Ford im Fiasko: Rückzug aus Europa oder Konzernumbau?

VW holt die Golf-Fertigung hingegen zurück in die "Alte Welt". 

Ford befindet sich in der Krise. Vor allem das Europa-Geschäft des US-Autobauers schwächelt stark. Im US-Heimatmarkt erzielte der Konzern im ersten Halbjahr einen Gewinn von 1977 Euro pro Fahrzeug, weltweit waren es 759 Euro. "Ford muss ein strukturelles Problem in Europa lösen und da ist alles denkbar und möglich", warnt Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen. Der Auto-Experte könne sich sogar ein völliges Rückzugsszenario nach Vorbild von General Motors und Opel vorstellen. Denn neben China gilt der Kontinent in den Augen der Topmanager am Hauptsitz in Dearborn, nahe Detroit, derzeit als größte Baustelle. "Wir sind extrem unzufrieden mit unserer Leistung in Europa und China", so Vorstandschef Jim Hackett, der zuvor die Innovationssparte Ford Smart Mobility geführt hat. Bis 2022 sollen 25,5 Milliarden Dollar eingespart werden. An einem großen Konzernumbau wird getüftelt.

Bis 2025 rund 30 Prozent mehr Effizienz

VW hingegen setzt voll auf Europa: Der deutsche Autoriese verlegt die Golf-Fertigung aus Zwickau und dem mexikanischen Puebla ins Wolfsburger Stammwerk. Die Produktion im Stammwerk Wolfsburg soll in den nächsten Jahren auf eine Million Autos erhöht werden. Dazu werde die Produktion des Absatz-Dauerbrenners Golf mit Einführung der achten Modellgeneration in Wolfsburg gebündelt, so Andreas Tostmann, Produktions- und Logistikvorstand der Kernmarke VW Pkw.Bis 2020 solle die Produktivität aller deutschen Standorte um 25 Prozent an Fahrt gewinnen. Über alle Werke hinweg soll bis 2025 rund 30 Prozent mehr Effizienz geschaffen werden - bei den Fabrikkosten, der Produktivität und Investitionen. (red)

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