Im Ferientourismus herrscht angespannte Stimmung. Das ist zumindest das Ergebnis einer neuen Branchenumfrage, die von Alps Resort in Kooperation mit P8 Business Strategy verantwortet wurde. Dafür wurden rund 150 touristische Entscheidungsträger:innen zu den größten Herausforderungen befragt. Dabei zeigte sich, dass trotz anhaltendem Tourismusboom und steigender Gästezahlen die heimische Ferienhotellerie zunehmend unter Druck steht.
Unsichere Zukunftsaussichten
Demnach würden viele Betriebe mit wenig Zuversicht in die Zukunft blicken. "Viele Hoteliers stehen als Einzelkämpfer derzeit vor großen Herausforderungen. Als eine der führenden Hotelketten Österreichs ist es uns ein Anliegen, die aktuellen Probleme zu benennen und Lösungsansätze aufzuzeigen", sagt Thomas Payr, Geschäftsführer von Alps Resorts. Ein möglicher Ausweg sei dabei die Zusammenarbeit mit einer renommierten Betreiberfirma, heißt es. "Die effiziente Bündelung zentraler Unternehmensaufgaben schafft Synergien und bietet so die Voraussetzung für schlanke Betriebskonzepte, die mit wenig Personal auskommen. Darüber hinaus kann ein professioneller Betreiber den Zugang zum Kapitalmarkt bzw. zu alternativen Finanzierungsformen begünstigen und gleichzeitig eine Exit-Strategie für Familienbetriebe sein, die kein Nachfolgekonzept haben", so Payr.
Zentraler Schmerzpunkt: Mitarbeiter:innen
Eine der genannten Herausforderungen ist der Fachkräftemangel, der spätestens seit der Corona-Pandemie die Hotellerie und Gastronomie belastet. Vier von fünf Betreiber:innen, sprich 80 Prozent, sind laut eigenen Ausgaben davon betroffen – wobei vor allem mittelgroße Betriebe mit bis zu 49 Mitarbeiter:innen darunter leiden. Hier gaben sogar 90 Prozent der Befragten an, Probleme zu haben.
Zudem zwingt die Krise zwei Drittel der österreichischen Ferienhotellerie dazu, ihr Service- und Convenience-Angebot einzuschränken: für 51 Prozent gipfelt dies in verkürzten Öffnungszeiten, für 47 in verkürzten Rezeptionszeiten, für 44 Prozent in einem eingeschränkten gastronomischen Angebot und bei 40 Prozent übt es sich auf die Zimmerreinigung aus, die reduziert wird.
Alps Resort setzt laut eigener Aussage daher auf ein Betriebskonzept, das generell mit weniger Personal auskommt. So wurde 2024 unter der Marke Alps Kitchen ein eigenes schlankes Gastronomiekonzept eingeführt. Zudem würden flexible Arbeitszeitmodelle und Weiterbildungsprogramme für geringere Fluktuation sorgen. Außerdem würden Partnerbetriebe überdies vom Outsourcing zentraler Unternehmensbereiche wie Marketing, Sales, E-Commerce sowie Einkauf und Finance an Alp Resorts profitieren.
Bereitschaft für Wachstum
Auch zeigte die Studie, dass aktuell nur zwei Fünftel der befragten Betriebe der österreichischen Ferienhotellerie die wirtschaftliche Kraft haben, zu wachsen. Obwohl 62 Prozent Wachstum anstreben, verfügen nur 40 Prozent über die notwendigen Mittel oder die Zuversicht, dieses Ziel zu erreichen. Zudem geht aus der Untersuchung hervor, dass ein Fünftel der Befragten in den vergangenen fünf Jahren keine nennenswerten Investitionen getätigt hat. Innerhalb der letzten zwei Jahre sind es sogar 44 Prozent.
"Ohne laufende Investitionen in die Immobilie und die Angebotsqualität geraten Betriebe in eine Abwärtsspirale. Schlechte Gästebewertungen, steigende Kosten, sinkende Betriebsergebnisse und der Wertverlust der Immobilie sind die logische Folge", gibt Payr zu bedenken. Alternative Finanzierungsmodelle wie Buy-to-let oder Crowdfunding würden jedoch finanziellen Spielraum für dringend notwendige Investitionen schaffen können. Auch könne eine Partnerschaft mit einer erfolgreichen Betreiberfirma gerade für kleine und mittelständische Unternehmen die Verhandlungsposition bei klassischen Kreditfinanzierungen deutlich verbessern.
Neue Strategien gefordert
Ein immer zentraler werdendes Thema in heimischen Unternehmen ist die Nachfolge – insbesondere in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft. Bei 26 Prozent der befragten Betriebe steht in den nächsten fünf Jahren eine Übergabe an, allerdings ist in vielen Fällen die Nachfolge noch ungeklärt. Obwohl 90 Prozent eine Weiterführung ihres Betriebes wünschen oder erwarten, fehlt es mehr als der Hälfte, sprich 56 Prozent, an einem konkreten Nachfolgekonzept. Laut Studie können sich 48 Prozent der Teilnehmer:innen eine Übergabe an eine:n professionelle:n Betreiber:in vorstellen, falls keine interne Lösung gefunden wird, während sich 52 Prozent ganz von ihrem Betrieb trennen würden.
Als Lösung für das Nachfolgeproblem wird unter anderem die Zusammenarbeit mit einer Hotelleriekette wie Alps Resort angeführt. "Unser Modell erlaubt es den Eigentümern, ihre Immobilie zu behalten, während wir als externer Betreiber das Hotel führen", erklärt Payr. "Durch unsere Expertise und Vertriebsstärke steigern wir Umsatz und Wert der Immobilie und bieten über unser Investoren-Netzwerk Zugang zu individuellen Finanzierungslösungen."
Informationen zur Methodik der Studie finden Sie in der Infobox.
www.alps-resorts.com
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