Frauenhäuser Wien mit neuer Kampagne "Träne"

Die Umsetzung erfolgte in Kooperation mit VMLY&R – Schwerpunkt gegen Gewalt aller Art.

Eine neue Kampagne der Wiener Frauenhäuser rund um den internationalen Frauentag am 8. März 2022 soll von Gewalt betroffenen Frauen ermutigen sich Hilfe zu holen, aber auch darauf aufmerksam machen, dass "Gewalt an Frauen" ein weltweites Problem sei und eine Menschenrechtsverletzung darstelle.

2021 gab es über 20.000 Beratungskontakte

Im schlimmsten Fall endet die Gewalt im Femizid, 2021 waren es in Österreich 31 Frauen, die von ihren (Ex-)Partnern ermordet wurden. Auch wenn die Dunkelziffer durch Tabuisierung und aufgrund der Angst- und Schamgefühle Betroffener schwer abzuschätzen ist, zeichnen schon alleine die veröffentlichten Daten der Wiener Frauenhäuser ein trauriges Bild: 2021 lebten 649 Frauen und ihre 640 Kinder in den vier Wiener Frauenhäuser. In der ambulanten Beratungsstelle des Vereins fanden 20.103 Beratungskontakte (persönlich, per Zoom, telefonisch oder per E-Mail statt). Und weitere 108 Frauen mit ihren 131 Kinder wurden in Übergangswohnungen des Vereins betreut. Zahlen, die verdeutlichen wie wichtig es ist, das Hilfsangebot für Wiens Frauen die Opfer von physischer, psychischer, sexueller oder auch Cybergewalt durch ihre Partner sind, zu kommunizieren.

Andrea Brem, Geschäftsführerin des Vereins Wiener Frauenhäuser: "Wir können unsere Notrufnummer 05 77 22 nicht oft genug kommunizieren, denn ein Anruf kann Leben retten. Deshalb bin ich für diese Kampagne wirklich sehr dankbar, weil sie einfach aber auch mehrsprachig kommuniziert und wir so alle Frauen erreichen können – denn Frauen jedes Alters, verschiedener Herkunft oder unterschiedlicher sozialen Stellung sind betroffen, das spiegeln auch die Sujets wieder." Die Initiative will genau dies adressieren – ohne einschüchternde Gewaltdarstellung, ohne komplexe Botschaften oder konstruierte Szenarien. Der Fokus liege in der visuellen Aufarbeitung des Kernthemas: der Gewaltkreislauf und das Leid, das gestoppt werden kann – inszeniert durch das Logo und die Notrufnummer, welche die stellvertretende Träne aufhalten.

"Maximale Einfachheit"

Mit einem einfachen Anruf beim Verein Wiener Frauenhäuser, der mit anonymer Beratung, aber vor allem auch mit Soforthilfe und Möglichkeiten der vier Wiener Frauenhäuser misshandelten und/oder bedrohten Frauen und ihren Kindern Schutz bietet. Barrierefrei und mit maximaler Einfachheit soll diese Botschaft für jede Frau schnell und einfach verständlich sein, dabei aber keine weiteren Ängste schüren. Es gehe lediglich um eines: Aufzeigen einer Lösung, bevor es zu spät ist. Ausdruck findet der visuell emotionale und sehr bildstarke Ansatz in fünf Sujets, die einerseits das Thema Familie, aber auch weitere Gesellschaftsschichten als plakativer Querschnitt der Bevölkerung entsprechend abbilden – von der gut situierten Dame in den 50ern bis hin zu jungen Mädchen in ihrer Teenager-Zeit.

Frauenhaus Kampagne

Michael Mesaric, externer Marketing Consultant, betreut und unterstützt den Verein seit 15 Jahren ehrenamtlich auf Agenturseite: "Ich bin stolz, eine solch spannende Lösung für so ein komplexes Thema realisiert zu wissen und freue mich besonders, wie selbstverständlich die Produktions- und Medien-Partner, als auch viele andere Mitwirkende, unserem Ruf gefolgt waren und ehrenamtlich die Arbeit aufgenommen bzw. unterstützt haben. Um etwas zu bewirken, braucht es immer ein entsprechendes Setup und Netz an Gleichgesinnten, die als Team und Partner voller Motivation für ein wichtiges Ziel pushen."

Julian Fölser, CD VMLY&R: "Die Challenge, eine Geschichte ohne Worte zu erzählen, war eine große Herausforderung, umso mehr freut es mich, mit dem Team eine emotionale Lösung gefunden zu haben, die genau dies schafft und so – ungeachtet jeglicher Sprachbarrieren – schnell und einfach verstanden werden kann."

Der Notruf der Wiener Frauenhäuser 05 77 22 ist kostenlos und Tag und Nacht erreichbar. Brem meint, "Bei einem Anruf spricht die Frau direkt mit einer im psychosozialen Bereich ausgebildeten Frauenhausmitarbeiterin und bekommt auch unmittelbar ein Hilfsangebot gesetzt, kein weitere Anruf ist notwendig. Dies ist wichtig, denn Studien belegen, dass die Hürden für von Gewalt betroffene Frauen, so niedrig wie möglich sein müssen."

Dank an ehrenamtliche Unterstützer:innen

Fotografiert wurde die Kampagne von Yannik Steer, der gemeinsam mit Hanna Stantejsky auch die Foto-Produktionsorganisation übernommen, während Rotfilter ihr Know-How im Bereich Postproduktion mit Retusche, Litho und Animation bereitgestellt hat. Ein großer Dank gelte auch Partner:innen wie Tonstudio Holly, Studio 741, digitalstore Vienna, dasDeck, der Sprecherin, den Models sowie allen weiteren Ünterstützer:innen (Gewista, Infoscreen, Druck.at, etc.). Mesaric ergänzt zur ehrenamtlichen Unterstützung aller Beteiligten: "Wenn am Ende des Tages auch nur einer einzigen Frau mit dieser Arbeit und Leistung geholfen ist, dann ist diese Initiative als riesiger Erfolg zu werten – dieses Gefühl und diese Chance ist weit wichtiger als jedwedes Honorar." (red)

www.frauenhaeuser-wien.at

www.vmlyr.com

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