Auch im Jahr 2024 sind Frauen in Unternehmen stark unterrepräsentiert – besonders mit Hinblick auf leitende Funktionen. So wurde beispielsweise erst kürzlich bekannt, dass es in Österreich aktuell nur mehr eine Vorstandsvorsitzende gibt (LEADERSNET berichtete) und auch die aktuellen Zahlen der Arbeiterkammer sprechen eine deutliche Sprache: gerade einmal 7,6 Prozent in den Aufsichtsräten börsennotierte österreichischer Unternehmen werden 2024 von Frauen besetzt. Dass der Weg zur Gleichstellung noch immer ein weiter ist, zeigen auch neueste Studienergebnisse. Laut dem "Reykjavik Index of Leadership", einer Befragung in den G7-Staaten sowie in den nordischen Ländern, fühlt sich jede:r Zweite unwohl, wenn an die Spitze eines Unternehmens in weiblicher Hand ist.
Um Vorurteile abzubauen und den gesellschaftlichen Wandel zu beschleunigen, hat the female factor (TFF) mit Unterstützung der Bundeshauptstadt bereits 2022 die globale Initiative "Leadership: Redefined" ins Leben gerufen. Ziel ist es, Führungsqualitäten neu zu definieren, die wirtschaftliche Partizipation von Frauen zu stärken und zukünftige Generationen den Weg in diversere Führungsetagen zu ebnen. Die Initiative, die von Tanja Sternbauer (Co-Founder & Co-CEO, the female factor) und Mahdis Gharaei (Co-Founder & Co-CEO, the female factor) gegründet wurde, hat in weniger als zwei Jahren mehr als acht Millionen Frauen in 96 Ländern erreicht und so weltweit über 2.000 weibliche Führungskräfte miteinander vernetzt sowie 365 von ihnen vor den Vorhang geholt. Mit dem Leadership Pledge, der Kraft des internationalen Movements und Netzwerks, wollen die Gründerinnen von the female factor bis 2030 das Sichtbarmachen von einer Million weiblicher Führungskräfte realisieren.
Weiblicher Zusammenhalt
Schon am Vorabend des Global Leaders Summit versammelten sich 100 internationale weibliche Führungskräfte im Park Hyatt zum gemeinsamen Abendessen, bevor man sich am nächsten Tag mit 500 weiteren vorrangig weiblichen Speaker:innen, Manager:innen und Unternehmer:innen über wichtige Impulse austauschte: Equal Pay, Gehaltstransparenz, die Rolle von Künstlicher Intelligenz, insbesondere für weibliche Führungskräfte sowie Nachhaltigkeit und andere Themen.
Den Auftakt beim Global Leaders Summit machte Vicky Petrie aus Großbritannien mit der Präsentation der aktuellen Ergebnisse des Reykjavik Index for Leadership 2024, bei dem sie Senior Researcher war. Joe Folkman präsentierte darüber hinaus die Ergebnisse der Studien über die Unterschiede der Führungsqualitäten von Frauen und Männern. Zum Abschluss zeigte Jes Wolfe, CEO von Rebel Girls aus den USA, in einem Kamingespräch, welche Wirkung Geschichten und Vorbilder auf die nächste Generation weiblicher Führungskräfte haben.
Mehr Sichtbarkeit
Zu den Gästen des exklusiven Dinners sowie des Summits zählen unter anderem Jes Wolfe, CEO von Rebel Girls, die mit Büchern wie "Goodnight Stories for Rebel Girls" Hunderttausende von Mädchen inspirieren, Maimuna Mosser, County Manager von Google Österreich, Brigitte Ederer, Präsidentin des ÖBB-Aufsichtsrates, Viktoria Kaufmann-Rieger, Managing Director von SIVA | Porsche Holding Salzburg, und Diana zur Löwen, CEO von Rawr Ventures, sowie viele weitere prominente Persönlichkeiten aus der internationalen Wirtschaft.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war das Versprechen der weiblichen Führungskräfte und Teilnehmerinnen, auch künftig sichtbar zu bleiben, über ihre Erfolge zu sprechen und aktiv weitere Frauen auf ihrem Weg in eine leitende Funktion zu unterstützen. "Wir freuen uns über ein gelungenes, inspirierendes Event, das so viele weibliche Führungskräfte aus über 50 Ländern im Wiener Rathaus versammelte wie noch nie zuvor. Dies ist allerdings erst der Anfang, denn echter Wandel braucht Zeit und den gemeinsamen Einsatz vieler, um nachhaltig verankert zu werden. Deswegen freuen wir uns, dass so viele unserem Aufruf, der Leadership Pledge, gefolgt sind, um zukünftigen Generationen weiblicher Führungskräfte den Weg zu ebnen", freuen sich die beiden Initiatorinnen Mahdis Gharaei und Tanja Sternbauer.
Auch Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke war vor Ort und meldete sich zu Wort: "Wien steht seit jeher für Vielfalt und Inklusion. Hier haben herausragende Frauen in vielen Bereichen neue Maßstäbe gesetzt. Deshalb war es für uns nur logisch, diese weltweit ausgerichtete Initiative zu unterstützen. Damit und mit dem Global Leaders Summit unterstreichen wir den Stellenwert von Frauen in wirtschaftlichen Führungspositionen. Denn wir wissen, dass es auch für den unternehmerischen Erfolg von großer Bedeutung ist, Führungspositionen divers und innovativ zu besetzen."
LEADERSNET war beim VIP-Dinner dabei. Eindrücke finden Sie hier sowie bei der Aftershowparty – zu sehen hier.
www.neweraofleaders.com
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