„40 Milliarden Euro für die Entwicklung neuer Modelle“

LEADERSNET sprach mit Christian Schneider, Digital Marketing Manager Austria der FCA Group EMEA Region, über Investitionen in die Zukunft, den anhaltenden SUV-Boom und allgegenwärtige alternative Antriebe bis 2022.

LEADERSNET: Im aktuellen (2.) Quartalsbericht kann die FCA Gruppe erstmals eine Nettoliquidität von 500 Millionen Euro ausweisen. Dennoch verhält sich seit Marchionnes Tod die Aktie eher negativ. Womit können Sie Investoren Mut machen?

Christian Schneider: Nach dem traurigen Tod von Sergio Marchionne werden nunmehr interne Umstellungen finalisiert. Das Ausscheiden von Herrn Marchionne ist jedoch kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke des Unternehmens, da sowohl sein Nachfolger, Mike Manley, intern besetzt wurde, als auch eine Vielzahl an exzellenten Managern bereit für weitere Entwicklungschritte sind. Ziel ist es nun, den von FCA am 1. Juni präsentierten 5-Jahresplan konsequent umzusetzen. Das Erreichen unserer ambitionierten Ziele in letzten Jahren gibt uns Kraft und Zuversicht auch die weiteren Herausforderungen zu meistern. In den kommenden Jahren werden wir über 40 Milliarden Euro in die Entwicklung neuer Modelle investierten, alleine ca. 9 Milliarden entfallen auf Entwicklungen rund um das Thema Elektro-Mobilität. Unsere Geländewagenmarke Jeep soll etwa bis 2022 zehn Hybrid-Modelle und vier rein batteriebetriebene Wagen auf den Markt bringen. Weiters konnten wir mit Waymo, Googles Firma für autonomes Fahren, einen hochkarätigen Partner zu einem zukunftsträchtigem Thema gewinnen – gerade erst wurden etwa 62.000 Chrysler-Hybrid-Minivans für dieses Projekt ausgeliefert.

LEADERSNET: Im SUVs und Luxussegment scheinen ungebrochen beliebt. Welche Modell-Akzente bringt der Herbst?

Christian Schneider: Gerade in diesem Jahr sehen wir, dass die Nachfrage nach SUV-Modellen weiter anhält und sich der Anteil am Gesamtmarkt stetig nach oben entwickelt. Die Produktpalette von FCA ist hier hervorragend aufgestellt, was sich auch daran festmachen lässt, dass die Marke „Jeep“ im ersten Halbjahr 2018 die am stärksten wachsende Marke Europas war. Im Herbst bringen wir nun mit dem neuen Jeep Wrangler eine Weiterentwicklung unserer Markenikone, mit vielen Innovation. Zusätzlich haben wir unseren Modellen Renegade und Cherokee Updates spendiert, was unter anderem neue, sparsame und effizientere Motoren, zusätzliche Assistenzsysteme und Designupdates betrifft. Somit ist mit dem 2017 auf den Markt gekommenen Jeep Compass unsere Modellpalette sehr aktuell und wird in den kommenden Jahren stetig weiter wachsen.

Auch bei Alfa Romeo konnten wir letztes Jahr mit den Stelvio erstmalig einen SUV auf den Markt bringen, welcher neben unzähligen Preisen bisher, vor allem auch die Herzen der Kunden erobern konnte und neue Zielgruppen für die Marke erschlossen hat. Auch hier wird es bis 2022 weitere SUV-Modelle geben. Fiat hat soeben eine umfangreiche Überarbeitung des Kompakt-SUV 500X vorgestellt und dies vor allem auch werbetechnisch mit dem Claim „Die Zukunft erleben. Schon heute“ und einem Werbefilm (Sehen Sie hier, Anm. https://www.youtube.com/watch?v=yCuBSRfuHoc ) charmant inszeniert.

LEADERSNET: Wenn die Emissionswerte, wie teilweise diskutiert, für die Automobil-Branche strikter nach unten reguliert werden – welche Produkte der Gruppe sind dafür besonders gut vorbereitet?

Christian Schneider: Neben unseren Entwicklungen in neue moderne Verbrennungsmotoren – welche etwa im neuen Fiat 500X oder dem Jeep Renegade Premiere feiern – und umfangreichen Investitionen in Elektromobilität, sind wir derzeit auch mit einer Vielzahl an Fiat Erdgas-Modellen bereits umweltfreundlich unterwegs (Link: https://www.fiat.at/erdgasautos). Bis 2022 wird jede Marke im FCA Portfolio über alternative Antriebs-Versionen verfügen.

LEADERSNET: Danke für das Gespräch.

Die FCA Group umfasst die Automarken Alfa Romeo, Chrysler, FIAT, FIAT Professional, Jeep, Lancia, Abarth, Maserati, Mopar, RAM, Dodge

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