Picasso zum 50. Todestag in der Albertina

| Silvia Gronau 
| 16.03.2023

"Als er gestorben ist, ist eine Epoche zu Ende gegangen", so Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder anlässlich der Pressekonferenz zur Ausstellungseröffnung.

"Als Kind zeichnete ich wie Raffael. Aber ich habe ein langes Leben gebraucht, bis ich wie ein Kind zeichnen konnte." So lautet das wohl berühmteste Zitat Pablo Picassos. Vor 50 Jahren starb dieses Jahrhundertgenie, dessen Schaffen rund 50.000 Werke umfasst. Sie spiegeln die gewaltigen politischen Umwälzungen seiner Zeit wider: turbulente Kriegsjahre, das Ausstellungsverbot unter deutscher Besatzung, den Spanischen Bürgerkrieg. Mit seinem Pinsel und seiner Feder setzt er sich für die Freiheit ein. Seine Faszination für den Stierkampf, seine Beziehungen zu Frauen, sein Verlangen nach dem Bacchanal und der Erotik fesseln ihn ein Leben lang.

Die Albertina zeigt in dieser Ausstellung aus ihrem eigenen Besitz 70 ausgewählte Meisterwerke der Malerei, Zeichnung, Radierung, Lithografie und Keramik, die einen Bogen über sein Gesamtwerk spannen. Jede Phase, jede Periode seines Schaffens hat eine breite, internationale Bewegung zur Folge, die das spanische Genie im nächsten Augenblick selbst dementiert, nur um eine neue Periode, einen neuen Stil einzuläuten. In jedem Jahrzehnt erfindet er sich neu: Mit seiner melancholischen Blauen Periode hat er den Symbolismus ins 20. Jahrhundert geführt, die Krise des Bildes überwindet er – gemeinsam mit seinem Freund Georges Braque – als Erfinder des Kubismus, die Keramik wird durch seine Hände erhoben zur Skulptur, zur Leinwand: zur Kunst. Die Welt ist sich einig: Ohne Picasso hätte die Kunst einen anderen Lauf genommen.

Ausstellung "Picasso zum 50. Todestag" in der Albertina:
17.03.2023 – 18.06.2023

www.albertina.at

 

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