Die Vereinigten Staaten gelten aufgrund ihrer zahlreichen Technologieunternehmen, die massiv in KI-Technologie investiert haben, als Vorreiter in Sachen Künstlicher Intelligenz. In Österreich und Europa spielt man im weltweiten KI-Rennen hingegen nicht die erste Geige – ein Umstand, der sich ändern soll. Denn bereits im Februar hat die Europäische Union auf dem KI-Gipfel in Paris umfangreiche Investitionen in die KI-Branche angekündigt, um so im globalen Wettbewerb aufzuholen und die technologische Souveränität zu stärken, heißt es. Mit derartigen Investitionen beabsichtige man also Europa zu einer weltweiten Führungsrolle in puncto Künstlichen Intelligenz zu verhelfen.
Doch wie fit sind Österreich und Europa für generative KI? Dieser Frage hat sich adesso gewidmet und hat untersucht, wie sich österreichische und europäische Unternehmen in Sachen generativer KI aktuell einschätzen, wie fit sie sich selbst sehen und welche Rolle GenAI inzwischen in ihrem Arbeitsalltag spielt. Im Rahmen der Untersuchung wurden 100 Führungskräfte aus der heimischen Wirtschaft vom IT-Dienstleister befragt. Das Ergebnis zeige dabei, dass sich Unternehmen hierzulande deutlich besser auf GenAI vorbereitet sehen als noch im vergangenen Jahr.
Zentrale Erkenntnisse der Untersuchung
Laut adesso würden Unternehmen auf "GenAI made in Europe" warten. So hätten die Befragten ein klares Signal für den Bedarf an europäischen Alternativen gesendet. 66 Prozent der Befragten sei es demnach wichtig oder sehr wichtig, dass die GenAI-Anwendungen, die ihr Unternehmen nutzt oder nutzen könnte, in der Europäischen Union entwickelt wurde. Damit zeige sich ein großes Bewusstsein für digitale Souveränität und den Wunsch, sich nicht von außereuropäischen Anbietern abhängig zu machen, so das Fazit des IT-Dienstleisters.

© adesso Austria GmbH
Weiters sei Regulierung ein notwendiges Instrument und die Mehrheit der Befragten würden eine Verstärkung dieser im Bereich KI-Anwendung befürworten. 52 Prozent stimmten laut Studie für "eher", 27 Prozent für "voll und ganz". Laut adesso würden diese Zahlen zeigen, dass Unternehmen Regulierung nicht nur akzeptieren, sondern diese von vielen als notwendiges Instrument angesehen wird, um verantwortungsvoll mit KI umzugehen und Risiken zu kontrollieren.
Gesteigerte GenAI-Fitness
Aus den Zahlen sei außerdem zu entnehmen, dass die österreichische Wirtschaft noch längst nicht ausreichend auf GenAI vorbereitet ist. So haben nur fünf Prozent der Befragten laut IT-Dienstleister angegeben, den aktuellen Stand für sehr gut zu halten, 21 Prozent für gut. Gleichzeitig haben 35 Prozent die Vorbereitung als mangelhaft und weitere 15 Prozent sie als ausreichend bewertet. Laut adesso würden diese Einschätzungen verdeutlichen, dass Unternehmen das Potenzial von GenAI künftig ausschöpfen wollen. Jedoch brauche es gezielte Investitionen, Qualifizierungen und strategische Weichenstellungen. Aus der Untersuchung gehe zudem hervor, dass die GenAI-Fitness der Unternehmen steige. So würden sich die Unternehmen besser auf GenAI vorbereitet sehen als noch im vergangenen Jahr. Demnach sei der Anteil der Firmen, die sich gut oder sehr gut gerüstet fühlen, gegenüber 2024 von 22 Prozent auf 39 Prozent angewachsen. Auf strategischer Ebene käme aber GenAI erst zaghaft in den Unternehmen an: 48 Prozent haben laut Studie bereits eine KI-Strategie entwickelt und 20 Prozent von diesen Unternehmen würden dabei lediglich die klassische KI berücksichtigen.

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"Österreichische Unternehmen fühlen sich immer besser für generative KI aufgestellt. Das ist ein deutliches Zeichen für die zunehmende Akzeptanz dieser Technologie. Mit Blick auf strategische Nutzung besteht aber noch erheblicher Nachholbedarf", so Tom Strube, Head of Consulting der adesso Austria. "Der Report macht aber auch den Bedarf an europäischen Lösungen sichtbar. Die Unternehmen warten auf Lösungen aus der EU, die das Zeug haben, sichere und ethische GenAI-Anwendungen zu werden." Die Studie "GenAI Impact Report" können Sie hier kostenfrei downloaden.
www.adesso.at
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