Viel Geld für "Wiener Gold": Immobilienpreise verdoppelt

In den letzten zehn Jahren haben die Preise für Investitionen in Zinshäuser ordentlich angezogen.

Zahlte man im Jahr 2008 noch durchschnittlich 1.244 Euro pro Quadratmeter, so muss man im Jahr 2018 mittlerweile rund 2.890 Euro pro Quadratmeter investieren. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Preissteigerung von über acht Prozent.

Im Rahmen der Präsentation der Jubiläumsausgabe des Zinshaus-Marktberichtes von Otto-Immobilien wurden die aktuellen Zahlen und Entwicklungen vorgestellt. Die Untersuchung umfasst Daten der letzten zehn Jahre und zeigt auch, dass die Renditen im selben Zeitraum von 4,7 Prozent im Jahr 2008 auf heuer 2,6 Prozent gesunken sind.

Eigentümerverschiebung von Privaten zu Unternehmen

Besonders ab 2015 habe einen deutlichen Anstieg gegeben, so Otto Immobilien. Eine weitere interessante Veränderung in der letzten Dekade sieht man auch in der Verschiebung der Eigentümerstruktur von Privatpersonen hin zu Unternehmen. Während vor zehn Jahren private Eigentümer noch einen Anteil von 67 Prozent ausmachten, liegt dieser Wert aktuell nur mehr bei 61 Prozent, die Zahl der Unternehmereigentümer stieg von 22 auf 27 Prozent.

Der Gesamtbestand der klassischen Gründerzeit-Zinshäuser ging in der letzten Dekade um mehr neun Prozent zurück. Die Analyse zeigt mit Stichtag 15. August 2018 eine Zahl von 14.071 klassischen Gründerzeit-Zinshäusern nach "Definition Otto" in Wien, was einer Reduktion um insgesamt 1.457 Häuser seit der letzten Berichtsperiode entspreche.

2018 erneut Rekordjahr mit Milliardenumsatz

"Wir gehen derzeit davon aus, dass sich das Jahr 2018 sogar noch stärker als das Rekordjahr 2015 entwickeln wird und die Milliardengrenze zum vierten Mal in Folge erreicht wird", so Otto-Immobilien-Chef Eugen Otto. Hier sticht vor allem die Region um die Bezirke Wieden, Margareten und Mariahilf hervor, die mit einem Umsatz von rund 193 Millionen Euro gute 32 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachten.

Das Marktverhältnis von geringem Angebot zu gleichzeitig starker Nachfrage hatte zuletzt vor allem auf die Mindestpreise deutliche Auswirkungen, besonders außerhalb des Gürtels, wo traditionell die niedrigsten Einstiegspreise zu finden sind, kam es zu einem deutlichen Preisanstieg. Mittlerweile werde kein Wiener Gründerzeit-Zinshaus in einem durchschnittlichen Zustand mehr unter 1.680 Euro pro Quadratmeter verkauft, so hieß es im Marktbericht. Die Maximalpreise blieben laut Otto Immobilien zuletzt auf hohem Niveau relativ stabil, stiegen fallweise nur leicht an.

Zinshäuser sind "Wiener Lebenskultur"

Für Eugen Otto haben sich die umfangreichen Recherchen der letzten zehn Jahre, in denen über 500.000 Daten ausgewertet wurden, gelohnt. "Der Markt ist transparenter und nachvollziehbarer geworden. Die Wissenskompetenz über den Wiener Zinshausmarkt ist fast zu einem Allgemeingut geworden. Bei vielen handelnden Personen ist auch das Bewusstsein gestiegen, dass ein klassisches Wiener Gründerzeithaus nicht nur 'Dach über dem Kopf', sondern auch ein wesentlicher Teil unserer Wiener Lebenskultur ist“, so Otto. (red)

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