Volta Commercial Vehicles
Heimische E-Lkw-Tochterfirma ist wohl endgültig pleite

Die Gesellschaft wurde gegründet, um den Elektro-Truck "Volta Zero" auf dem österreichischen Markt einzuführen. Für die Produktion war Steyr Automotive vorgesehen. 

Die Geschichte rund um "Volta" in Österreich muss um ein Kapitel erweitert werden. Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) und der KSV1870 bekanntgaben, wurde nun über das Vermögen der Volta Commercial Vehicles GmbH am Handelsgericht Wien der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens eingebracht. Am 2. Mai wurde es laut KSV1870 eröffnet. Bei dem Unternehmen handelt es sich um einen Teil der einst in Schweden ansässigen Volta-Gruppe. Nach der Insolvenz im Oktober 2023 (LEADERSNET berichtete) wurde sie vom US-Hedgefond Luxor Capital übernommen und verlegte ihren Sitz nach Wales.

Die jetzt in Österreich insolvente Gesellschaft wurde im Dezember 2023 mit dem Ziel gegründet, den Volta Zero, einen vollelektrischen Lkw, auf dem österreichischen Markt einzuführen. Die Produktion des Volta Zero sollte durch Steyr Automotive im Werk Steyr erfolgen. Erst kürzlich wurde untermauert, dass man von der Wiederaufnahme der Produktion überzeugt sei. Doch dieses Ziel scheint nun in weite Ferne gerückt zu sein.

Ursache

Gemäß den vorliegenden Unterlagen sind derzeit 15 Gläubiger:innen betroffen – davon sieben Dienstnehmer:innen. Die Gesamthöhe der Verbindlichkeiten belaufe sich laut AKV auf rund 1,07 Millionen Euro, wovon demnach rund eine Million Euro Verbindlichkeiten gegenüber der Muttergesellschaft der Volta Commercial Vehicles GmbH bestehen.

Hauptgrund für die Insolvenz ist laut eigenen Angaben der noch nicht erfolgte Marktstart, aufgrund dessen noch keine Umsätze erzielt werden konnten. Deshalb erfolgte die Finanzierung der Volta Commercial Vehicles GmbH bisher durch Kapitalzuschüsse der Muttergesellschaft in Form von sogenannten "Intercompany loans". Im Hinblick auf die Verzögerungen des Markteintritts des Volta Zero läuft für die Gesellschaften der Volta-Gruppe schon seit Längerem ein Investorensuchprozess, welcher laut eigenen Angaben nicht im angenommenen zeitlichen Rahmen finalisiert werden konnte. Dies habe die britische Gesellschafterin (Volta Commercial Vehicles Limited) dazu veranlasst, weitere finanzielle Unterstützung einzustellen, was letztendlich zum aktuellen Insolvenzantrag geführt habe.

Keine Fortführung geplant

Die aktuellen Vermögensverhältnisse müssen laut den Kreditschützer:innen im Zuge des Verfahrens erst überprüft werden. Eigenen Angaben zufolge verfügt die Volta Commercial Vehicles GmbH jedoch über kein nennenswertes Vermögen und beabsichtigt keine Fortführung ihres Unternehmens.

Derzeit sei nicht bekannt, ob die Absicht besteht, Entschuldungsanträge einzubringen, die weitere Vorgehensweise bleibe daher abzuwarten, so der AKV.

www.akv.at

www.ksv.at

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