Handelsverband präsentiert aktuellen Consumer Check
Black Friday & Cyber Monday: Ausgaben steigen heuer auf 460 Millionen Euro

| Redaktion 
| 23.11.2025

Die Österreicher:innen planen heuer Rekordausgaben rund um die Black Week. Laut aktuellem Consumer Check des Handelsverbandes nutzen fast zwei von drei Menschen die Rabattaktionen. Doch ein wachsender Anteil der Umsätze fließt an internationale Onlinehändler. Gleichzeitig warnt der Verband vor Fake-Shops und plädiert für bewusstes, sicheres Einkaufen

Mit dem Black Friday am 28. November und dem Cyber Monday am 1. Dezember steht das beliebteste Shopping-Event des Jahres bevor. Das zeigt der aktuelle Consumer Check des Handelsverbandes, für den das Marktforschungsinstitut Repubblika über 1.000 Personen befragt hat. "Der Black Friday ist der inoffizielle Startschuss für das Weihnachtsgeschäft in Österreich", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. 98 Prozent der Bevölkerung kennen den Aktionstag, 71 Prozent haben ihn bereits genutzt oder planen dies heuer. Die geplanten Gesamtausgaben belaufen sich auf 460 Millionen Euro, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr und über den bisherigen Rekordwert von 2022.

Nach zwei rückläufigen Jahren steht damit erstmals wieder ein Wachstum bei den Black-Week-Ausgaben an: 63 Prozent wollen heuer einkaufen. Im Schnitt werden 294 Euro pro Person ausgegeben. Das entspricht einem Plus von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gründe sind laut Handelsverband vor allem das gestiegene Preisbewusstsein und der Wunsch, vor Weihnachten gezielt Schnäppchen zu nutzen. Positiv bewertet werden die Aktionstage von fast 80 Prozent der Verbraucher:innen.

Große regionale Unterschiede und starke Gen-Z-Dynamik

Die höchsten Pro-Kopf-Ausgaben werden in Westösterreich erwartet: Tirol und Vorarlberg liegen mit durchschnittlich 334 Euro vorn, gefolgt von Oberösterreich und Salzburg mit 317 Euro. Wien bewegt sich mit 310 Euro im Mittelfeld, während Steiermark und Kärnten (270 Euro) sowie Niederösterreich und Burgenland (257 Euro) am unteren Ende liegen. Besonders aktiv zeigt sich die Gen Z: 81 Prozent der 18- bis 28-Jährigen wollen einkaufen, gefolgt von den Millennials (77 %). Bei der Gen X liegt der Anteil bei 64 Prozent, bei Babyboomern und Golden Agern sinkt er auf 43 Prozent.

Parallel steigt das sogenannte "Smart Shopping". Konsument:innen vergleichen gezielt Preise, beobachten Aktionen und planen bewusster. "Die Menschen kaufen selektiver und smarter. Spontane Käufe bleiben hoch, aber das Preisbewusstsein steigt", sagt Nike Herzog-Osikominu, Country Managerin von idealo.at.

Dominanz des Onlinehandels und zunehmender Abfluss ins Ausland

Black Friday und Cyber Monday sind fest in der Hand des Onlinehandels. Laut Consumer Check planen 44 Prozent ausschließlich online einzukaufen, weitere 38 Prozent sowohl online als auch stationär. Nur zehn Prozent wollen ausschließlich stationär zuschlagen. Besorgniserregend ist aus Sicht des Handelsverbandes, dass ein steigender Teil der Online-Umsätze ins Ausland fließt: 71 Prozent der Kund:innen wollen bei westlichen Anbietern wie Amazon oder Ebay bestellen. 21 Prozent planen Käufe bei Billigplattformen aus Fernost wie Temu und Shein. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 2024 (17 %). Für heimische Händler bedeutet das zusätzlicher Wettbewerbsdruck, insbesondere, weil internationale Player oft mit aggressiven Preisstrategien, niedrigeren Steuersätzen oder schlankeren Strukturen arbeiten.

Warnung vor Fake-Shops und Appell an Konsument:innen

Angesichts des Auslandsanteils warnt der Handelsverband verstärkt vor Fake-Shops und betrügerischen Plattformen. Rainer Will appelliert: "Man sollte sich vor dem Kauf vergewissern, dass man bei einem vertrauenswürdigen und möglichst heimischen Händler kauft. Eine Orientierungshilfe bietet das Gütesiegel Trustmark Austria."
Auch Herzog-Osikominu betont die zunehmende Bedeutung von Preisvergleichen: "Black Friday ist längst kein Vertrauensvorschuss mehr, sondern ein Preisvergleichs-Tag. Rabatte wirken oft größer, als sie tatsächlich sind. Genau hier schafft idealo Transparenz."

www.handelsverband.at

www.reppublika.com

www.idealo.at

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