„Schwierige Lage trotz starker Wirtschaftsleistung“

Führende Unternehmen diskutierten im Tech Gate Vienna über die Zukunft für Innovation und Forschung am IKT-Standort Wien.

Die Informations-Kommunikations-Technologie-Branche (IKT) zählt zu den wichtigsten Industrien und ist essentiell für das nachhaltige wirtschaftliche Wachstum. Der IKT Sektor in Wien umfasst rund 5.700 Unternehmen mit über 50.000 Mitarbeitern und einer Bruttowertschöpfung von rund 5,6 Milliarden Euro. Im Tech Gate Vienna fand jetzt eine Talk Gate Runde zum Thema „Spitzenforschung aus Österreich als Grundlage für globale Innovationskompetenz in der Informations-Kommunikations-Technologie-Branche“ statt. Hochrangige Persönlichkeiten aus Forschungs- sowie IKT Unternehmen sprachen unter der Moderation von Gerald Groß über die Zukunft von IT, Wissenschaft und Forschung am Standort Wien.

Marketing soll größere Rolle spielen

„Arbeitskräfte und Unternehmer, besonders Gründer, die hier ausgebildet wurden, wandern wegen besserer Bedingungen ins Ausland. Nicht nur ins finanzstarke, flexible und coole Silicon Valley“, so Carola Lindenbauer, Geschäftsführerin der Tech Gate Vienna GmbH und Veranstalterin des Talk Gates. Professor Hannes Werthner von der Technischen Universität Wien betonte, dass die TU Wien trotz der schlechten finanziellen Lage zu den Top 10 Fakultäten Europas zählt. Die TU in Zürich oder München hätten im Vergleich zu Wien teils doppelt oder viermal so viele Lehrende pro Student und dennoch liege die Qualität der TU Wien im deutschsprachigen Raum an dritter Stelle. „Was könnten wir leisten, wenn wir die gleichen Bedingungen hätten?“, fragte Werthner.

Die IKT Unternehmen brauchen eine höhere Wahrnehmung und dazu müsse vor allem das Marketing eine größere Rolle spielen, meinte Roman Biller, Geschäftsführer des Informatik-Dienstleisters Unisys. Das positive Image der IT/IKT Unternehmen zu prägen dürfte allerdings kein Problem sein, denn vielfach würden die innovativen Technologien dieser Unternehmen die Lebensqualität vieler Menschen verbessern, wie DI Georg Niklfeld, MSc, Leiter des Förderprogramms IKT der Zukunft, meinte.

19 Milliarden Umsatz pro Jahr

Das Thema Förderungen sieht IT-Experte Josef Broukal ebenfalls als erfolgskritisch für den Standort Wien an. Dazu brauche es „mehr Öffentlichkeitsarbeit für Forschung. Eva Czernohorsky, Technologie Services der Wirtschaftsagentur Wien, kennt das Problem und stellte einen Vergleich an: „Die Wiener IKT Unternehmen erwirtschaften nicht nur 19 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr, das ist übrigens viermal so viel wie im Tourismus, sondern durch Forschung und Entwicklung dieser Unternehmen hat Wien im internationalen Wettbewerb ein klares Asset.“ (as)

www.techgate.at

Talk Gate - IKT-Netzwerk Wien - Fotos C.Mikes

Talk Gate - IKT-Netzwerk Wien - Fotos C.Mikes
2014-11-12
(135 Fotos)

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