Der Finanz-Marketing Verband Österreich (FMVÖ) lud in Kooperation mit dem Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF) und dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BMÖ) zu einem Podiumsgespräch mit dem Titel "Kleiner, besser oder anders?" in die Oesterreichische Nationalbank. Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny, Bank Austria-Vorstandsvorsitzender Willibald Cernko, RZB-Aufsichtsratspräsident Erwin Hameseder, Management Consultant Helmut F. Karner und Ökonom Stephan Schulmeister diskutierten über die Zukunft der heimischen Bankenlandschaft
In der lebhaft geführten Debatte unter der Moderation von Eric Frey drehte es sich um die zentrale Frage, ob sich österreichische Banken anders aufstellen oder deutlich schrumpfen werden müssen, oder ob vielleicht beides eintreten wird. Laut Schulmeister sei nicht das Verhalten einzelner zu verurteilen, sondern das Aktivitätsportfolio sei schuld, das sich vom "Boring Banking" in den 60-er Jahren zum "Exciting Banking" gewandelt habe, mit der einzigen ethischen Verpflichtung, Gewinne zu machen. Er stellte die Frage, ob Banken alles machen müssten, was Profit bringt oder ob es nicht besser wäre, neue Aufgaben zu finden, wie bspw. in der Förderung von Umweltschutz, Jungunternehmertum oder Wohnungsfinanzierung für junge Menschen.
Dass es bei den Banken bereits ein Umdenken gegeben habe, bestätigten sowohl Erwin Hameseder als auch Willibald Cernko. Laut Hameseder sei Bilanzsummenwachstum kein strategisches Ziel mehr, man sei vielmehr in einer Konsolidierungsphase, in der man zurück zu den Wurzeln gehe. Solide Kapitalstärkung sei das Gebot der Stunde. Laut Willibald Cernko sei es wichtig, dass Geschäftsmodelle laufend überprüft werden, denn der Kunde hätte heute eine andere Erwartungshaltung an Banken und man sei mit einem ständig und stark wechselnden Kundenverhalten konfrontiert. Künftig werde es deutlich weniger Filialen und Mitarbeiter geben, wobei in den Filialen eher Spezialisten und nicht Generalisten gefragt sein werden. Die Rolle der Bank im Jahr 2020 sei es, einerseits eine "Utility" zu sein, andererseits sei es wichtig, als Dienstleister auch Innovation und Mehrwert zu bieten.
Im mit rund 200 Gästen vollbesetzten Kassensaal der Oesterreichischen Nationalbank wurden u. a. gesehen: FMVÖ Präsident Erich Mayer, WdF-Bundesvorsitzender Karl Javurek, BMÖ-Vorstand Heinz Pechek, FMVÖ- Vizepräsent Josef Redl, Heinz Behacker, VBV-Vorsorgekasse AG, die Easybank Vorstände Robert Cerwinka und Sonja Sarközi, Ingrid Streibel-Zarfl, Bawag P.S.K., Michael Knap, IVA - Interessenverband für Anleger, Walter Kralovec, Ergo Group, Arnold Bubek, Landesbank Baden-Württemberg Repräsentanz Wien, Franz Christian Necas, Business Circle, Andreas Schwarz, HR & VW Beko Wien, Bernhard Weiser, Wirtschaftskammer Wien, Hubert Bereuter, VB Services für Banken sowie Markus Ipsmiller, MasterCard Europe.

FMVÖ-Podiumsdiskussion - Fotos C.Mikes
2013-10-29
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