Wow! Da hat jemand aus Österreich in der EuroMillionen-Lotterie unglaubliche 240 Millionen Euro gewonnen. Mein erster Gedanke war: Was für ein Glückspilz! In meiner Fantasie habe ich mir bereits ausgemalt, was ich mit so einer Summe anfangen würde. Ein sorgenfreies Leben, Reisen um die Welt, Gutes tun – und dann war ich doch ein wenig ernüchtert, als mir klar wurde, dass ich nicht der Gewinner bin. Vielleicht ging es einigen meiner geneigten Leser:innen ähnlich?
Was ist Glück?
Aber was ist Glück eigentlich? Die eher trockene Definition besagt: "Glück ist ein mehrdeutiger Begriff, der momentane oder auch anhaltende positive Empfindungen (Glücksgefühle) einschließt, die von stiller bis zu überschießender Art sein können." Sehr viel schlauer bin ich dadurch nicht geworden. Vor allem: was hat Glück mit Geld zu tun?
Lange Zeit (und oft von meiner Großmutter wiederholt) hieß es: "Geld macht nicht glücklich." Doch eine 2023 veröffentlichte Studie der Forscher Daniel Kahneman und Matthew Killingsworth ("Income and Emotional Well-Being: A Conflict Resolved") kommt zu einem anderen Ergebnis. Sie fanden heraus, dass mit steigendem Einkommen auch das Glücksgefühl zunimmt – allerdings nur bis zu einer Höhe von etwa 500.000 Dollar jährlich. Danach stagnierte das Glücksgefühl und nahm nicht weiter zu.
Finanzielle Sicherheit ist wichtiger Faktor
Daraus lässt sich also schlussfolgern, dass Geld sehr wohl einen Einfluss auf unser Glücksempfinden hat – zumindest bis zu einem bestimmten Punkt. Und obwohl ich weder 240 Millionen Euro gewonnen noch ein Jahreseinkommen von einer halben Million habe, glaube ich dennoch, dass finanzielle Sicherheit ein wichtiger Faktor für unser Wohlbefinden ist. Geld alleine mag vielleicht nicht zwangsläufig glücklich machen, aber die Möglichkeit, ein unabhängiges und sorgenfreies Leben zu führen, trägt sicherlich dazu bei.
Glück ist, so denke ich, aber dann doch weitaus mehr als eine Frage des Kontostandes. Wahres Glück finde ich in vielen anderen Dingen: in loyalen Freundschaften, inspirierenden Gesprächen, gutem Essen und edlem Wein. In der Freiheit, zu reisen, die Welt zu entdecken, in der Gesundheit, die uns so oft als selbstverständlich erscheint. Vielleicht liegt genau darin der Schlüssel: Wir nehmen viele glückliche Momente gar nicht bewusst wahr, weil wir sie für gegeben halten.
Glücklich zu sein bedeutet oft auch, optimistischer zu denken
Vielleicht braucht es manchmal extreme Ereignisse, um uns daran zu erinnern, was uns wirklich glücklich macht. Das kann in beide Richtungen gehen: ein positives Erlebnis wie ein Lottogewinn, aber auch ein Unglücksfall, aus dem man schlussendlich unbeschadet herausgekommen ist. Aber sollten wir darauf warten? Oder könnten wir nicht versuchen, im Alltag bewusster wahrzunehmen, was uns Freude bereitet?
Glücklich zu sein bedeutet oft auch, optimistischer zu denken – und diesen Optimismus weiterzugeben. Und Hand aufs Herz: Was brauchen wir aktuell mehr als Optimismus?
Kleine Augenblicke bereichern unser Leben
Lassen Sie uns also einmal innehalten und bewusst einen kleinen Moment des Glücks finden. Vielleicht den ersten warmen Sonnenstrahl des Tages auf der Haut, das Lächeln eines geliebten Menschen oder das zufällige Finden eines Glückscents. Diese kleinen Augenblicke sind es, die unser Leben bereichern. Und wenn wir uns jeden Tag die Zeit nehmen, wenigstens einen solchen Moment bewusst zu genießen, könnte es gelingen vielleicht tatsächlich ein Stück glücklicher zu werden.
Es wäre sehr schön (und würde mich glücklich machen) zu beobachten, wie die Menschen wieder mit mehr Freude durch das Leben gehen. Und während ich noch darüber nachdenke, was mich heute schon glücklich gemacht hat, werde ich schnell noch in die Trafik gehen und mir einen Lottoschein kaufen – denn wer weiß, vielleicht gehöre ich ja auch bald zu den glücklichen Gewinner:innen?
www.jti.com
Kommentare auf LEADERSNET geben stets ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors bzw. der jeweiligen Autorin wieder, nicht die der gesamten Redaktion. Im Sinne der Pluralität versuchen wir, unterschiedlichen Standpunkten Raum zu geben – nur so kann eine konstruktive Diskussion entstehen. Kommentare können einseitig, polemisch und bissig sein, sie erheben jedoch nicht den Anspruch auf Objektivität.
Entgeltliche Einschaltung