Quiet Quitting: Die Arbeit ist mein Leben? Nö!

| Redaktion 
| 27.02.2023

Alexandra Eperjesi-Hefner, Geschäftsführerin von Lindlpower, spricht über das Thema "stille Kündigung" und sagt, dass die Zeit, in der Beschäftigte ihre mentale Gesundheit vernachlässigten, um Unternehmensziele zu erreichen, vorbei ist.

Quiet Quitting – ein Buzzword macht die Runde. Der auf TikTok losgetretene Trend – wörtlich als "stille Kündigung" übersetzt – hat nichts mit innerer Kündigung zu tun. Er beschreibt Menschen, die ihren Wert nicht mehr über ihre berufliche Produktivität definieren wollen. Quiet Quitter lehnen die Extrameile ab, wollen keine Extraaufgaben übernehmen und sich nicht mehr der Hustle Culture ausliefern. Sie machen Dienst nach Vorschrift – leisten genau das, wofür sie bezahlt werden. Dabei mögen sie ihren Job, sie sind nur einfach nicht mehr bereit, sich über das vertraglich vereinbarte Maß hinaus zu engagieren.

Sich einen Haxn ausreißen? Lieber nicht.

Als Erste:r kommen, als Letzte:r gehen, Anrufe auch nach Dienstschluss annehmen, die Firmenmails im Urlaub checken, Überstunden schieben – wozu? Vor allem junge Mitarbeiter:innen stellen sich die Sinnfrage. Die sollten sich auch betroffene Unternehmen stellen: Nimmt das Engagement der Beschäftigten ab oder nur gesunde Maße an? Erwarten Führungskräfte wirklich, dass ihre Angestellten im Urlaub E-Mails beantworten? Ist es nicht im Sinne einer guten Work-Life-Balance normal, das nicht zu tun?

Going above and beyond? Nicht mehr.

Die Zeit, in der Beschäftigte ihre mentale Gesundheit vernachlässigen, um Unternehmensziele zu erreichen, ist vorbei. Die Gründe sind vielfältig: Arbeitsbedingungen, Arbeitsausmaß, Gehalt, Unternehmenskultur und nicht zuletzt zeitgemäßer Purpose und Führungsqualitäten.

Im Kern geht es um die Balance von Geben und Nehmen: um die Unternehmenskultur und das Leadership im Unternehmen. Wo die Beschäftigten Freude am Tun haben und Verantwortung übernehmen (dürfen), gibt es gemeinsame Werte, Commitments und Ziele, die motivieren und antreiben.

Wo sich Quiet Quitter tummeln, braucht es eine ehrliche Beschau!

Sind es die Beschäftigten, die ihren Arbeitgeber:innen zu wenig bieten, für das, was sie bekommen? Oder erwarten die Unternehmen zu viel dafür, was sie ihrem Team geben? Arbeitgeber:innen, die mehr wollen als Dienst nach Vorschrift, müssen auch anderes bieten.

Ein Thema für die Chefetagen ...

Ist Quiet Quitting auch bei Ihnen ein Thema? Dann stellen Sie sich gleich ein paar Fragen:

  • Welche Rahmenbedingungen herrschen bei Ihnen vor?
  • Wie funktioniert bei Ihnen Leadership?
  • Sind die Führungskräfte echte Vorbilder?
  • Wie begeistern und motivieren Sie Ihre Mitarbeiter:innen?
  • Und welche Rolle spielt in Ihrem Unternehmen eigentlich die HR-Abteilung?

Reden wir darüber, ich freue mich auf Ihre Nachricht

www.lindlpower.com


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