Inflationsrate erreicht mit elf Prozent neuen Höchststand

| Christoph Aufreiter 
| 01.11.2022

Laut einer Konsumentenbefragung schränken bereits 80 Prozent ihre Ausgaben aufgrund der Teuerung ein. Der Handelsverband schlägt Alarm.  

Die Verbraucherpreise ziehen in Österreich weiter kräftig an. Laut Schnellschätzung der Statistik Austria dürfte die Inflationsrate im Oktober auf elf Prozent geklettert sein und damit weiter im zweistelligen Bereich bleiben. Angeheizt wurde die Teuerung insbesondere von den hohen Preisen für Haushaltsenergie und Treibstoffe, teilten die Statistiker heute in einer Aussendung mit.

Nur noch Lebensnotwendiges

Die Ergebnisse der jüngsten Konsumentenbefragung von Mindtake Research im Auftrag des Handelsverbandes zeichnen ein düsteres Bild: Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung schränken sich in ihrem Einkaufsverhalten aufgrund der massiven Teuerung ein, 74 Prozent kaufen verstärkt günstige Lebensmittel statt Premiumprodukten und ganze 18 Prozent können sich nur noch lebensnotwendige Güter leisten.

"Die neuesten Zahlen der Statistik Austria und unsere aktuelle Konsumentenbefragung bestätigen die herausfordernde Lage im Handel und in der Bevölkerung. Die Hälfte der Österreicher:innen berichtet bereits von einer deutlichen Verschlechterung der Lebensqualität", sagt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.

Steigende Kreditzinsen verschärfen Krise

Hinzu kommt, dass die jüngste Leitzinserhöhung der EZB die monatlichen Tilgungsraten bei vielen Kreditnehmer:innen erneut massiv verteuern würde, zeigt man sich beim Handelsverband überzeugt.

"Durch die Zinserhöhungen der EZB versucht man, die Inflation in den Griff zu bekommen. Allerdings sind und bleiben die Energiepreise Haupttreiber der Inflation. Wenn jetzt mittelständische Unternehmen, die mit wenig Eigenkapital aus der Corona-Pandemie gekommen sind, und Häuslbauer sowie Wohnungseigentümer zusätzlich mit steigenden Kreditzinsen belastet werden, verschärft sich die wirtschaftliche Negativspirale. Stattdessen müssen die Bundesregierung und die Europäische Union endlich bei der Wurzel des Übels ansetzen – bei den Energiekosten", so Will.

Der Handelsverband appelliere daher an die Bundesregierung, sich den Ernst der Lage aufgrund der höheren Tilgungsraten und steigenden Kreditzinsen bewusst zu machen und zu handeln. Die Investitionen in die Wirtschaft würden aufgrund der Zinsanhebung ebenso abnehmen und damit letztlich auch die Eigenkapitalmittel.

www.handelsverband.at

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