Statistik Austria hat am Montag die aktuellen Zahlen zu den Pkw-Neuzulassungen veröffentlicht. Demnach wurden in Österreich im April 2025 exakt 24.855 Personenkraftwagen neu zugelassen. Im Vergleich zum April des Vorjahres ist das ein Zuwachs von 16,5 Prozent. Betrachtet man die ersten vier Monate des heurigen Jahres, fällt das Plus mit 7,4 Prozent zwar kleiner aus, kann sich aber dennoch sehen lassen. Besonders stark konnten die reinen Elektroautos zulegen, die in diesem Zeitraum einen Zuwachs von mehr als 41 Prozent verbuchen konnten.
"Im April 2025 hat der Neuwagenmarkt in Österreich im Vorjahresvergleich deutlich an Fahrt aufgenommen. Es wurden 24.855 neue Pkw zum Verkehr zugelassen. Das sind um 3.518 oder 16,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Dabei sind Benzin-Hybride mit einem Plus von 82,8 Prozent auf 8.327 Neuzulassungen an allen anderen vorbeigezogen. E-Autos haben um 76,1 Prozent auf 5.690 zugelegt. Mehr als jeder fünfte Neuwagen im April war damit rein elektrisch unterwegs. Tesla konnte als einzige Marke nicht vom E-Auto-Boom profitieren, hier gingen die Neuzulassungen im Jahresvergleich fast um die Hälfte zurück", so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Elektroautoboom
Doch wie sieht die Verteilung der unterschiedlichen Antriebsvarianten nun konkret aus? Im April 2025 waren 61,7 Prozent der 24.855 neu zum Verkehr zugelassenen Autos mit einem alternativen Antriebssystem ausgestattet (Elektro: 5.690, +2.458, +76,1 Prozent; Benzin-Hybrid: 8.327, +3.772, +82,8 Prozent; Diesel-Hybrid: 1.329, +47, +3,7 Prozent). Konventionell angetriebene Pkw kamen auf einen Anteil von 38,3 Prozent (Benzin: 6.681, −1.389, −17,2 Prozent; Diesel: 2.827, −1.370, −32,6 Prozent). Damit landen die reinen Stromer auf Platz zwei und liegen nicht einmal 1.000 Fahrzeuge hinter den Benzinern.
Sieht man sich die Verkaufszahlen der ersten vier Monate an, zeigt sich, dass von Jänner bis April 2025 exakt 90.872 Pkw neu zugelassen wurden. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 7,4 Prozent oder 6.272 Pkw. Bei Elektroautos stiegen die Neuzulassungen in diesem Zeitraum um 41,6 Prozent oder 5.833 auf 19.867. Neuzulassungen von Benzin-Hybridfahrzeugen (28.376; +8.007; +39,3 Prozent) stiegen ebenfalls um etwa zwei Fünftel an. Außerdem wurden von Jänner bis April 2025 um 5,9 Prozent mehr Diesel-Hybride (4.988; +280) neu zugelassen. Insgesamt erreichten Autos mit alternativen Antriebssystemen einen Anteil von 58,6 Prozent (53.233; +36,1 Prozent). Konventionell betriebene Fahrzeuge (37.639; −17,2 Prozent) kamen auf einen Anteil von insgesamt 41,4 Prozent. Von Jänner bis April 2025 wurden 26.268 Pkw mit Benzinantrieb (−2.322 Stück) und 11.371 Pkw mit Dieselantrieb (−5.517 Stück) neu zugelassen. Während die Stromer also mehr als 41 Prozent zulegten, verzeichneten Benziner (−8,1 Prozent) und Diesel (−32,7 Prozent) deutliche Rückgänge.
Hauptgrund für den Elektroautoboom ist laut Branchenexpert:innen das Auslaufen der Förderungen. Da die staatliche Unterstützung beim Kauf wegfällt, haben sich viele Interessent:innen noch rechtzeitig einen reinen Stromer gesichert, um von den Zuschüssen zu profitieren. Auch viele Händler:innen haben ihre Kund:innen auf das Ende der Förderung hingewiesen und somit den Effekt verstärkt.
Es gibt aber auch noch andere Gründe. So war Anfang des Jahres noch nicht klar, dass die EU die strengen CO₂-Vorgaben bei den Flottenverkäufen für die Hersteller aufweichen wird. Deshalb haben viele Importeure spezielle E-Auto-Angebote geschnürt, um möglichst viele Stromer zu verkaufen und so drohenden Strafzahlungen für die Hersteller zu entgehen. Darüber hinaus sind in den letzten Monaten viele neue Elektromodelle auf den Markt gekommen, die in Sachen Preis und Reichweite immer attraktiver werden. Auch das scheint von den Konsument:innen goutiert zu werden. Dennoch ist fraglich, ob der Boom in diesem Ausmaß anhält. Klarheit werden die kommenden Monate schaffen.
Tesla stürzt ab
Dass Tesla von dem starken Zuwachs gar nicht profitieren konnte, hat mehrere Gründe. Zum einen dürfte das fragwürdige politische Engagement von Firmengründer Elon Musk eine Rolle spielen. Dieser dürfte das Image der Marke auch außerhalb der USA nachhaltig geschädigt haben. Zum anderen war der globale Tesla-Bestseller, das Model Y, aufgrund eines umfangreichen Facelifts hierzulande in den ersten Monaten so gut wie nicht erhältlich (LEADERSNET berichtete). Mittlerweile ist das runderneuerte Elektro-SUV aber verfügbar. Somit werden auch hier die kommenden Monate zeigen, wie es um Tesla tatsächlich steht. Im Vorjahr lag der US-Hersteller in den ersten vier Monaten in Österreich bei den E-Autos jedenfalls noch auf Platz 1, heuer reichte es nur noch für Platz 5. Die "Stromer"-Spitzenposition nimmt von Jänner bis April 2025 BMW ein.
Beliebteste Marken
Beim gesamten Markenranking gab es von Jänner bis April 2025 keine allzu großen Überraschungen. Am beliebtesten waren Modelle von Volkswagen (Anteil: 14,4 Prozent), Skoda (10,5 Prozent), BMW (7,8 Prozent) und Audi (7,2 Prozent).
Gegenüber Jänner bis April 2024 haben sich die Zulassungen von Cupra (+123,2 Prozent) mehr als verdoppelt. Zuwächse wurden auch bei Renault (+54,4 Prozent), Audi (+27,4 Prozent), Skoda (+13,1 Prozent), BMW (+11,4 Prozent), VW (+6,8 Prozent) und Dacia (+1,0 Prozent) beobachtet. Im Gegensatz dazu wurden weniger Pkw der Marken Seat (−18,7 Prozent), Toyota (−7,5 Prozent) und Mercedes (−5,7 Prozent) neu zugelassen.
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