Angekündigt wurde der Markteinstieg der beiden zum chinesischen Autobauer Chery Auto gehörenden Marken Omoda und Jaecoo bereits im September (LEADERSNET berichtete). Am Dienstagabend (4. November) erfolgte nun im Wiener MuseumsQuartier die offizielle Österreich-Premiere in Form einer aufwendig inszenierten Präsentation. Ab sofort sind die beiden zum Start verfügbaren Modelle bei österreichischen Händler:innen erhältlich. Während sich Omoda auf das preisgünstige Segment spezialisiert, will es Jaecoo mit etablierten Premiumanbietern aufnehmen.
Neuer Importeur Colmobil Automotive
Der neue Generalimporteur Colmobil Automotive verantwortet Vertrieb und Service der beiden Marken in Österreich. CEO Lars Pauly erklärte im Rahmen der Premiere, man bringe "zwei völlig neue Marken auf den Markt, die modernes Design, technologische Innovation und ein starkes Preis-Leistungs-Verhältnis verbinden". Er zeigte sich überzeugt, dass Omoda und Jaecoo mit ihrem "Gesamtpaket aus Qualität, Sicherheit und attraktiven Preisen erfolgreich anlaufen werden".
Colmobil mit Sitz in Wien verfügt bereits zum Start über ein Vertriebs- und Servicenetz mit neun Händler:innen an 17 Standorten österreichweit. Laut Pauly habe man die erste Welle der Händlerauswahl erfolgreich abgeschlossen und wichtige Regionen mit starken Partner:innen besetzt. Das große Interesse der Branche bestätige das Konzept, so Pauly weiter. Ziel sei es, das Netz laufend um engagierte, regional verankerte Partner:innen zu erweitern.
Zudem betonte er die Dynamik des neuen Unternehmens: "Wir stellen ein schlagkräftiges Team aus heimischen Automobilexpert:innen zusammen – die Mischung aus Startup-Geist und Erfahrung ist unglaublich motivierend. Es ist eine einmalige Chance, die Zukunft des Automobils in Österreich aktiv mitzugestalten."
Österreich als idealer Startpunkt
Auch auf internationaler Ebene sieht das Management großes Potenzial im heimischen Markt. Assaf Harlap, Eigentümer und Board Member von Colmobil Israel, erklärte gegenüber LEADERSNET.tv, dass Österreich und Europa "sehr nahe und relevante Märkte" seien. Der österreichische Markt sei in gewisser Weise mit dem israelischen vergleichbar – "rund neun Millionen Einwohner:innen und etwa 270.000 bis 280.000 Neuzulassungen pro Jahr". Daher, so Harlap, sei Österreich "der richtige Ort für die beiden Marken".
Yaniv Shirazi, President & CEO von Colmobil Israel, betonte gegenüber LEADERSNET.tv, dass dem Markteintritt eine umfassende Analyse vorausgegangen sei. Man habe festgestellt, dass es in Österreich eine große Offenheit für neue – auch chinesische – Automarken gebe. Zudem passe das Markenportfolio von Omoda und Jaecoo "sehr gut zu den Bedürfnissen österreichischer Kund:innen". Shirazi führte weiter aus, die Kombination aus israelischer Unternehmenskultur, der langjährigen Erfahrung im Umgang mit chinesischen Herstellern sowie dem lokalen Know-how des österreichischen Teams sei "ein ideales Zusammenspiel", das beste Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start biete.
Starker Händlerstart in Österreich
Wie Wolfgang Kugler, Sales Director der Colmobil GmbH, erläuterte, war ursprünglich geplant, mit zehn Partnerbetrieben zu starten. Inzwischen könne man jedoch bereits 17 Standorte zählen. "Das Interesse seitens der Händler:innen ist wirklich groß – wir erhalten täglich neue Anfragen", sagte Kugler zu LEADERSNET.tv. Man freue sich über diese Dynamik und sehe darin eine Bestätigung des eingeschlagenen Weges.
Kugler betonte zudem, dass Colmobil von Beginn an auf starke Partner:innen gesetzt habe. "Wir haben die besten Händler gleich zu Beginn an Bord geholt und freuen uns, dass der Marktstart so dynamisch verläuft – es fühlt sich an wie ein Raketenstart."
Modelle, Preise und technische Details
Während einige chinesische Marken in Europa zunächst nur auf Elektroautos gesetzt haben, bieten die Newcomer gleich von Beginn an mehrere Optionen an. Zum Marktstart präsentierte Colmobil Automotive den Omoda 5 HEV (Hybrid Electric Vehicle) in den Ausstattungslinien Comfort und Premium sowie den Jaecoo 7 PHEV SHS (Plug-in-Hybrid mit Super Hybrid System) in Comfort und Premium. Ergänzt wird das Angebot durch den Jaecoo 7 AWD Premium.
Der Omoda 5 ist ein 4,45 Meter langes Vollhybrid-Fahrzeug mit Frontantrieb. Das Kompakt-SUV verfügt über einen 105-kW-Verbrennungsmotor und einen 150-kW-Elektromotor, die gemeinsam eine Systemleistung von 224 PS erzeugen. Die Preise für den Omoda 5 beginnen bei 26.490 Euro für die Ausstattungslinie Comfort und 29.990 Euro für die Premium-Version. Der Jaecoo 7, rund fünf Zentimeter länger als der Omoda, wirkt äußerst nobel und wird in mehreren Varianten angeboten: als Plug-in-Hybrid mit Frontantrieb, rund 100 Kilometern elektrischer Reichweite und einer Gesamtreichweite von bis zu 1.200 Kilometern. Hier geht es in den Ausstattungslinien Comfort und Premium zu Preisen von 35.990 bzw. 39.490 Euro los. Außerdem gibt es ihn als Allrad-Benziner in der Premiumversion ab 36.490 Euro. Da kann man bei beiden Modellen durchaus von Kampfpreisen sprechen.
Wie es sich für moderne Autos gehört, sind beide Modelle voll vernetzt und setzen bei der Bedienung vorwiegend auf große Touchscreens. Beim Platzangebot sind sie jeweils auf Klassenniveau. Erfreulich ist, dass die neuen Marken auf ihre Neuwagen eine 7-Jahre-Garantie geben und beim NCAP-Crashtest mit der Höchstbewertung von fünf Sternen abgeschnitten haben.
Weltweit auf Wachstumskurs
Omoda und Jaecoo gehören laut dem Mutterkonzern zu den international am schnellsten wachsenden Automarken. Innerhalb von zwei Jahren stieg die Zahl der Kund:innen weltweit von 50.000 im Jahr 2023 auf über 500.000 im Jahr 2025. Die Marken sind mittlerweile in 41 Märkten aktiv, darunter auch Deutschland und Frankreich. Kein Wunder, schließlich ist Chery Auto der größte chinesische Autoexporteur.
Video-Interviews
LEADERSNET.tv holte im Rahmen der Österreich-Premiere neben Lars Pauly, Assaf Harlap, Yaniv Shirazi und Wolfgang Kugler noch Frank Sieren, Journalist und China Experte, Georg Mrusek, Horváth Experte für Automotive, und Meng Fanzhuang, Botschaftsrat und Leiter der Wirtschafts- und Handelsabteilung der Chinesischen Botschaft in Wien, vor die Kamera.
Fotos von der Veranstaltung sehen Sie in unserer Galerie.
www.omodajaecoo.at
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