"Das Potential der City Lights ist noch lange nicht ausgeschöpft"

Gewista-CSO Andrea Groh über den Ausbau des Out Of Home-Netzwerks, die "Hochsaison" in der Außenwerbung und warum es mehr "helle Momente" braucht. 

City Lights gehören zum Stadtbild wie Schaufenster oder Bushaltestellen. Mit ihrer hochwertigen Beschaffenheit und 24-Stunden-Sichtbarkeit ziehen sie die Blicke der Passanten auf sich. Die Gewista hat ihr City Lights-Portfolio jüngst massiv ausgebaut und darüber hinaus eine kreative Kampagne gestartet, die das Außenwerbemittel in den Fokus rückt.

LEADERSNET hat sich mit Gewista-CSO Andrea Groh zum Interview getroffen und sich mit ihr über die 1.900 neuen City Lights-Standorte, die Idee zur aktuellen Kampagne, die Zukunft der Außenwerbung und die Einbeziehung von Passanten in Kampagnen unterhalten.

LEADERSNET: Die Gewista baut ihr Netzwerk aus und zementiert damit weiter ihren Status als Österreichs größter Out Of Home-Anbieter. Was genau beinhaltet Ihr neues, erweitertes Portfolio?

Groh: Wir konnten eine Ausschreibung der A1 gewinnen und so unser City Light-Portfolio österreichweit um 1.900 Stellen erweitern. In Wien alleine sind dies an die 1.000 Stellen. Damit verfügen wir effektiv über neue Werbeflächen, die bis vor kurzem noch vom Mitbewerb betrieben wurden. Die City Lights – eines der beliebtesten Außenwerbemedien durch ihre vorteilhafte Positionierung an hochfrequentierten urbanen Plätzen, wie zum Beispiel an den Haltestellen der Öffis in Wartehäuschen oder eben an den neu gewonnenen Standorten – sind ein heißbegehrtes Werbemittel.

LEADERSNET: Welche Möglichkeiten ergeben sich nun für Sie mit dieser Erweiterung?

Groh: Nun, zuallererst ist die Erweiterung unseres Portfolios deshalb relevant für uns, weil die City Lights an extrem gefragten Orten platziert sind. Auch bei uns gibt es so etwas wie eine "Hochsaison", vor allem vor Weihnachten, wo wir oft restlos ausgebucht sind. Die Übernahme der City Lights schafft mit einem Schlag mehr Möglichkeiten für uns und unsere Kunden. Außerdem können wir so neue Netze kreieren und unseren Kunden noch perfektere, für ihre Bedürfnisse maßgeschneiderte Lösungen anbieten. Sei es in Sachen zielgruppendefiniertes Werben oder kreative, individuelle Lösungen – es gibt einfach mehr.

LEADERSNET: Wie sieht dieses "Mehr" in Zahlen ausgedrückt aus?

Groh: Bundesweit stehen wir, inklusive der neuen Stellen, aktuell bei rund 15.000 einzelnen City Lights. Allein in Wien sind es rund 7.000 City Lights. Das ist schon eine beachtliche Abdeckung.

LEADERSNET: Wo genau sind diese Standorte?

Groh: Im hochurbanen Raum – und dort eigentlich überall. In Kombination mit unserem bestehenden Portfolio sind die neuen Werbeträger eine perfekte Ergänzung und somit ein perfektes Marketingtool.

Andrea Groh und Dominik Frey © Gewista

LEADERSNET: Sie bewerben dieses Marketingtool nun mit einer kreativen, neuen Kampagne. "You can say you to me", steht da beispielsweise in großen Lettern auf einem City Light. Was ist die Idee hinter dieser Kampagne?

