IMAS-Umfrage
Niederösterreichs Betriebe kämpfen mit Bürokratie, Fachkräftemangel und Unsicherheit

Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierten das IMAS-Institut und der Wirtschaftsbund Niederösterreich eine neue Umfrage unter heimischen Betrieben. Die Ergebnisse fordern dringenden Handlungsbedarf.

Die heimischen Betriebe geraten zunehmend unter Druck – anhaltender Fachkräftemangel, überbordende Bürokratie und fehlende Zuversicht machen ihnen zu schaffen und bremsen in weiterer Folge Österreichs Wirtschaft. Das hält etwa die aktuelle IMAS-Umfrage im Auftrag des Wirtschaftsbundes Niederösterreich (WBNÖ) fest, die am Freitag von Paul Eiselsberg, Senior Research Director am IMAS-Institut, gemeinsam mit WKNÖ Präsident WBNÖ Landesgruppenobmann Wolfgang Ecker und Abgeordneter zum Nationalrat WBNÖ Direktor Harald Servus unter Anwesenheit zahlreicher Branchen- und Medienvertreter:innen präsentiert wurde.

Zunehmende Belastung für Unternehmer:innen

Die Umfrage zeigt deutlich die aktuellen Herausforderungen und Probleme in der Niederösterreichischen Wirtschaft, und zwar aus Sicht der Unternehmer:innen. Demnach glauben drei Viertel (75 Prozent) der befragten Betriebe, dass sich der Wirtschaftsstandort NÖ in die falsche Richtung entwickelt. Fast genau so viele (76 Prozent) sind zudem der Ansicht, dass die Bürokratiebelastung in ihrem Alltag "hoch" oder "sehr hoch" ist. Anbetracht dessen, dass in Niederösterreich alleine rund 24.000 Fachkräfte – allen voran in den Schlüsselbranchen wie Handel, Logistik, Maschinenbau und IT – fehlen, ist wenig verwunderlich, dass heimische Betriebe sich zunehmend Druck ausgesetzt sehen.

"Die Ergebnisse spiegeln genau das wider, was wir bei unseren Betriebsbesuchen immer wieder hören: Unsere Unternehmer:innen fühlen sich zunehmend ausgebremst. Es braucht jetzt klare Maßnahmen, um die Rahmenbedingungen zu verbessern, Investitionen zu fördern und die Betriebe nachhaltig zu entlasten", betont WKNÖ Präsident WBNÖ Landesgruppenobmann Wolfgang Ecker bei der Pressekonferenz.

WBNÖ formuliert umfassende Forderungen

Anlässlich der besorgniserregenden Ergebnisse fordert der Wirtschaftsbund Niederösterreich, die Belastung, die durch Bürokratie entsteht, drastisch zu reduzieren. Denn insgesamt fallen für die niederösterreichischen Betriebe jedes Jahr rund 53 Millionen Arbeitsstunden für Bürokratie an. Verlorene Zeit, findet der WBNÖ, denn diese Stunden könnten ebenso für produktive Tätigkeiten genutzt werden, die die Wirtschaft vorantreiben.

Ebenso sollen steuerliche Entlastungen gesenkt werden, da dies laut WBNÖ ein zentraler Hebel sei, die Unternehmen zu stärken. So wird unter anderem eine schrittweise Senkung der Lohnnebenkosten gefordert, damit Betrieben mehr finanzieller Spielraum für Investitionen und Innovationen bleibt. 

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, brauche es gemäß WBNÖ eine Vereinfachung der Rot-Weiß-Rot-Karte, die den Zugang dringend benötigter Fachkräfte beschleunigt. Zudem sei es essenziell, das Angebot an Kinderbetreuungsmöglichkeiten auszubauen, damit die Familie und Beruf besser miteinander vereinbar werden. Überdies müssten attraktive Anreize für Vollzeitarbeit und das Arbeiten nach dem Regelpensionsalter geschaffen werden.

Unternehmer:innen "den Rücken freihalten"

"Unsere Unternehmer:innen leisten täglich Enormes. Sie sind das Rückgrat unserer Wirtschaft und es ist unsere Aufgabe, ihnen den Rücken freizuhalten, damit sie weiterhin Innovationen vorantreiben und Arbeitsplätze sichern können", betont Ecker.

Abgeordneter zum Nationalrat WBNÖ Direktor Harald Servus ergänzte: "Die Ergebnisse der IMAS-Umfrage sind ein klarer Handlungsauftrag. Weniger Bürokratie, gezielte steuerliche Entlastungen und ein entschlossenes Vorgehen gegen den Fachkräftemangel sind der Schlüssel, um Niederösterreich als starken Wirtschaftsstandort zu sichern."

Dem fügte Ecker hinzu, dass es nun darum gehe, "dass alle an einem Strang ziehen, um die Stimmung wieder in die richtige Richtung zu bewegen".

www.wbnoe.at

www.imas.at

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