Skandal im "Krone"-Schiedsgerichtsverfahren

| 22.10.2019

Zurück an den Start: Entscheidung im Streit um eines der größten Medienunternehmen des Landes auf unbestimmte Zeit verschoben.

Das Urteil des Schiedsgerichts – das eine Entscheidung im Streit der beiden Hälfteeigentümer der Kronen Zeitung, also der Familie Dichand auf der einen und der deutschen Funke-Gruppe auf der anderen Seite treffen soll – werde sich einem Bericht der Tageszeitung Österreich zufolge auf unbestimmte Zeit verzögern.

Einer der drei Schiedsrichter, der von den Dichands gestellte Univ. Prof. Paul Oberhammer hat in der vergangenen Woche das Handtuch geworfen. Hintergrund: Oberhammer, so der Vorwurf der Funke-Gruppe, soll regelmäßig telefonischen und persönlichen Kontakt zu Huberta Gheneff, Anwältin der Dichands, gehabt haben. Stimmen die Anschuldigungen, wäre das ein klarer Verstoß gegen die Regeln eines solchen Schiedsgerichtsverfahrens nach Schweizer Recht. Einem Schiedsrichter ist es strikt untersagt, Kontakt zu einer der Streitparteien zu halten und sich dadurch beeinflussen zu lassen. Funke konfrontierte Oberhammer in der Vorwoche mit den Vorwürfen, dieser wies sie zurück und stritt Kontakte zu Gheneff ab. Tags darauf trat er dennoch vom Amt des Schiedsrichters zurück.

Never ending story

Theoretisch sei es dem Bericht zufolge zwar möglich, dass die Dichands einen Schiedsrichter nachnominieren und sich dieser schnell in die Materie einliest – doch das ist angesichts der Komplexität der Causa unwahrscheinlich. Alles spreche  dafür, dass das Verfahren von Neuem begonnen werden müsse, möglicherweise mit komplett neuen Schiedsrichtern. (jw)

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