Luxusimmobilien: "Ich habe mich gefragt: Wie kann man Reiche glücklich machen?"

Immobilien blieben auch in Zeiten ständiger Krisen die sicherste Anlagemethode, meint Anna Steurer, Wiener Vertriebsleiterin der Real-Treuhand Immobilien Vertriebs GmbH – eine hundertprozentige Tochter der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich.

Im LEADERSNET-Immotalk spricht Steurer über die aktuellen Trends am Markt, was man können muss um in der Immobilienbranche erfolgreich zu sein und welche Luxus-Immobilie sie am liebsten gar nicht verkauft hätte, sondern eher selber eingezogen wäre. Sie selber habe schon mehrere Wirtschaftskrisen miterlebt und die Erfahrung gemacht, dass die klassische Immobilie trotzdem immer an Wert gewinnt.

LEADERSNET: Sie sind eigentlich studierte Betriebswirtin, heute aber führend im Bereich der Luxusimmobilien. Wie ist es dazu gekommen?

Steurer: Ich habe mich immer schon dafür interessiert, wie Menschen wohnen. Schließlich habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und bin von der Steuerberatung beim Immobilienvertrieb gelandet. Marketing und Vertrieb ist einfach das was ich am liebsten mache.

LEADERSNET: Ihr Bereich, Ihr Segment ist heute der Luxus. Wie ist es dazu gekommen, dass Sie sich auf diesen Bereich festgelegt haben?

Steurer: Unsere Schwesterngesellschaft baut sehr aufwendig, diese Objekte müssen dementsprechend auch teuer verkauft werden. Da bietet es sich an, dass man etwas sehr Schönes entwickelt – und zwar gleich das Allerschönste. So ist es mir gelungen, nicht nur im vierten, sondern auch im ersten Bezirk eine besondere Liegenschaft zu finden. Ein wirklich tolles, altes Haus. Es war ein bisschen verkommen, weil es lange als Büro missbraucht wurde. Wir haben dann wunderschöne Wohnungen draus gemacht – große, repräsentative Stadtwohnungen mit altem Touch. Das ist uns wirklich sehr gelungen. Es hat sich in weiterer Folge herausgestellt, dass eine große Nachfrage nach gediegenen, alten Wohnungen herrscht. Also habe ich mich auf die Suche gemacht nach dem Motto: Wir machen reiche Leute glücklich.

LEADERSNET: Und wie kann man reiche Leute glücklich machen?

Steurer: Indem man ihnen genau zuhört, weiß, was sie sich wünschen und den Markt passend sondiert.

 © Sybille Sierlinger

LEADERSNET: Was muss ich können, um im Luxus-Immobilien-Segment erfolgreich zu sein? Was wären die Skills, die ich besitzen müsste?

Steurer: Um erfolgreich zu sein, muss man das, was man macht, gerne machen. Mit Leidenschaft. Das gilt übrigens nicht nur für den Luxusbereich. Der Beruf sollte Berufung sein und man sollte sich in der Früh schon freuen, was der Tag bringen könnte. Wenn man das ehrlich und mit entsprechendem Wissen angeht, das ist durch viele branchenspezifische Studienzweige mittlerweile möglich, wird das funktionieren.

LEADERSNET: Machen wir ein Gedankenspiel: Angenommen, nach den Gesprächen mit Ihnen bin ich so inspiriert, dass ich jetzt unbedingt in die Immobilienbranche wechseln möchte: Was wären Ihre Tipps für mich?

Steurer: Ich würde Sie einladen, mich zu begleiten, um sich einen vor Ort Termin einmal in der Realität anzusehen. Man trifft echte Menschen mit echten Bedürfnissen, auch kritische Menschen. Wenn Ihnen das Spaß macht, Sie einen Zugang finden und der Funke überspringt, dann machen ich Ihnen ein Jobangebot.

LEADERSNET: Wir erleben natürlich gerade äußerst unruhige Zeiten. Man schlittert gefühlt von einer Krise in die nächste. Sorgt das auch für Verunsicherung am Markt? Wie krisensicher ist die Immobilie eigentlich noch?

