Ein trauriger Meilenstein für "Unverschwendet"

Zehn Millionen Kilo Früchte wurden weggeschmissen.

Cornelia und Andreas Diesenreiter, Gründer:innen und Geschäftsführer:innen von Unverschwendet, verwandeln überschüssiges Obst und Gemüse zu köstlichen Feinkostprodukten und vermitteln Überschüsse an Gastronomie- und Industriebetriebe. Mit ihrer Mission, einen größtmöglichen Impact in der Lebensmittelabfallvermeidung zu erzielen, knüpft das Wiener Start-up direkt am Anfang der Wertschöpfungskette an, bei Landwirt:innen.  Dieses Jahr haben sie einen traurigen Meilenstein erreicht: Über zehn Millionen Kilo angebotene Früchte, welche aus den unterschiedlichsten Gründen weggeworfen werden: die Früchte sind etwa zu groß, zu klein, zum falschen Zeitpunkt reif, haben nicht die richtige Farbe oder sind einfach nur zu viel.

"Vorbestellungen sind eine große Hilfe"

Die enormen Angebotsmengen zeigen den nötigen Handlungsbedarf im Bereich der Lebensmittelrettung, doch bringen sie für das Wiener Start-up auch Herausforderungen mit sich. "Am liebsten würden wir sie alle retten. Jede krumme Gurke. Jede zu rote Tomate. Jede Wassermelone, die in Regentagen reif wird und keinen Absatz findet. Doch als junges Unternehmen ist die kostenintensive Vorfinanzierung der Produktion eine unserer größten Herausforderungen – vor allem wenn man dann nicht genau weiß, wie viele Produkte man im Winter benötigt und verkaufen kann. Denn auch wir wollen natürlich nicht zu viel produzieren", meinen Cornelia und Andreas Diesenreiter.

Diese Herausforderung ist gerade in den Sommermonaten zur Haupterntezeit und somit auch Hauptüberschusszeit in Österreich am größten. Um die Mission dennoch weiter voranzutreiben, setzt das Team von Unverschwendet auf Vorbestellungen. Firmen, Vereine und Organisationen können bereits Monate im Voraus ihre regionalen Geschenke für Weihnachten bestellen. Dadurch schafft es Unverschwendet mit der Unterstützung von Firmenkund:innen trotz kostenintensiver Produktion in den Sommermonaten tonnenweise regionales Obst und Gemüse in bester Qualität zu retten.

Handlungsbedarf nicht gedeckt

Das Bewusstsein rund um die Problematik der Lebensmittelverschwendung ist zwar mittlerweile in der Gesellschaft angelangt, die Zahlen von Unverschwendet veranschaulichen jedoch, dass der Handlungsbedarf längst nicht gedeckt ist. Mehr als 800.000 Tonnen Lebensmittel landen nach wie vor laut Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie jährlich alleine in Österreich in der Tonne. Die Lebensmittelabfälle entstehen hierbei entlang der gesamten Wertschöpfungskette: auf Äckern und Wiesen, bei Ernte und Sortierung, beim Transport und Logistik, im Handel und Verkauf sowie im Privathaushalt. (red)

www.unverschwendet.at

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