Am MCÖ-Clubabend wurde über Werbung im Wohnzimmer gesprochen

Der Marketing Club Österreich war bei bei der Post zu Gast. Gesprochen wurde über das Thema "Werbung bis ins Wohnzimmer – von High-Performern und kreativen Umsetzungen".

Vor einigen Tagen war der MCÖ in den Räumlichkeiten der Österreichischen Post am Rochusmarkt in Wien-Landstraße geladen. Nach Einblicken in die Österreichische Werbemarkt Studie 2023 fand eine Diskussionsrunde statt. Mit dabei auf der Bühne waren Sabine Auer-Germann, GF Agentur adverserve, Emanuel Brandis, GF W1 Omnichannel Marketing GmbH, Deborah Ebrahim-Stiebellehner, Branchenmanagerin Handel, Energie & Telekom, Brief & Werbepost, Österreichische Post, Hannes Glavanovits, Leiter Werbung & Information Spar & MCÖ Vorstandsmitglied, Christopher Robl, Sales Director Pernod Ricard Austria sowie Moderatorin Michaela Schellner, Leitung Unternehmensressort bei Gewinn & Freie Journalistin.

Menschen müssen in Krisenzeiten sparen

Thomas Auböck, Geschäftsfeldleiter Brief & Werbepost der Österreichischen Post sowie Andreas Ladich, Leiter Werbung & Marketing Vienna Airport & Präsident MCÖ, sprachen die einleitenden Worte. Einen Ausblick ins bunte MCÖ-Programm zum Jahresende gab zum Abschluss Regina Loster, Geschäftsführerin MCÖ.

Zudem stellte Bettina Landl, Leiterin Produktmanagement Werbe- & Medienpost bei der Österreichischen Post, im Vorfeld der Podiumsdiskussion die aktuelle Österreichische Werbemarkt Studie 2023. Ihr Fazit lautete, dass gerade in Krisenzeiten wie diesen Menschen sparen müssen, darum werfe auch ein Großteil der Empfänger:innen einen Blick auf die einlangenden Flugblätter. Für 94 Prozent der Österreicher:innen ist sparen beim Einkauf relevanter geworden, vor allem für Frauen. Laut der Expertin müssen und wollen die Unternehmen weiterhin stark in Werbung investieren.

Das Flugblatt mit allen Möglichkeiten

Der Begriff des Abends war "Flugblatt". Die technischen und medialen Möglichkeiten, die diskutiert wurden, klangen vielversprechend. Die Rede war von Gamification und digitaler Verlängerung, QR-Codes und auch Flugblätter, die Stories erzählen, um ganze Welten aufzutun.

Michaela Schellner, die auch Moderatorin der Veranstaltung war, begann gleich mit einer kritischen Frage. Auch wenn das Flugblatt in Österreich einen ganz besonderen Stellenwert habe, sei das Image "angekratzt". Dazu äußerte sich auch Deborah Ebrahim-Stiebellehner und meinte: "Das Flugblatt gehört zwar zu den kostenintensivsten Medien, aber es wirkt." Auch Hannes Glavanovits von Spar bestätigte diese Aussage. Spar gehöre zu den Top 3 Werbespendern in Österreich, dabei fließt viel Budget in Flugblätter: "Im Lebensmittelhandel stehen wir in einem starken Wettbewerb, auf Flugblätter können wir da nicht verzichten", so Glavanovits.

360 Grad-Ansatz

Christopher Robl, Sales Director Pernod Ricard Austria, rät deshalb bei noch nicht etablierten Marken werbetechnisch den 360 Grad-Ansatz zu wählen. Neben klassischen Werbekanälen und dem altbewährten Flugblatt mit starken Rabatt-Aktionen zählt eine gut ausgehandelte Zweit-Platzierungen im Handel und eine Reihe an weiteren Aktivitäten zu dem Ansatz. Dabei hält er einen guten Mix, von Out of Home, über Social Media bis hin zu Produktsamplings für sinnvoll.

Stories und Lebenswelten

Einen Schritt weiter geht die Expertin Sabine Auer-Germann, GF Agentur adverserve: "Ein Flugblatt muss eine Story erzählen, eine ganze Lebenswelt erschaffen, ohne auf Rabatte und Aktionen zu verzichten." Im Speziellen sei hier die emotionale Komponente von entscheidender Bedeutung. Wichtig sei es, Emotionalität herzustellen und nicht nur plump eine Aktion an die nächste zu reihen. Darüber hinaus empfiehlt sie mit QR-Codes zu arbeiten, da sich deren Erfolg auch gut messen lasse. Ob sogar Augmented Reality Aktionen sich übers Flugblatt spielen lassen, müsse zunächst gerade bei der jüngeren Zielgruppe getestet werden.

Auf die Grundaufgaben besinnen

Am Ende der Veranstaltung durften sich die Podiumsteilnehmer:innen noch etwa wünschen. "In einer Zeit, die total unüberschaubar geworden ist, würde ich mir wünschen, dass wir uns wieder auf die Grundaufgaben besinnen, um den wahren Nutzen für die Kund:innen zu beantworten. Was will ich bewirken? Und dabei vielleicht auch ungewöhnliche Schritte gehen und den gewohnten Pfad verlassen", sagt Emanuel Brandis. Deborah Ebrahim-Stiebellehner und Hannes Glavanovits richteten ihren Wunsch direkt an die Konsument:innen. "Von unseren Kund:innen wünsche ich mir, dass sie unseren Teams in den Geschäften mit Respekt begegnen – gerade in der hektischen Vorweihnachtszeit. Meine Kolleg:innen wünschen sich Wertschätzung, nicht nur von Vorgesetzten, sondern auch von den Menschen, die täglich bei Ihnen einkaufen", sagte Glavanovits. Hier stimmte auch Deborah Ebrahim-Stiebellehner mit ein "Unser Team leistet jedes Jahr um die Weihnachtszeit Großartiges. Da kann man auch mal ein Auge zudrücken, wenn es etwas stressig wird."

LEADERSNET war beim MCÖ Clubabend. Einen Eindruck können Sie sich hier machen. 

www.marketingclub.at

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