Geschäftsbericht der Versicherung
Wiener Städtische bleibt auf Wachstumskurs

| Tobias Seifried 
| 29.04.2025

Ein kräftiges Plus gab es in der Sach- und Krankenversicherung. Hinzu kommen Zuwächse in der Lebensversicherung. Rekordwerte bei Unwetterschäden drücken jedoch den Gewinn etwas nach unten.

Die Wiener Städtische hat am Dienstag ihren Geschäftsbericht 2024 veröffentlicht. Dabei kann die Versicherung in einem turbulenten politischen Umfeld und dem zweiten Rezessionsjahr in Folge auf eine weiterhin stabile Geschäftsentwicklung zurückblicken. Das Prämienvolumen kletterte im Vorjahr laut eigenen Angaben um sechs Prozent auf rund 3,6 Milliarden Euro. "Wir setzen unseren Wachstumskurs konsequent fort, der auf der starken Performance in allen Sparten basiert. In einem krisenhaften Umfeld mit Rekordwerten bei Unwetterschäden suchen Menschen nach Sicherheit und Halt. Dieser Aufgabe kommen wir als verlässlicher Partner für unsere Kund:innen nach", sagt Ralph Müller, Generaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung.

Stabiles Wachstum trotz herausfordernder Rahmenbedingungen

Im Jahr 2024 habe die Wiener Städtische eine anhaltend hohe Nachfrage in der Schaden-/Unfall- sowie Krankenversicherung verzeichnet. Die Prämien im Schaden-/Unfallbereich stiegen demnach um 7,6 Prozent auf 1,85 Milliarden Euro, in der Krankenversicherung um 9,9 Prozent auf 542 Millionen Euro. Entgegen dem allgemeinen Markttrend habe auch die Lebensversicherung um 1,8 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zugelegt. Davon profitierten sowohl klassische als auch hybride und fondsgebundene Produkte. "Wir beobachten eine deutliche Belebung des Neugeschäfts. Vielen wird zunehmend bewusst, dass die staatliche Pension im Alter nicht ausreicht. Die Lebensversicherung wird angesichts des demografischen Wandels weiter an Bedeutung gewinnen", so der Generaldirektor. Die private Vorsorge schließe finanzielle Versorgungslücken, schütze die Kaufkraft und verringere die Abhängigkeit vom staatlichen System.

Extremwetterereignisse belasten Ergebnis

Der Gewinn vor Steuern sank leicht von 349,2 Millionen auf 318,6 Millionen Euro – vor allem aufgrund steigender Unwetterschäden, so die Versicherung. Mit rund 71.000 Schadenfällen und einem Volumen von 227 Millionen Euro erreichte die Wiener Städtische laut eigenen Angaben den höchsten Wert in ihrer Geschichte. Der bisherige Höchststand aus 2021 (200 Millionen Euro) wurde damit übertroffen. "Die Zunahme der Schäden erfordert dringenden Handlungsbedarf. Gefragt sind umfassende Präventionsmaßnahmen und konsequente Bebauungsverbote in Risikozonen", betont Müller. Die Statistik zeige einen klaren Trend: Während sich die durchschnittlichen Jahresschäden zwischen 2010 und 2019 auf rund 70 Millionen Euro beliefen, stiegen sie in den vergangenen fünf Jahren auf durchschnittlich 155 Millionen Euro.

Insgesamt leistete die Wiener Städtische 2024 rund 3,3 Milliarden Euro an ihre Kund:innen – das entspreche 13,2 Millionen Euro pro Arbeitstag. Besonders stark fiel der Anstieg in der Kfz-Versicherung aus, getrieben durch höhere Reparaturkosten. Auch in der Gesundheitsvorsorge wurden demnach deutlich mehr Leistungen erbracht – bedingt durch steigende Krankenhauskosten und eine intensivere Inanspruchnahme. Der Generaldirektor dazu: "Angesichts des demografischen Wandels ist davon auszugehen, dass dieses hohe Leistungsniveau auch künftig Bestand haben wird."

Positive Entwicklung im laufenden Jahr

Beim Blick auf die kommenden Monate zeigt sich die Versicherung optimistisch. So zeige das erste Quartal 2025 eine weiterhin robuste Nachfrage in allen Sparten. Besonders die Gesundheits- und Sachversicherung verzeichneten überdurchschnittliche Zuwächse. "Trotz zunehmender Unsicherheiten blicken wir optimistisch auf das laufende Jahr. Die Entwicklung ist bislang erfreulich stabil", resümiert Müller abschließend.

www.wienerstaedtische.at

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