Für die Oberleitung der Traisentalbahn
ÖBB setzen bei Modernisierung auf recycelte Masten

Das Material, das nun wiederverwendet wird, stammt von alten, ausrangierten Betonmasten. Durch die Elektrifizierung der Strecke sollen künftig umweltfreundliche, elektrische Zuggarnituren auf der Schiene unterwegs sein.

Für die neue, "grüne" Oberleitung der Traisentalbahn sollen 50 Jahre alte Betonmasten recycelt und CO₂ eingespart werden, so die ÖBB.

Modernisierung der Traisentalbahn

Rund 1.200 CO₂-reduzierte Oberleitungsmasten aus Stahlbeton mit 30 Prozent recycelter Gesteinskörnung kommen im Zuge der Modernisierung der Traisentalbahn zum Einsatz. Laut dem Konzern erhält so jeder neue Mast über eine Tonne Recyclingmaterial. Das Material, das nun wiederverwendet wird, soll von alten, ausrangierten Betonmasten der ÖBB der Region Wiener Neustadt stammen.

Kreislaufwirtschaft und Elektrifizierung

Das Verfahren, das dabei zum Einsatz kommt, wurde von der Kirchdorfer Gruppe entwickelt. In der Betonrezeptur für Fahrleitungsmasten sollen etwa 30 Prozent der natürlichen Gesteinskörnungen durch rezyklierte Gesteinskörnungen ersetzt werden.

"Unser Ziel ist es, die Bahn als attraktives, modernes und umweltfreundliches Verkehrsmittel weiter zu stärken und für die Zukunft zu rüsten. Mit diesem Pilotprojekt erhält unser altes Baumaterial wieder neues Leben und wird in den Kreislauf der neuen Bahn zurückgeführt. Damit machen wir eines klar: Klimaschutz ist für uns nicht nur ein Wort, wir leben ihn", sagt Judith Engel, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG.

"Unsere CO₂-reduzierten Produkte vereinen Nachhaltigkeit mit technischer Exzellenz. Durch Recycling reduzieren wir den Verbrauch von Primärrohstoffen erheblich und leisten als Partner der ÖBB einen Beitrag zur umweltfreundlicheren Bahninfrastruktur", so Michael Wardian, CEO der Kirchdorfer Gruppe.

Hohe Belastbarkeit

Laut der ÖBB wurden umfangreiche Tests an den Masten durchgeführt. Dabei soll vor allem die hohe Belastbarkeit bestätigt worden sein. Bei einem Mastbiegeversuch wurde die Mastspitze um 140 Zentimeter gezogen, bis die Belastungsgrenze erreicht war. Dieser Wert liegt deutlich über den Anforderungen der ÖBB. Das Monitoring der Masten soll über einen Zeitraum von drei Jahren erfolgen.

Die recycelten Masten sind Teil einer umfangreichen Modernisierung. Durch die Elektrifizierung der Strecke sollen in Zukunft umweltfreundliche, elektrische Zuggarnituren mit 100 Prozent grünem Bahnstrom im Traisental auf der Schiene unterwegs sein, anstatt der bisherigen dieselbetriebenen Personenverkehrszügen. Das spart laut den ÖBB nicht nur den CO₂-Ausstoß, sondern reduziert auch Schallemissionen.

www.oebb.at

www.kirchdorfer.at

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