Steurer: Immobilien sind sehr krisensicher. Ich habe jetzt doch schon mehrere Krisen miterlebt und kann sagen: In Krisenzeiten ist die Immobilie immer nur teurer geworden. Sie sind aber auch wertiger geworden. Es gibt zahlreiche Vorschriften, bestimmte Standards einzuhalten. Die Leute haben sich nicht nur international an einen gewissen Standard gewöhnt. Man will im Sommer einfach nicht mehr schwitzen oder regelmäßig die Fenster streichen. In eine Immobilie in guter Lage zu investieren, ist also nie verkehrt. Wenn man sie nicht selber nutzt, sondern vermietet, dann wird sie sowieso indexiert vermietet. Und damit hat man die perfekte Inflationsabdeckung.

 

LEADERSNET: Hat sich die Pandemie auf den Markt ausgewirkt, oder hat Sie das in der Immobilienbranche eher weniger getroffen?

Steurer: Wir haben natürlich eine erste Schockstarre gehabt, uns neu aufgestellt und gefragt: Wie geht es weiter? Natürlich geht es weiter. Wir haben Verschiedenes, was liegen geblieben ist, aufgearbeitet und sind Probleme angegangen, für die vorher keine Zeit war. Mit der Lösung dieser Probleme ist das Geschäft auch wiedergekommen und Flugs war alles so, als wäre nie etwas passiert.

LEADERSNET: Wo geht der allgemeine Trend bei Luxusimmobilien hin und hat der Trend zum Homeoffice hier irgendetwas verändert?

Steurer: Ich sehe einen Trend zum Klassischen. Eine schöne traditionelle Lage, solide Bauweise, schöne Ziegel, ein gut isoliertes Dach und Holzboden sind immer gefragt. Veränderungen durch die Pandemie gibt es auf jeden Fall. Die Menschen müssen jetzt auch teilweise zu Hause einen Platz zum Arbeiten finden. Gegenwärtig braucht man zusätzliche kleine Räume, die früher kein Thema waren. Diese sind jetzt ein absolutes Muss. Neuanschaffungen sind ohne Freiflächen fast nicht mehr anzubringen.

LEADERSNET: Was war die teuerste Immobilie, die sie jemals verkauft haben?

Steurer: Das war dieses schöne Luxus-Haus im ersten Bezirk. Ich habe das Projekt damals um 20 Millionen Euro vermittelt. Das wäre heute ein Schnäppchen, aber damals war das viel Geld. Schlussendlich haben wir eine eine der drei Dachwohnungen in diesem Projekt um 6,6 Millionen Euro verkauft.

LEADERSNET: Gab es eine Immobilie, wo sie sich gedacht haben: Also eigentlich will ich die nicht verkaufen, sondern hier einziehen?

Steurer: Da muss ich jetzt ein bisschen unbescheiden sein. Es war tatsächlich eine Dachwohnung in besagtem Projekt "Am Kaiserforum". Die 200 Quadratmeter große Turmwohnung mit 80 Metern Sichtachse, war ausgestattet mit traumhaften, uneingesehenen Terrassen, mit wunderbarem Blick ins Museumsquartier und auf das Kunsthistorische Museum.

LEADERSNET: Sind Interessent:innen, die sich an Sie wenden, eher Privat- oder gewerbliche Kund:innen?

Steurer: Ich würde sagen, das Verhältnis ist 70 zu 30. 70 Prozent Privatkund:innen, 30 Prozent gewerbliche Investor:innen.

Gegenwärtig wird an einer Immobilie beim berühmten "Stock im Eisen" gearbeitet © Sybille Sierlinger

LEADERSNET: Was ist gerade Ihr aktuelles Projekt, insofern Sie es verraten dürfen?

Steurer: Das ist eine ganz, ganz spezielle Immobilie, an dem Platz der Plätze: Am Stephansplatz. Es ist leider nicht die Adresse "Stephansplatz 1" oder "Kärntner Straße 1" – die gibt es nämlich nicht. Ich denke, das liegt daran, dass das der Stephansdom selbst ist. Ich verkaufe eine wahnsinnig schöne Liegenschaft im "Stock im Eisen" Haus im vierten Stock, 200 Quadratmeter, Kärntner Straße 2.

LEADERSNET: Und wenn ich das jetzt höre und interessiert bin, wo darf ich mich denn da melden?

Steurer: Bei mir. (ca)

www.realtreuhand.at

www.raiffeisen-immobilien.at

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