mehr als noch 2024.
"Sowohl Nutzungsdauer als auch Bewegtbildkonsum haben sich in der Post-Corona-Zeit stabilisiert", so Wolfgang Struber, RTR-Medien-Geschäftsführer. "Broadcastern gelingt es, mit Mediatheken und Non-Live-TV-Angeboten leichte Rückgänge im linearen Konsum großteils zu kompensieren. Ein leichter Trend zu zeitunabhängigem TV-Konsum ist weiter erkennbar." Weiters hebt er hervor, dass im Vergleich zum Vorjahr es weder für TV-Angebote noch für alternative Videoangebote in Summe wesentliche Verschiebungen gekommen sei. "Im Detail führt jedoch gerade bei der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen eine zunehmende Nutzung von Livestream TV und On Demand TV zu steigenden Tagesreichweiten für die Broadcaster. Die Präsenz und gute Auffindbarkeit der österreichischen Angebote auf den Endgeräten sind essenziell für deren Nutzung und müssen gesichert werden", fasst er das Ergebnis zusammen.
Thomas Gruber (ProSiebenSat.1 PULS 4), Obmann der Arbeitsgemeinschaft Teletest, erklärt zudem: "Über alle Altersgruppen hinweg macht TV mehr als die Hälfte bis hin zu 90 Prozent der täglichen Bewegtbildnutzung aus und belegt damit klar und deutlich den ersten Platz. Durch die starke Nutzung der Non-Live-TV-Angebote und der Mediatheken-Offensive der österreichischen Broadcaster steigt deren Anteil an der Bewegtbildnutzung im Jahresvergleich sogar leicht. Der Markt der alternativen Videoangebote ist zunehmend fragmentiert." Daher hätten es bezahlte Streaming-Angebote in der Kernzielgruppe schwerer – "die Zeiten der großen Wachstumsraten sind vorbei", so Gruber. "Broadcaster verteidigen durch technische Innovation und usergerechte Angebote ihren klaren Spitzenplatz."
Wachsende Bedeutung der Broadcaster
Laut Bewegtbildstudie 2025 entfallen mehr als drei Viertel der Bewegtbildinhalte bereits auf Broadcaster (78 %). Der Anteil weiterer Videoinhalte auf Plattformen, von Streaminganbietern oder in sozialen Medien stagniert das vierte Jahr in Folge bei 21 Prozent. Zudem entfallen 66 Prozent der durchschnittlichen täglichen Bewegtbildnutzung der Gesamtbevölkerung auf Live TV, das sowohl linear als auch im Livestream gesehen wird. Ebenfalls Zuwächse verzeichnen zeitversetztes TV und On Demand TV. Sie machen inzwischen zwölf Prozent der Gesamtnutzung aus. Die Plattform YouTube erreicht sechs Prozent, Netflix vier Prozent und Prime Video zwei Prozent. Social-Media-Plattformen liegen bei der Bewegtbildnutzung allerdings unter der Ein-Prozent-Marke.
Der Broadcaster-Trend zeigt sich dabei durch mehrere Altersgruppen hindurch: bei den 14- bis 49-Jährigen entfallen 58 Prozent ihres Bewegtbildkonsums auf Broadcaster-Angebote. 16 Prozent machen alleine zeitversetztes und On Demand TV aus. Netflix erreicht hingegen elf Prozent, YouTube sieben und Prime Video vier Prozent. Social-Media-Plattformen können sich auch hier nicht hervortun und erreichen zwei Prozent.
Bei den unter 30-Jährigen sind die Broadcaster ebenfalls auf dem Spitzenplatz (51 %) und liegen damit noch vor den summierten Videoplattformangeboten (rund 47 %). Der Nutzungsanteil von zeitversetztem und On Demand TV fällt mit 18 Prozent in dieser Kohorte leicht höher aus als bei den 14- bis 49-Jährigen.
Tagesreichweite von TV nahezu unverändert
Mit Blick auf die Tagesreichweite von TV auf allen Übertragungswegen lässt sich feststellen, dass diese nahezu unverändert und hoch ist (72 % der Gesamtbevölkerung). Bei den 14- bis 49-Jährigen erzielen Broadcaster eine Tagesreichweite von 58 Prozent, während YouTube mit 16 Prozent auf dem zweiten und Netflix mit zehn Prozent auf dem dritten Platz liegen. Dafür weisen andere Videoangebote und soziale Medien nur einstellige Reichweiten auf.
Rückläufige Tagesreichweiten weisen die großen Videoportale binnen der letzten drei Jahre in ihrer Kernzielgruppe auf (14-bis 49-Jährigen). YouTube verlor seit 2023 von 26 auf 18 Prozent und Netflix reduzierte sich von 14 auf zwölf Prozent, bei Prime Video ging es von sieben auf drei Prozent hinunter.
Eine Frage des Inhalts
Zu guter Letzt zeigte die Umfrage, dass sich der klassische TV-Bildschirm in der Gesamtbevölkerung großer Beliebtheit erfreut, wenn es darum geht, sich Broadcaster-Inhalte anzusehen. Ganz zur Freude der Werbung: diese entfaltet nämlich laut wissenschaftlichen Studien die größte Wirkung und erzielt die höchste Aufmerksamkeit für Inhalte, wenn sie über einen TV-Bildschirm ausgestrahlt werden. Mit 90 Prozent führen Broadcaster-Inhalte die Nutzung am Big Screen deutlich vor Videos (10 %) und DVDs (1 %). Bei der jüngeren Seherschaft machen Broadcaster-Inhalte (live oder zeitversetzt) 79 Prozent der Bildschirmzeit am Big Screen aus, gefolgt von Videos (20 %) und DVDs (2 %). Die Nutzung von Videoplattformen erfolgt nahezu gleichermaßen auf Fernseher (33 %), PC oder Notebook (31 %) und Smartphone (25 %).
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