Family Business Report
Familienunternehmen weltweit auf dem Vormarsch

| Janet Teplik 
| 01.12.2025

Eine neue Analyse verdeutlicht, dass nicht nur die Anzahl der familiengeführten Betriebe steigt, sondern es dürfte auch deren Umsatz in den kommenden Jahren stark wachsen. 

Der neue Family Business Report verdeutlicht, dass Familienunternehmen weltweit auf dem Vormarsch sind – auch in Europa. Demnach würde nicht nur die Anzahl familiengeführter Unternehmen anwachsen, sondern es dürften in den kommenden Jahren ebenso die Umsätze steigen. Durchgeführt wurde die Analyse für Deloitte

Neben einer globalen Befragung unter mehr als 1.500 Verantwortlichen wurde dafür auch eine detaillierte Analyse von über 200.000 Unternehmen sowie qualitative Interviews mit Top-CEOs durchgeführt, so die Studienverantwortlichen. Dabei habe sich gezeigt, dass aller wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten zum Trotz Familienunternehmen auf dem Vormarsch sind. So würden 22 Prozent der Unternehmen weltweit von Familien geführt werden. Konkret sind das mehr als 18.000 Betriebe. "Das sind beachtliche Zahlen, die sich auch auf Europa übertragen lassen: Über 4.000 der europäischen Unternehmen sind familiengeführt, bis 2030 wird die Zahl auf mehr als 4.500 ansteigen. Das zeigt, welch wichtige Rolle sie mittlerweile in der globalen und europäischen Wirtschaft spielen", so Gottfried Spitzer, Partner bei Deloitte Österreich und Leader Deloitte Private.

Beachtliche Wertschöpfung

Die starke Position von Familienunternehmen würde sich auch beim Umsatzvolumen zeigen. So seien 19 Prozent des Gesamtumsatzes der weltweiten Wirtschaft von derartigen Unternehmen generiert. In den kommenden Jahren, um genau zu sein bis 2030, dürfte also der Jahresumsatz im Vergleich zu 2020 um knapp 60 Prozent steigen. "Der Erfolgskurs der familiengeführten Betriebe ist auch hierzulande spürbar. Das ist sehr erfreulich, denn Familienunternehmen zeichnen sich vor allem durch ihre Resilienz und Langlebigkeit aus, schaffen sichere Arbeitsplätze und gelten als wichtige Treiber für Innovation. Damit sind sie das Rückgrat einer europäischen Wirtschaft, die aktuell ohnedies mit vielen Herausforderungen kämpfen muss", so Spitzer weiter. 

Damit diese Wachstumstrategie auch Realität werde, setzen Familienunternehmen derzeit vor allem auf die konkrete Nutzung neuer Technologien – darunter Artificial Intelligence (AI). Laut Studie haben 40 Prozent der Unternehmen in den vergangenen Monaten in diesen Bereich investiert. "Neue Technologien eröffnen enorme Chancen für die weltweite Wirtschaft, das haben die Familienunternehmen bereits erkannt. Bereits jetzt wird beispielsweise AI in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt – vom Lieferkettenmanagement über Marketingprozesse bis hin zu Personalagenden. Die Unternehmen erhoffen sich davon vor allem Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen", so der Experte. 

Trotz positiver Aussicht, schwere Lage

Auch wenn Familienunternehmen auf dem Vormarsch sind, bleiben sie vor den aktuellen Herausforderungen nicht gefreit. Durch die Pensionierungswelle der Babyboomer etwa stehe derzeit für viele die Vermögensübertragung an. Infolgedessen kommt es zu einer Umstrukturierung der Eigentümerverhältnisse – wobei ein Viertel der Familienunternehmen, sprich 26 Prozent, auf den Verkauf des Unternehmens an Dritte und Private Equity setzte. "Die Frage der Unternehmensnachfolge beschäftigt derzeit sehr viele Familienunternehmen – und nicht alle setzen dabei ausschließlich auf die eigenen Familienmitglieder. Gerade um neue Perspektiven zu erhalten, streben 19 Prozent eine Erhöhung des Anteils von familienexternem Management an, zwölf Prozent planen sogar einen Börsengang", erklärt Spitzer abschließend. 

Den vollständigen Family Business Report finden Sie hier zum Nachlesen. 

www.deloitte.com

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