"Wir müssen zurückgeben, um als Gesellschaft vorwärts zu kommen"

Der "Opinion Leader des Jahres" Klemens Hallmann erzählt im Interview, was seine größte berufliche Leidenschaft ist, warum er sich für den Klimaschutz einsetzt, welche Karriereziele er noch hat und wie er von Arnold Schwarzenegger inspiriert wurde.

LEADERSNET: Unsere Leser haben Sie zum "Opinion Leader des Jahres" gekürt. Hat Sie die Wahl überrascht und was bedeutet der Sieg für Sie?

Hallmann: Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung und fühle mich geehrt, dass das Publikum so zahlreich für mich gestimmt hat! Ich bedanke mich bei allen Leserinnen und Lesern, die das Ergebnis meiner unternehmerischen Bemühungen durch Ihre Stimmabgabe anerkannt haben.

Ich sehe mich selbst allerdings nicht in erster Linie als "Opinion Leader", sondern eher als Unternehmer, der jeden Tag aufs Neue versucht, mit gutem Beispiel voranzugehen, neue Wege zu bestreiten und andere Menschen für relevante Themen zu sensibilisieren. Wenn ich es damit schaffe, zumindest einige andere Persönlichkeiten dazu zu motivieren, auch ihren eigenen Beitrag für unsere Gesellschaft zu leisten, bin ich mehr als dankbar.

LEADERSNET: Was zeichnet einen Opinion Leader in Ihren Augen aus?

Hallmann: Im Allgemeinen finde ich, dass einen Opinion Leader nicht nur auszeichnet, dass er beruflich erfolgreich ist und sich in vielen unterschiedlichen Geschäftsfeldern engagiert, sondern vor allem, dass er diesen Erfolg auch nutzt, um sich sozial einzusetzen. Wir müssen zurückgeben, um als Gesellschaft vorwärts zu kommen. Unabhängig von Auszeichnungen versuche ich dieser Verantwortung immer gerecht zu werden. Schon seit vielen Jahren setze ich mich deswegen für soziale, kulturelle und auch Klimaschutzprojekte ein. Sie alle aufzuzählen, würde viel zu viel Platz einnehmen, aber jedes Projekt wähle ich mit vollem Herzen aus und kann die tollen positiven Erfolge auch immer hautnah miterleben.

Ich möchte nicht nur Geld spenden, sondern aktiv mit an einer Veränderung arbeiten. Ich versuchen meinen Beitrag zur Gesellschaft aber nicht nur im privaten Bereich, sondern auch mit meinen Firmen zu leisten. Im Bereich Energieeffizienz, Ressourcenschonung, ökologisches Bauen und Klimaschutz möchte ich mit meinem Bauträger SÜBA eine Vorreiterrolle erfüllen. In den letzten Jahren konnten wir so schon so viel CO2 einsparen, dass wir den Klimaschutz einen großen Schritt nach vorne gebracht haben. Wir möchten hier aber auf keinen Fall die Konkurrenz ausstechen. Ganz im Gegenteil: Wir hoffen, auch für andere Bauträger eine Inspiration zu sein, mehr auf Nachhaltigkeit zu setzen.

LEADERSNET: Sie sind der erste "Opinion Leader des Jahres", der seine Gewinnsumme verdoppelt und dann an eine gemeinnützige Organisation gespendet hat. Was war der Impuls, der zu dieser Entscheidung geführt hat?

Hallmann: Ehrlich gesagt hatte ich keinen Moment darüber nachgedacht, die Gewinnsumme für mich selbst zu nutzen, sondern habe sie sofort als eine tolle Chance gesehen, einem Projekt Aufmerksamkeit zu schenken, das mir sehr am Herzen liegt. Ich hoffe damit, noch mehr Menschen davon zu überzeugen, "Mirno More" zu unterstützen.

Ich unterstütze die "Mirno More Friedensflotte" schon seit vielen Jahren. Dieses sozialpädagogische Segelprojekt für benachteiligte Kinder und Jugendliche steht seit 1994 für Toleranz, Integration, ein friedliches Miteinander und Völkerverständigung. Neben Kriegswaisen und Flüchtlingskindern können an der jährlichen Sternfahrt der mittlerweile auf über 100 Schiffe angewachsenen Friedensflotte in Kroatien auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen teilnehmen. Dies ermöglicht den vom Leben benachteiligten Kindern wertvolle Augenblicke des Glücks und des Miteinanders. Die Kinder kommen jedes Mal mit strahlenden Augen von ihren Segeltörns zurück und haben enorm viel gelernt und erfahren.

LEADERSNET: Neben "Mirno More" unterstützen Sie auch zahlreiche andere Projekte. Nach welchen Kriterien wählen Sie diese aus?

Hallmann: Ich habe keine "Standard"-Kriterien, nach denen ich ein Projekt auswähle. Mich muss die Idee dahinter berühren oder begeistern. Ein großes Herzensthema sind für mich aber schon immer Kinder und Jugendliche. Sie sind unsere Zukunft und gleichzeitig die Mitglieder unserer Gesellschaft, die am verletzlichsten sind. Ich würde mir wünschen, dass jedes Kind einen fairen Start für eine gute Zukunft bekommen kann. Deswegen fördere ich vor allem den Nachwuchs im Kultur- und Sportbereich, damit sie dort Werte wie Zusammenhalt, Integration in ein Team und Fairness lernen, sich aber auch mit ihrem Körper und dessen Gesundheit beschäftigen.

