Kim Kardashians Lieblings-Smartphonehersteller steht vor dem Aus

Die Kultmarke "BlackBerry" könnte schon im August von der Bildfläche verschwinden.

Einer der ganz großen Namen am Smartphone-Markt musste in den letzten Jahren einiges an Beliebtheit einbüßen, und 2020 könnte nun endgültig das Aus für BlackBerry bedeuten. Laut jüngsten Informationen scheint es alles andere als unwahrscheinlich, dass die einst große Handy-Brand, die von Nutzern besonders für ihre Tastatur geschätzt wurde, schon im August endgültig von der Smartphone-Bildfläche verschwinden wird.

Der chinesische Hersteller TLC, der die Marke seit 2016 am Leben hielt, will die Produktion einstellen und ein neuer Lizenznehmer ist nicht in Sicht.

iPhone-Launch als "Anfang vom Ende"

Als der chinesische Hersteller TCL sich nach der Übernahme von Alcatel auch den kanadischen Smartphone-Hersteller einverleibte, waren die Ziele groß. Man wolle sich wieder einen Namen machen, hieß es damals bei der Pressekonferenz in Barcelona. Die Chinesen hofften auf viele emotionale Käufer, die den ursprünglichen Tasten-PDAs nachtrauerten. Selbst Kim Kardashian ließ in einem Interview wissen, dass sie sämtliche Geräte auf Second-Hand-Plattformen kauft, weil sie sich von den Tasten nicht trennen wollte. Doch nun ist endgültig Schluss, im August soll der Verkauf der Geräte eingestellt werden.

Der Verkauf soll gleichzeit mit Auslaufen der Lizenz eingestellt werden. Kundenservice für verkaufte Geräte solle es bis zum 31. August 2022 geben, wie TCL in der Nacht zum Dienstag ankündigte.

Wertverlust von über 80 Milliarden Dollar

Einst war das kanadische Unternehmen mit seinen Tastaturtelefonen ein Pionier am Smartphone-Markt. Das Unternehmen wurde einst mit 83 Milliarden Dollar bewertet, heute ist es weniger als drei Milliarden Dollar wert. BlackBerry verlor bei der Smartphone-Entwicklung schnell den Anschluss. Nach dem iPhone, das 2007 vorgestellt wurde, wuchs auch das Google-Betriebssystem Android schnell. Geräte mit Touchscreen ohne kapazitiven Tasten setzten sich immer mehr durch. Der Versuch BlackBerrys mit einem eigenen Betriebssystem dagegen zu setzen, scheiterte, und auch Kim Kardashians öffentliche Liebesbekundungen gegenüber der Marke, sowie das Geständnis, dass sie sogar ebay nach Secondhand-Geräten durchforstete um nicht ohne ihr Lieblingssmartphone durchkommen zu müssen (O-Ton: "Blackberry hat mein Herz und meine Seele"), brachten BlackBerry nicht aus der Misère.

Im Jahr 2015 konnte BlackBerry noch 970.000 Geräte verkaufen (das entspricht einem Marktanteil von 0,2 Prozent), nur ein Jahr später wies das Marktforschungsinstitut Gartner den Marktanteil der Kanadier mit glatten null Prozent aus. Lediglich 208.000 Geräte waren 2016 verkauft worden. Mit der Übernahme von TCL wurden neue Geräte entwickelt und das Betriebssystem gänzlich auf Android umgestellt. Der Erfolg blieb jedoch aus. (red)

www.blackberry.com

leadersnet.TV