Wenn zwei sardische Ochsen einen globalen Bullen erzürnen

| Redaktion 
| 23.03.2023

Laut Red Bull erinnert die Etikette zu stark an das eigene Logo. Unterstützung für den Jungbauern Mattia Muggittu kommt nun von einem Zillertaler Traditionsunternehmen. 

Ochsen und Bullen unterscheiden – eigentlich nicht der Berufsalltag des sardischen Weinbauers Mattia Muggittu aus Mamoiada, wäre da nicht ein Konflikt mit Red Bull. Der Großkonzern sieht nämlich in der Abbildung zweier Rinder auf den Etiketten des Winzers ein Problem. Begründung: Sie seien dem Logo von Red Bull zu ähnlich. Entsprechend setzt sich das österreichische Unternehmen dafür ein, sein international agierendes Imperium zu schützen: Hier trifft strategische Marketing-Exzellenz auf sardische Beharrlichkeit (LEADERSNET berichtete).

Die Hintergründe

Die Wogen zwischen Red Bull und dem italienischen Winzer Mattia Muggittu sind schon vor einigen Wochen hochgegangen. Hintergrund ist eine Darstellung auf den Weinetiketten von Mugittu, die dem Logo von Red Bull zu sehr ähneln soll.

Weingut Logo © Facebook/Cantina Muggittu

Der 23-jährige Muggittu sieht das anders. Auf seinen Etiketten zu sehen seien nämlich keine Stiere, sondern Ochsen. Damit beziehe er sich auf die Weinbautradition in der Region sowie auf die Ochsen, die der Winzer zum Pflügen einsetzt. Eine Logoänderung sei für Muggittu deshalb nicht angebracht. 

In der Auseinandersetzung mit Red Bull hat der sardische Winzer dabei breite Unterstützung erfahren – unter anderem vom Bauernverband Coldiretti. Gleichzeitig hat der Konflikt auch international für Aufsehen gesorgt, eine Lösung wurde laut Nachfrage im Weingut bis heute nicht gefunden.

Unterstützung aus Österreich

Auch Andreas Kröll, Geschäftsführer von Christophorus Reisen, ist auf den Streit aufmerksam geworden und will den jungen Bauer unterstützen: "Im Einsatz Muggittus, lokales Kulturgut zu verteidigen, kommt ihm seine sardische Beharrlichkeit zugute. Nicht umsonst gilt Sardinien als Insel der Hundertjährigen, ihre Bevölkerung als gelassen, harmonisch, aber auch hartnäckig" und fügt hinzu: "Tradition ist ein wertvolles Gut, das sich aber immer wieder gegen unterschiedliche Interessen behaupten muss. Deshalb ist es auch durchaus möglich, dass wir den Wein von Mattia Muggittu in unser Sortiment an sardischen Weinen aufnehmen, die wir zum Versand anbieten. Damit möchten wir Muggittu nicht nur auf finanziellem Weg helfen. Vielmehr wollen wir ein Zeichen der Unterstützung setzen für seine Bemühungen, lokales Kulturgut zu bewahren."

Umso gespannter verfolge er deshalb, wie sich Muggittu gegen die Interessen des Großkonzerns behaupten kann. Dabei verstehe er zwar die Bedenken von Red Bull, kann die Bemühungen des Winzers jedoch gut nachvollziehen.

www.redbull.com

www.christophorus.at

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