"Der Nachhaltigkeit wird alleine schon durch die regionale Nähe Folge geleistet"

| Redaktion 
| 05.03.2023

Im LEADERSNET-Interview spricht Gert Zaunbauer, Fachgruppen-Obmann der WKNÖ für Sport- und Freizeitbetriebe, u.a. über Sportangebote als Wohlfühlfaktor in der Bevölkerung, den zu hohen Verwaltungsaufwand und wohin sich die Sparte in den nächsten Jahren entwickeln soll.

LEADERSNET: Sehr geehrter Herr Zaunbauer, als Standesvertreter der niederösterreichischen Freizeit- und Sportbetriebe eine Einstiegsfrage: Machen die Niederösterreicher:innen genug Sport?

Gert Zaunbauer: Natürlich sind wir ein sportliches Bundesland. Über 250 Fitness-Center, über 20 gewerbliche Golfplätze, über 400 Reitställe und über 650 professionellen Sport- und Fitnesstrainer:innen sind ein klarer Beweis dafür. Aber als ehemaliger Leistungssportler muss ich sagen: Da geht immer noch mehr.

LEADERSNET: Wie viele Mitglieder hat die Standesvertretung der Freizeit- und Sportbetriebe Niederösterreichs und was machen diese?

Zaunbauer: Insgesamt sind wir knapp 4.000 aktive plus rund 1.100 ruhende Mitglieder. Wir sind eine sehr bunte Fachgruppe. Weitere Branchen sind zum Beispiel die Tanzschulen, Campingplätze, Fremdenführer:innen oder Event-Veranstalter:innen, um nur die Größten von den 38 Berufen zu nennen.

LEADERSNET: Freizeit- und Sportbetriebe sind eine der größten Wohlfühlfaktoren der Bevölkerung.
Wie wird diese Awareness durch die Fachgruppe gestärkt?

Zaunbauer: Durch diverse Zielgruppen-Kampagnen der einzelnen Berufsgruppen. So werden zum Beispiel bei Tanzschulen explizit die Jungen mit Tanzkursen für die bevorstehende Ballsaison aber auch mit Benimmregeln für den Alltag angesprochen. Bei älteren Semestern liegt das Gesundheitsargument im Fokus: Tanz dich fit und schule deine Motorik und dein Balancegefühl. Ähnlich verhält es sich bei Fitness Centern und Golfclubs.

LEADERSNET: "Fahr nicht fort, mach Sport im Ort" – setzt sich die Sparte für die regionale Nutzung der Freizeitangebote Niederösterreichs ein?

Zaunbauer: Ja, natürlich! Die nahen Freizeit- und Sportmöglichkeiten zu nutzen, ist ganz im Sinne von "regional & kostbar", da es mit kurzen Wegen die Umwelt wenig belastet und die örtliche Umwegrentabilität gesteigert wird .

LEADERSNET: Die beiden Metathemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit – wie widerspiegeln sich diese bei Ihren Mitgliedsbetrieben?

Zaunbauer: Der Nachhaltigkeit wird alleine schon durch die regionale Nähe Folge geleistet. Die Digitalisierung wird in den einzelnen Betrieben bei Administration, Buchhaltung, Zugangsregistrierung oder digitalem Einladungsmanagement umgesetzt.

LEADERSNET: Die Freizeit- und Sportbetriebe haben sich bei der "Baden Redoute" präsentiert. Warum das Engagement?

Zaunbauer: Die Redoute in Baden war vor allem durch die enorme mediale Präsenz wertvoll für die Fachgruppe. So konnten sich die Tanzschulen großartig in Szene setzen, sowie auch das Gewerbe der Veranstalter:innen. Auch die Automatenbetriebe und Buchmacher:innen bekamen im Casino Baden ihre Plattform. Sekundärnutznießer:innen waren Modelagenturen, Solarien und Figurstudios.

LEADERSNET: Wo wollen sich Niederösterreichs Freizeit- und Sportbetriebe in den nächsten fünf Jahren hin entwickeln?

Zaunbauer: Hier wollen unsere Betriebe mit Hilfe ihrer Wirtschaftskammer vor allem die überbordende Bürokratie und teils enormen Verwaltungsaufwand bekämpfen, der uns schon sehr lange von einigen Regierungen versprochen wurde. Auch die dringend benötigte Unterstützung gegen die Energiepreissteigerung ist für uns im Fokus.

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