Groh: Werbung ist dazu da, Blicke auf sich zu ziehen – gerne auch einen zweiten oder dritten Blick – und zum Nachdenken anzuregen. Die City Lights können so viel und wir möchten zeigen, dass das Potential dieser Werbeform noch lange nicht ausgeschöpft ist. Durch ihre Position und ihre Beleuchtung allein fallen sie auf und stechen aus der Menge heraus. So entstand der Gedanke, dass die Welt eindeutig mehr "helle Momente" braucht. Unsere Teaserkampagne spielt genau damit und hat sich lustige und denkwürdige Sprüche herausgesucht, mit denen wir für mehr helle Momente plädieren. Wir haben diese unfreiwillig witzigen Versprecher im ersten Anlauf der Kampagne unkommentiert gelassen und erst nach zwei Wochen aufgelöst. "You can say you to me" hat zum Beispiel Helmut Kohl zu Ronald Reagan gesagt. Ein weiterer toller Sager ist "Ich esse gerne italienisch, besonders gern mag ich Sushi", oder ganz großartig ist auch "Von den Österreichern sind vier unter den ersten drei".

LEADERSNET: Sie haben ihre Präsenz in der U-Bahn stark ausgebaut. Können Sie das im Detail erklären?

Groh: Wir haben in einem ersten Go die sieben größten U-Bahn-Stationen, im nächsten Schritt dann die 18 nächstgrößeren Stationen mit jeweils zwei Screens pro Station ausgebaut. Damit ergibt sich eine beachtliche Reichweite in Wien, die beeindruckt. Das freut uns sehr und aktuell haben wir auch noch Linz erschlossen. Damit decken wir aktuell Wien, Salzburg, Graz und Linz ab. 2019 folgt Klagenfurt und da hören unsere Pläne für den weiteren Ausbau noch lange nicht auf.

LEADERSNET: Wo geht die Reise hin?

Groh: Was ich verraten kann ist, dass wir natürlich dran sind, den Ausbau im Westen zu forcieren. Unser klares Ziel ist ein möglichst lückenloses, bundesweites und digitales Netzwerk in den urbanen Zentren, also in den Landeshauptstädten.

LEADERSNET: Welche OOH-Konzepte sind aktuell bei Ihren Kunden am gefragtesten?

Groh: Individuelle Kreativkonzepte, möglichst nah am Endkunden und mit aktiver Einbindung der Passanten sind aktuell sehr gefragt. Wir haben beispielsweise eine interaktive Sticker-Sammelaktion gemacht, bei der wir City Lights mit einer Gesichtserkennungssoftware und Screens ausgestattet haben, die wie eine Live-Fotobox funktioniert haben. Passanten konnten sich selbst als Fußballer mit lustigen Frisuren, Schnauzer und Tattoos inszenieren und fotografieren. Mit Mercedes haben wir eine tolle Aktion in der Wartehalle am Ring gemacht. Da gab es einen interaktiven, digitalen Screen mit dem man vor Ort eine Probefahrt machen konnte. Diese kreativen Ergebnisse sind immer ein Zusammenspiel aus Kundenideen und -wünschen, Agenturinput und natürlich unserem Know-how sowie den Best-Practice-Beispielen aus der Vergangenheit.

Gebrandete Straßenbahn-Wartehalle vor der Wiener Oper für Mercedes. © Gewista

LEADERSNET: Diese Konzepte erfordern auch viel Engagement der Passanten. Wie funktioniert das?

Groh: Ohne das Mitspielen der Passanten wäre das natürlich gar nicht möglich. Aber es funktioniert wirklich gut. Man darf den Unterhaltungswert für die Passanten nicht unterschätzen. Die Menschen freuen sich, wenn sie Teil einer Kampagne einer beliebten Marke oder eines Unternehmens sein können und wollen diese Inhalte dann auch geteilt wissen. Darauf baut das ganze Konzept auf. So haben wir zum Beispiel für die Wiener Linien den Tramway-Tag promotet. Die Wiener Linien haben dazu aufgerufen, ein Foto von sich einzuschicken und mit diesem Foto war man dann Teil der Kampagne. Circa 2.000 Leute haben mitgemacht und ihr Foto eingeschickt. Das ist wirklich großartig.

Interaktionskampagne zur Bewerbung des Tramwaytags 2016. © Gewista

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