Aufbruchstimmung im Ausseerland

Experten aus Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Medien und Tourismus tauschten sich über Lösungsansätze für den Weg aus der Krise aus.

Ein prominent besetztes Wirtschaftspodium diskutierte die Auswirkungen von Corona beim siebten "Medien.Mittelpunkt.Ausseerland". Unter dem Motto: "Von einer Krise in die nächste? Der taumelnde Kontinent – Perspektiven und Lösungen für Österreich und Europa" fanden sich mehr als 60 interessierte Gäste im Kur- und Congresshaus in Bad Aussee ein.

Pamela Binder, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Ausseerland-Salzkammergut, eröffnete mit den Worten "es ist für mich ganz ungewöhnlich, dass ich hier vor Ihnen stehen darf." Denn nach langen Planungen sei sie froh, dass der Medien.Mittelpunkt heuer überhaupt stattfinden kann. Auch Heidi Glück, Initiatorin der Veranstaltung, erzählt von der intensiven Organisation im Vorhinein und Franz Frosch, Bürgermeister von Bad Aussee, überraschte die Gäste mit einem selbstgeschriebenen Gedicht: "Wonn ma uns onschaut im steirischen G’wand, siacht ma die Heimat – das Ausseerland." Auch Ivo Mijnssen, Ost-Europa Korrespondent der NZZ und frischgebackener Präsident des Verbands der Auslandspresse in Wien, hieß die Teilnehmenden herzlich willkommen. 



Eveline Pupeter (Emporia), René Knapp (UNIQA), F. Peter Mitterbauer (MIBA), Margit Schratzenstaller (WIFO), Johannes Kopf (AMS)  © ProMedia

Transformation durch die Krise

Magenta-CEO Andreas Bierwirth sprach in seiner Keynote über den Umgang mit der Gesundheitskrise und über die daraus gezogenen Erkenntnisse. Seiner Meinung nach, stelle sich die Frage, ob man diese noch immer als Krise bezeichnen könne. Wirtschaft, Bildung und Politik haben eine Transformation erlebt und sollten die Kraft daraus nutzen. Im Anschluss diskutierte Bierwirth gemeinsam mit UNIQA-Vorstand René Knapp, AMS-Vorstand Johannes Kopf, Emporia-CEO Eveline Pupeter, Miba AG-Vorstand Franz-Peter Mitterbauer und WIFO-Expertin Margit Schratzenstaller über Auswirkungen der Pandemie in den Bereichen Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Bildung und Europa. Durch das Gespräch führte Die Presse-Chefredakteur Rainer Nowak.

Klare Worte vom Vizekanzler 

Am Abend besuchte auch Vizekanzler Werner Kogler den Medien.Mittelpunkt. Mit NZZ-Korrespondent Ivo Mijnssen reflektierte er das vergangene Jahr und die Rolle der Grünen in der Regierung. Diesbezüglich findet der Grünen-Chef klare Worte: Seiner Meinung nach, brauche es gerade jetzt eine stabile Regierung und er ortet weiterhin großes Vertrauen der Bevölkerung in ihre gewählten Vertreter*innen. In Bezug auf den Klimaschutz zeigt sich Kogler zuversichtlich: "Wir sind dank grüner Handschrift voll auf der Überholspur."

Wie die Krise die Medien verändert hat

Die steirische Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus, Regionen, Wissenschaft und Forschung, Barbara Eibinger-Miedl, eröffnete den zweiten Tag des Medien.Mittelpunkt Ausseerland. "Wir wollen das grüne Herz Österreichs sein", betonte Eibinger-Miedl und freute sich, dass der Tourismus in der Region endlich wieder zum Leben erweckt wird.
Eine hochkarätige Gesprächsrunde aus der Kultur diskutierte danach die Chancen, die die Kulturhauptstadt "Die Originale 2024" in das Salzkammergut bringen kann. Landesrätin Eibinger-Miedl, die Geschäftsführerin des Tourismusverbands Ausseerland - Salzkammergut, Pamela Binder, Aufsichtsratsvorsitzender der Kulturhauptstadt GmbH 2024, Hannes Heide, Bürgermeister von Grundlsee, Franz Steinegger und Künstlerin Heidi Zednik beleuchteten das Thema aus ihren jeweiligen Perspektiven. Die Podiumsteilnehmer sind sich einig, dass bei dem Projekt Kulturhauptstadt Qualität vor Quantität stehen muss. "Es geht bei der Kulturhauptstadt nicht darum, ein Feuerwerk abzuschießen und danach bleibt nur mehr Rauch, sondern es geht um nachhaltige wie langjährige Entwicklung in den Regionen", betonte Heide.

Die Medien mussten in den vergangenen Monaten nicht nur über die Krise berichten, sondern waren auch selbst davon massiv betroffen. Das komme nicht häufig vor, legte Die Presse-Redakteurin Anna-Maria Wallner beim letzten Programmpunkt des Tages dar. Sie präsentierte sieben Thesen der Veränderung in der Medienbranche. In einer Podiumsdiskussion im Anschluss debattierte Wallner mit APA-Chefredakteur Johannes Bruckenberger, der stv. Chefredakteurin vom Standard Petra Stuiber, Datum-Redaktionsleiterin Elisalex Henckel Donnersmarck und dem ARD-Korrespondenten Clemens Verenkotte über das Arbeiten von zu Hause, die Kurzarbeitermodelle im Journalismus, aber auch über die Chancen, die die Pandemie mit sich bringe. Geleitet wurde die Gesprächsrunde von Journalist und Autor Helmut Spudich.(red)

medienmittelpunkt.at

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