ÖBB stocken ihre neue Railjet Doppelstockzug-Flotte auf

Das Gesamtvolumen der 35 Züge des Herstellers Stadler beläuft sich auf rund 600 Millionen Euro. Profitieren sollen vor allem die Passagiere. LEADERSNET.tv holte die Klimaschutzministerin, den ÖBB-CEO und die Stadler-Entscheidungsträger vor die Kamera. Der Zughersteller baut sein Büro in Wien zu einem großen Engineering Hub aus.

Bei den Österreichischen Bundesbahnen wird im Personenverkehr ein neues Kapitel aufgeschlagen: Das Unternehmen bestellt weitere Railjet Doppelstockzüge, von denen derzeit noch keine im Einsatz sind. Im Vorjahr wurden bereits 41 Doppelstocktriebzüge vom Typ "KISS" aus einem Rahmenvertrag mit Stadler über 186 Züge abgerufen. Am Donnerstag wurde der Vertrag über die nächste Optionseinlösung unterzeichnet. Dieses Mal handelt es sich um 14 sechsteilige Züge für den Fernverkehr und 21 vierteilige Züge für den Nahverkehr mit einem Gesamtvolumen von rund 600 Millionen Euro. 2026 sollen die ersten Railjet Doppelstockzüge auf der Weststrecke für die Fahrgäste im Einsatz sein. Mit Fertigstellung des Semmering-Basistunnels ist auch der Einsatz auf der Südstrecke geplant. 

Präsentiert wurde die Großbestellung am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz, bei der u.a. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, ÖBB CEO Andreas Matthä, Peter Spuhler, exekutiver Verwaltungsratspräsident von Stadler und Christian Diewald, Geschäftsführer Stadler Austria GmbH, anwesend waren. 

Highlights des Railjet Doppelstockzugs

Die ÖBB reagieren mit der Großbestellung auf den anhaltenden Fahrgastboom, der seit dem Ende der Pandemie scheinbar keine Grenzen kennt. Von den neuen Zügen sollen vor allem die Passagiere profitieren. Der sechsteilige Railjet Doppelstockzug ist für eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h konzipiert und bietet rund 480 Sitzplätze. Dadurch haben knapp 19 Prozent mehr Reisende Platz als in der bestehenden Railjet-Flotte. Fahrgäste, die barrierefrei oder beispielsweise mit schwerem Gepäck, Fahrrad oder Kinderwagen reisen wollen, können sich über große Ein- und Ausstiegsbereiche in Niederflurbauweise freuen. Weitere Highlights sind u.a. ein modernes Innendesign, bequeme Sitze, Catering-Zonen mit Automaten, Steckdosen inklusive USB-Anschluss in jeder Sitzplatzreihe, gratis WLAN, Reisendeninformationssystem mit Echtzeitinfos auf den Monitoren oder Klimaautomatik. Für Reisende mit eingeschränkter Mobilität stehen im Mittelwagen der Garnituren auch eigene Rollstuhlstellplätze mit höhenverstellbaren Seitenwandtischen zur Verfügung.

Stadler baut Wien-Büro zum Engineering-Hub aus

"Stadler und die ÖBB haben sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam den österreichischen Eisenbahnverkehr zu modernisieren. Mit seinem hohen Innovationsgrad ist unser KISS eine wesentliche Lösung für einen fahrgast- als auch umweltfreundlichen Schienenverkehr – auf Nah- als auch Fernstrecken. Wir danken der ÖBB für das Vertrauen und freuen uns, gemeinsam die nächste Generation von Doppelstocktriebzügen für Österreich zu liefern", freute sich Peter Spuhler.

Christian Diewald verkündete gegenüber LEADERSNET.tv noch eine erfreuliche Nachricht für den heimischen Wirtschaftsstandort: "Wir haben vor einem Jahr das Büro in Wien mit drei Personen eröffnet. Jetzt haben wir entschieden, dass wir hier einen Engineering-Hub aufbauen und rund 50 Ingeneur:innen am Standort Wien ansiedeln. Dafür haben wir uns ganz bewusst ein Büro im ersten Bezirk gesucht, in dem wir an den Mobilitätslösungen der Zukunft arbeiten werden."

Klimafreundliche Fortbewegung boomt

"Die Menschen in Österreich wollen klimafreundlich unterwegs sein, das zeigt uns das KlimaTicket, das bereits 237.000 Mal verkauft wurde. Die Menschen sind bereit, auf Öffis umzusteigen, wenn diese günstig, bequem und attraktiv sind. Mit den neuen Doppelstockzügen kommen die ÖBB dieser Nachfrage entgegen. Die Schiene brauchen wir als starkes Rückgrat des öffentlichen Verkehrs, es stützt unseren gemeinsamen Weg in eine klimafreundliche Mobilität und klimafitte Zukunft", so Leonore Gewessler.

Andreas Matthä sagte: "Der Fahrgastboom bei den ÖBB hält an: Im Fernverkehr wurden 2022 insgesamt 41,6 Millionen Fahrgäste verzeichnet – damit konnten wir sogar unser bisheriges Rekordjahr 2019 übertreffen. Wir sind nicht nur sehr stolz auf dieses Ergebnis, sondern setzen auch weitere Maßnahmen, um die Kapazität in unseren Zügen weiter zu steigern. Wir investieren in das Herzstück unseres Fernverkehrs – den Railjet – und werden die bestehende Flotte erstmalig um moderne Railjet Doppelstockzüge erweitern."

Welche Antworten Leonore Gewessler, Andreas Matthä, Peter Spuhler und Christian Diewald auf weitere Fragen gegeben haben, sehen Sie im LADERSNET.tv-Video.

Weitere Eindrücke von der Pressekonferenz gibt es in unserer Galerie.

www.stadlerrail.com

www.oebb.at

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Daten & Fakten zum Railjet Doppelstockzug

  • Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
  • Zuglänge: ca. 160 m
  • Maximal Sitzplatzkapazität: rund 480 Sitzplätze
  • Fahrradstellplätze: 8
  • Einstiegstüren pro Seite: 12
  • 2 Rollstuhlplätze im Mittelwagen mit höhenverstellbaren Seitenwandtischen
  • 8 WCs

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Daten & Fakten zum Railjet Doppelstockzug

  • Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
  • Zuglänge: ca. 160 m
  • Maximal Sitzplatzkapazität: rund 480 Sitzplätze
  • Fahrradstellplätze: 8
  • Einstiegstüren pro Seite: 12
  • 2 Rollstuhlplätze im Mittelwagen mit höhenverstellbaren Seitenwandtischen
  • 8 WCs

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