Erste Bilanz: 2G-Kontrollen im Handel "im Großen und Ganzen unaufgeregt angelaufen"

Zahlreiche Detailfragen für eine möglichst praktikable Umsetzung scheinen aber noch offen.

Ein "rollender" Start sei dank sorgsamer Mitarbeiter:innen im Handel geglückt. Nur vereinzelt habe es verärgerte Kund:innen gegeben, bilanziert Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.

Enorme Zusatzbelastung

"Im Großen und Ganzen sind die 2G-Kontrollen gut verlaufen. Zuträglich dafür ist die niedrige Frequenz am heutigen Tag, die aber gleichermaßen nachteilig auf die Umsatzentwicklung der Händler wirkt. Ab und zu gab es einzelne verärgerte Kund:innen, die den Ausweis 'vergessen' haben. In zahlreichen Shoppingcentern werden Stempel ausgereicht, um die Kontrollerfordernisse der Händler zu unterstützen. Eine erste richtige Belastungsprobe werden die stärkeren Einkaufstage hin zum Wochenende sein", so Will.

Der Zusatzaufwand für die Mitarbeiter:innen sei ein beträchtlicher. Der Handelsverband danke daher allen Beschäftigten im Namen der gesamten Händlerschaft dafür. Mittels Green-Check-App oder analoger Kontrolle werde ehestmöglich, spätestens aber beim Erwerb der Waren, der 2G-Nachweis kontrolliert. Je nach Anzahl der Eingänge, Dicke der Personalausstattung und dem jeweiligem Kundenaufkommen sei die Herausforderung in der Praxis höchst unterschiedlich ausgestaltet.

Offene Detailfragen bei Rundem Tisch mit Innenministerium gestellt

Im Zuge des heutigen runden Tisches mit dem Innenministerium haben die Handelsvertreter:innen zahlreiche Fragen für eine praxistaugliche Umsetzung gestellt, deren Beantwortung noch geklärt wird. Keinen 2G-Nachweis erfordern "Click & Collect" Geschäfte, hier stellt sich noch die Frage der Nachweisführung. Aber auch fremdsprachige Impfnachweise von Reisenden würden Herausforderungen im Detail für die Beschäftigten darstellen.

Appell der Händler an die Bevölkerung

Der Handelsverband appelliert an die Bevölkerung, den heimischen Handel und die Mitarbeiter:innen bei der Umsetzung zu unterstützen, indem sie weiterhin unaufgeregt ihre Besorgungen vollziehen und damit einen Beitrag zur Arbeitsplatzsicherung jedes fünften Jobs in Österreich leisten, der im Handel angesiedelt ist. Man hoffe außerdem, bald wieder alle Menschen des Landes in unseren Geschäften begrüßen zu dürfen.

Viele ungeimpfte oder verärgerte Menschen würden sich allerdings in den sozialen Medien an die Händler:innen wenden und drohen, nie wieder im stationären Handel einkaufen zu gehen.

Nachdem man aber in einem Rechtsstaat lebt, ist der Handel verpflichtet, sich an die Vorgaben zu halten, betont der Handelsverband. Andernfalls drohen Strafen von bis zu 3.600 Euro pro Verwaltungsübertretung und die Rückforderung oder nicht Ausbezahlung von Corona-Hilfen. Daher bestehe keine Wahlmöglichkeit für die Branche, auch wenn der Handelsverband die 2G-Regel im sicheren Handel kritisiert. Der Lebensmitteleinzelhandel beweise täglich, dass die Branche ob der kurzen Aufenthaltsdauern, des losen Kundenkontaktes und der durchgängigen FFP2-Maskenpflicht für alle sicher sei. (ca)

www.handelsverband.at

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