Die neue Folge "Peter & Paul" dreht sich dieses Mal rund um das Thema "Die neue Rolle der Versicherung". Dazu spricht Paul Leitenmüller (CEO Opinion Leaders Network) mit seinen beiden Gästen Ralph Müller (Generaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung) und Markus Spellmeyer (Vorstand Merkur Versicherung). Gedreht wurde die aktuelle Folge in den Räumlichkeiten der Westfield Shopping City Süd (SCS).
Versicherungen als Wohlstandssicherer
Ralph Müller ist Generaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung, einer der größten Versicherungsgesellschaften Österreichs mit rund 4.000 Mitarbeiter:innen. Er meint, dass aktuell große Verunsicherungen in der heimischen Bevölkerung zu spüren seien – sowohl in privaten Haushalten als auch in Unternehmen. Zurecht, betrachte man die aktuelle wirtschaftliche Lage. Dementsprechend sei "sehr viel zu tun", um den Wohlstand in Österreich zu sichern, meint Müller. Hierbei würden die Versicherungen einen wichtigen Anteil leisten – so habe die Wiener Städtische im vergangenen Jahr etwa 3,3 Milliarden Euro an Leistungen für die Menschen in Österreich erbracht.
"Die Versicherungen sind ein ganz wichtiger Baustein zur Wohlstandssicherung, aber natürlich sind auch viele Hausaufgaben von anderer Seite zu machen, insbesondere auch von der Politik", so der Generaldirektor. Dementsprechend befinde man sich seit vielen Jahren in einem konstruktiven Dialog mit der Politik, die jedoch nicht immer auf die Forderungen der Versicherungen eingehe. "Also meiner Meinung nach haben wir in den letzten Jahren sehr viele Eigentore geschossen. Ein schönes Beispiel dafür sind die Pensionen, die natürlich reformiert gehören – das weiß man inzwischen, und gerade junge Menschen spüren das. Allerdings haben wir in den vergangenen Jahren alle Pensionen im Einklang mit der Inflation angehoben, auch die besonders hohen. Die Frage ist eben, ob das so vernünftig ist."
Vermittlung von Sicherheit als soziale Verantwortung
Auch Markus Spellmeyer, der bereits seit 29 Jahren in der Branche tätig ist und u. a. schon in Indien, Deutschland, Polen und Österreich gearbeitet hat, nimmt die Unsicherheiten in der Bevölkerung deutlich spürbar wahr. Etwa konnte der Vorstand der Merkur Versicherung in den vergangenen Jahren gerade in der Krankenversicherung – dem Spezialgebiet seines 227 Jahre alten Unternehmens mit rund 1.000 Mitarbeiter:innen – eine starke Wandlung beobachten. Beispielsweise hätten viele Menschen nach der Corona-Pandemie das Bedürfnis gehabt, eine Zusatzkrankenversicherung abzuschließen.
Dementsprechend sieht Spellmeyer die Versicherungen in der Verantwortung, auf die Sorgen der Menschen einzugehen: "Ich glaube, es ist unser sozialer Auftrag als Versicherer, den Menschen Sicherheit zu geben – sowohl für unsere Mitarbeiter:innen in der Branche, als auch für unsere Kund:innen." Nur durch neue Lösungsansätze und Angebote könne man den Sorgen der Menschen gerecht werden und ihnen geben, was sie gerade brauchen – selbst, wenn man sich als Versicherung eben manchmal neu erfinden müsse. Dem schließt sich auch Müller an und betont: "Für die Menschen da zu sein, ist unser Daseinszweck."
Klimawandel als zentrale Herausforderung
Dabei nicht zu vernachlässigen sei allerdings, dass auch die Versicherungen mit großen Unsicherheiten zu kämpfen hätten. Beispielsweise in Bezug auf den Klimawandel, wie Müller erklärt: "Wir spüren den Klimawandel unmittelbar in den Schadenszahlungen. Alleine im vergangenen Jahr haben wir in unserem Unternehmen 227 Millionen Euro nur für Naturgefahrenschäden ausgegeben – so viel wie noch nie zuvor." Das berge aber nicht nur Risiken für Versicherer, sondern natürlich auch für die Kund:innen, deren Prämien somit zunehmend teurer werden.
Um einen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten, investiere die Wiener Städtische u. a. seit einigen Jahren gezielt in Unternehmen, die "Nachhaltigkeit auch wirklich leben", so der Generaldirektor. Und zwar nicht nur aus gesetzlichen Gründen: "Viele unserer Manager:innen haben selbst Kinder, also denken wir auch an die nächste Generation."
Persönliche Beratung statt KI-Kundenkontakt
Neben dem Thema Nachhaltigkeit sei aber auch die Digitalisierung eine wichtige Entwicklung in der Branche, weswegen die Wiener Städtische hier "massiv investiert", so Müller.
Und auch bei der Merkur Versicherung beschäftigt man sich stark mit diesem Thema, insbesondere auch mit Künstlicher Intelligenz (KI). "Ich glaube, dass die KI gekommen ist, um zu bleiben", meint Spellmeyer, betont jedoch, dass man sie "mit Bedacht" und vor allem zur Unterstützung und Entlastung einsetzen müsse. "Am Ende des Tages ist aber meine persönliche Meinung, dass das Verhältnis von Mensch zu Mensch – explizit bei uns in der Personenversicherung – definitiv entscheidend bleibt", erläutert der Merkur-Vorstand und hebt die Wichtigkeit persönlicher Beratung und eines menschlichen "Anlaufpunktes" bei Fragen oder Problemen hervor.
Was Ralph Müller und Markus Spellmeyer zum Thema "Die neue Rolle der Versicherung" noch sagen, sehen Sie in unserem Video und hören Sie in unserem Podcast. Zwischen den Themenblöcken gibt es im Video wie gewohnt ein Business-Event, dieses Mal den 22. Informationstag der Wiener Versicherungsmakler:innen.
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Fotos vom Dreh sehen Sie in der Galerie.
www.wienerstaedtische.at
www.merkur.at
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