Wir verzeichnen steigende Temperaturen, schmelzende Gletscher- und Permafrostflächen, Hitzewellen, Dürreperioden, Starkregen und infolgedessen Überflutungen – der Klimawandel findet statt. Daran sollte inzwischen wirklich niemand mehr zweifeln. Erst kürzlich warnte der EU-Klimawandeldienst Copernicus (C3S), dass Europa sich schneller als der Rest der Welt erwärmt und das nicht ohne Folgen für die Bevölkerung und Natur. Demnach war 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Und auch Österreich bekommt die Auswirkungen zu spüren: Das vergangene Jahr war geprägt von anhaltender Hitze, starkem Regen und Hochwassern, die Menschen ihr Leben kosteten.
Doch wie sehr bestimmt der Klimawandel die Gedanken der Österreicher:innen? Glauben die Menschen hierzulande, man könne die Krise noch abwenden? Diese und weitere Fragen wurden kürzlich den 500 Teilnehmer:innen im Rahmen einer Umfrage gestellt, die von Too Good To Go in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Appinio GmbH verantwortet wurde.
Was den Österreicher:innen Sorgen bereitet und wie sie damit umgehen
Aus der Erhebung geht hervor, dass die überwiegende Mehrheit der Befragten (76 %) die Klimakrise als bedrohlich bis sehr bedrohlich für ihr Leben empfindet. Einzig und allein die Inflation und die Wirtschaft machen den Menschen hierzulande mehr Sorgen als der Klimawandel und die Umwelt.
Gefragt nach dem bedrohlichsten Thema für ihr Leben in den nächsten zehn Jahren, haben die Teilnehmer:innen Krieg und globale Unsicherheiten auf den ersten Platz gehoben. Aber auch die Klimakrise wird als starke Bedrohung wahrgenommen.
So fühlen sich zwei Drittel der Österreicher:innen durch den Klimawandel belastet, weswegen sie bewusst nachhaltige Schritte setzen. Außerdem zeigte sich, dass die Sorge um die Klimakrise auch die Zukunftsplanung der Menschen beeinflusst: Die Hälfte gibt an, einen bewussten Lebensstil zu leben und auf das Konsumverhalten zu achten. Knapp ein Drittel beherzigt laut eigenen Angaben das Thema Nachhaltigkeit auch bei der Mobilität und beim Reisen.
Die Hoffnung stirbt zuletzt?
Aufgegeben haben die Österreicher:innen scheinbar aber noch nicht. Laut Umfrage ist eine überwiegende Mehrheit überzeugt, dass der Klimakrise noch entgegengewirkt werden kann. Allerdings seien dafür drastische Maßnahmen notwendig. Die Hauptverantwortung dafür sehen die Befragten bei sich selbst (29,4 %), danach bei den großen Wirtschaftsmächten wie den USA und China (26,8 %) sowie bei der Politik und Industrie (17,8 % und 15,2 %).
Mit Blick auf die Altersgruppen wird allerdings deutlich, dass die 25-Jährigen die Schuld nicht bei sich suchen. Sie verorten die Verantwortung zuerst bei den Wirtschaftsmächten, dann bei der Politik und Industrie und erst an vierter Stelle steht die Eigenverantwortung.
Wirkungsvolle Maßnahmen
Einigkeit zeigte sich bei den Maßnahmen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Der Bezug von grüner Energie, weniger Konsum, Ressourcenschonung, Recycling und Eindämmung der Lebensmittelverschwendung zählen laut den befragten Österreicher:innen dazu. Zwischen den Geschlechtern herrschte jedoch etwas Uneinigkeit: Während Männer Ressourcenschonung, grüne Energie und Recycling klar vorn sehen, sind Frauen von der Reduktion der Lebensmittelverschwendung, weniger Konsum und dann erst von grüner Energie überzeugt. D'accord sind sich beide Geschlechter wiederum darin, dass das eigene Verhalten nicht genug gegen den Klimawandel bewirkt (30 %) und mehr getan werden kann (42,6 %). Lediglich jede:r Fünfte glaubt, bereits genug zu tun (19,8 %).
Zu den beiden Top-Maßnahmen, die sich Österreicher:innen vorstellen können, künftig selbst umzusetzen, zählen die Reduktion von Lebensmittelverschwendung und Recycling – wobei ersteres über zehn Prozent der globalen Treibhausgase verursacht und damit ein wesentlicher Treiber der Klimakrise ist. Allein in Österreich landen jährlich über eine Million Tonnen an Lebensmitteln im Müll – die Hälfte davon entstammt privaten Haushalten. Würde sich also die Hälfte der Österreicher:innen entscheiden, besser auf ihre Lebensmittelverschwendung zu achten, könnte damit einiges für die Nachhaltigkeit des Landes getan werden.
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