Es macht mich stolz, seit so vielen Jahren jährlich rund 500 Kinder und Jugendliche für den Basketballsport begeistern zu können. Seit 2020 bin ich außerdem Hauptpartner des Traditionsvereins Sportunion Mauer, in dem aktuell rund 280 Kinder im Fußballsport aktiv sind. Außerdem unterstütze ich z. B. das Jugendorchester der Europäischen Union. Allein diese Projekte ermöglichen es fast 1.000 jungen Menschen in ihrer Freizeit ein wundervolles Gefühl von Gemeinschaft zu erfahren.

LEADERSNET: Sie sind Leading Partner des internationalen Klimagipfels "Austrian World Summit". Woher kommt Ihre Motivation sich für den Klimaschutz einzusetzen?

Hallmann: Einer der ersten Impulse, mich für Klimaschutz einzusetzen, kam von meinem Freund Arnold Schwarzenegger. Er zeigt uns allen mit seinem täglichen und unermüdlichen Einsatz für die Umwelt, wie wichtig das Handeln jedes Einzelnen für den Klimaschutz ist. Ich unterstütze ihn und den "Austrian World Summit" bereits seit der ersten Stunde im Jahr 2017 und freue mich als Leading Partner des weltweit einzigen internationalen Klimagipfels 2020, die Botschaft gemeinsam mit dieser tollen Initiative in die Welt hinaus zu tragen.

Hinzu kommt, dass ich als Immobilieneigentümer und Immobilienentwickler in einer Branche aktiv bin, die durch die vielen neuen Technologien hohes Potenzial für wirkungsvollen Klimaschutz bei Wohnbau und -sanierung hat. Mit meiner SÜBA gehe ich hier mit gutem Beispiel voran und möchte möglichst viele dazu motivieren, es uns gleichzutun.

LEADERSNET: Was ist der beste Tipp, den Ihnen Arnold Schwarzenegger je gegeben hat?

Hallmann: Es ist kein direkter Tipp, sondern eher Inspirationen, die sich aus gemeinsamen Gesprächen ergeben. Eine der besten Anregungen war sicherlich, dass er mir die Augen dafür geöffnet hat, wie wichtig Zusammenhalt und rasches Handeln bei unseren Klimaschutzbemühungen sind. Jeder Beitrag für einen sauberen Planeten zählt und wir können hier nur gemeinsam wirklich stark sein. Das hat mich geprägt und ich bin stolz darauf, diese Mission gemeinsam mit ihm zu verfolgen.

LEADERSNET: Wie können Sie das Klimaschutz-Thema in Ihrer operativen Tätigkeit umsetzen?

Hallmann: In der Immobilienbranche lässt sich Nachhaltigkeit sehr gut integrieren und bringt nicht nur einen Mehrwert für unsere Natur, sondern auch für die Mieter und künftigen Eigentümer unserer Wohnungen. Mit meiner Unternehmensgruppe setze ich auf den Einsatz modernster Technologien, um den CO2-Fußabdruck unserer Projekte so gering wie möglich zu halten. Dies spiegelt sich signifikant in den niedrigeren Betriebskosten wider – damit lohnen sich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Wohnbau auch für jeden einzelnen Bewohner unserer Immobilien. Bei aktuellen und zukünftigen Bauprojekten setzten wir außerdem voll auf die Nutzung erneuerbarer Energie und verzichten möglichst vollständig auf den Einsatz fossiler Energieträger. Mit der Nutzung von Erdwärme, Gebäudeteilaktivierung, Photovoltaik, Windkraft und Energiezwischenspeicherung stellen wir bei unseren Projekten die Weichen für eine klimafreundliche Zukunft im Bausektor.

LEADERSNET: Ihre Karriere haben Sie im IT-Bereich gestartet, dann sind sie in den Immobiliensektor eingestiegen und seit einigen Jahren mischen Sie mit der Hallmann Entertainment Company im internationalen Filmbusiness mit. Wo liegt ihre größte berufliche Leidenschaft?

Hallmann: Meine größte Leidenschaft liegt nach wie vor im Immobilienbereich. Diese Branche fasziniert mich nun schon seit über 25 Jahren jeden Tag aufs Neue. Von der ersten Immobilie, die ich mit 19 gekauft habe, bis zu den Liegenschaften, die mir jetzt gehören, war es ein langer, arbeitsreicher und nicht immer einfacher Weg. Aber rückblickend würde ich immer wieder die gleiche Brache wählen.

Darüberhinaus bin ich aber sehr dankbar, dass ich verschiedene private Leidenschaften in mein berufliches Leben integrieren konnte. Filme faszinieren mich schon seit ich ein Kind war und nun habe ich mit der von mir gegründeten Hallmann Entertainment Company, sowie Beteiligungen an der Filmhouse Germany und der von Matthias Schweighöfer gegründeten Pantaleon, die tolle Chance, Filme auch aktiv mitzugestalten. Obwohl für mich hier der kreative Ansatz im Vordergrund steht, freue ich mich dennoch sehr, dass wir mit unseren Produktionen auch schon 100 internationale Auszeichnungen und 250 Nominierungen sammeln konnten. Viele Leser werden sicher Filme wie "The Last Station", "Carlos – Der Schakal" oder in Österreich vor allem "Rush – Alles für den Sieg" kennen.

LEADERSNET: Welche beruflichen Ziele haben Sie eigentlich noch?

Hallmann: Das ist eine sehr interessante Frage. Meine unternehmerischen Aktivitäten erstrecken sich auch jetzt schon über eine Vielzahl unterschiedlicher Geschäftsfelder. Ich bin mit meinem bisher eingeschlagenen Weg zufrieden und möchte diesen selbstverständlich fortsetzten, aber mich auch ständig verbessern. Man braucht natürlich Ziele, auf die man hinarbeitet, aber viel wichtiger ist es, immer offen und aufgeschlossen für neue Chancen zu sein, die sich ergeben. (as)

www.hallmannholding.com

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