Remax Immospiegel
So viel haben Einfamilienhäuser im ersten Halbjahr gekostet

| Redaktion 
| 27.10.2025

Die Verkäufe stiegen in den ersten sechs Monaten, während die Preise weitgehend stabil blieben. Besonders Wien und Kärnten verzeichneten starke Zuwächse.

Nach dem "ImmoSpiegel - Eigentumswohnungen" für das erste Halbjahr 2025 (LEADERSNET berichtete) hat Remax vor Kurzem auch den "ImmoSpiegel – Einfamilienhausmarkt" für das erste Halbjahr 2025 veröffentlicht. Dieser basiert auf den Einträgen des Grundbuchs. Dort enthaltene Kaufverträge werden von der IMMOunited vollständig erfasst und seit 2009 von Remax Austria ausgewertet und analysiert.

5.053 Einfamilienhäuser im ersten Halbjahr

Der österreichische Markt für Einfamilienhäuser zeigt im ersten Halbjahr 2025 eine klare Erholung. Laut aktuellem ImmoSpiegel wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 5.053 Einfamilienhäuser verkauft, das sind 1.213 mehr als im Vergleichszeitraum 2024, was einem Anstieg um 31,6 Prozent entspricht. Damit liegt das Verkaufsvolumen über dem Zehnjahresdurchschnitt von 4.881 Objekten. Der Gesamtwert aller Transaktionen betrug 1,97 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von rund 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Anzahl der verkauften Einfamilienhäuser in Österreich © Remax ImmoSpiegel 2025

Der durchschnittliche Kaufpreis eines Einfamilienhauses belief sich auf 337.052 Euro, was einer nominalen Steigerung von 2,2 Prozent gegenüber 2024 entspricht. Im Vergleich zum Rekordjahr 2023 liegt der Preis jedoch 3,8 Prozent niedriger. Unter Berücksichtigung der Inflationsrate von 14,9 Prozent zwischen Juni 2023 und Juni 2025 ergibt sich damit ein realer Preisrückgang von 16,3 Prozent oder rund 65.600 Euro gegenüber 2023.

"Das aktuelle Zinsniveau, die temporären Gebührenbefreiungen für Grundbuchseintragungen, ein gewisser psychologischer Gewöhnungseffekt, die inflationsbedingten Lohn- bzw. Gehaltsanpassungen in der Vergangenheit und sicherlich auch Preiskorrekturen in den vergangenen Jahren haben offensichtlich dazu geführt, dass vermehrt die Zurückhaltung beim Einfamilienhauskauf überwunden werden konnte", sagte Remax Austria-Chef Bernhard Reikersdorfer.

Er betont, dass sich die Preise trotz des deutlichen Anstiegs der Nachfrage stabil gezeigt haben: "Dass die Preise ziemlich stabil bleiben werden, hat sich hingegen vollends bewahrheitet."

Regionale Entwicklungen im Detail

Nahezu alle Bundesländer verzeichneten ein deutliches Mengenwachstum, wobei sich regional unterschiedliche Preisbewegungen zeigten. Wien verzeichnete mit +89,5 Prozent die stärkste Zunahme an Verkäufen. Der Durchschnittspreis lag bei 781.354 Euro, was einem leichten Rückgang von 1,4 Prozent entspricht. Trotz hoher Preise war die Nachfrage in der Bundeshauptstadt so stark wie seit Jahren nicht.

In Niederösterreich wurden 24 Prozent mehr Einfamilienhäuser verkauft. Die Preise blieben nahezu konstant bei rund 326.000 Euro. Besonders stark war die Nachfrage im Wiener Umland, wo viele Käufer:innen aufgrund des Preisgefälles zwischen Stadt und Land aktiv wurden. Oberösterreich zeigte einen Zuwachs von 27 Prozent bei den Verkäufen, während die Preise um 2,3 Prozent auf durchschnittlich 343.200 Euro nachgaben. Damit gehört Oberösterreich zu jenen Märkten, die sich preislich moderat, aber volumenmäßig dynamisch entwickelten.

Einfamilienhauspreise nach Bezirken © Remax ImmoSpiegel 2025

In der Steiermark stieg die Zahl der Transaktionen um 31 Prozent, begleitet von einer leichten Preissteigerung von 1,9 Prozent auf 312.750 Euro. Die Landeshauptstadt Graz sowie das Umland profitierten von anhaltend hoher Nachfrage und einem wachsenden Angebot an Bestandsobjekten. Besonders auffällig war die Entwicklung in Kärnten, das sowohl bei der Verkaufszahl (+42,8 %) als auch beim Preis (+8,1 %) zulegte. Der Durchschnittspreis erreichte 314.323 Euro. Damit gehört Kärnten zu den dynamischsten Regionen des Landes.

Salzburg verzeichnete ebenfalls ein stabiles Marktniveau: Die Verkäufe stiegen um 21 Prozent, während die Preise leicht um 3,2 Prozent auf durchschnittlich 569.000 Euro sanken. Die Nachfrage blieb vor allem im Zentralraum und in touristisch attraktiven Regionen hoch. In Tirol legten die Verkaufszahlen um 18 Prozent zu, die Preise gaben dagegen um 4,7 Prozent nach und erreichten im Durchschnitt 583.800 Euro. Vor allem im Inntal war eine Normalisierung der zuvor stark überhitzten Preise zu beobachten.

Vorarlberg verzeichnete einen Preisrückgang von 6,1 Prozent bei gleichzeitig 15 Prozent mehr Verkäufen. Der mittlere Kaufpreis lag bei 643.200 Euro. Trotz des leichten Rückgangs bleibt Vorarlberg einer der teuersten Einfamilienhausmärkte Österreichs. Im Burgenland zeigte sich der Markt vergleichsweise stabil. Die Verkäufe stiegen um zwölf Prozent, die Preise um 0,9 Prozent auf 254.000 Euro. Das Burgenland bleibt damit das günstigste Bundesland für Einfamilienhäuser.

Fazit und Ausblick

Der österreichische Einfamilienhausmarkt hat sich im ersten Halbjahr 2025 klar erholt. Das Verkaufsvolumen erreichte wieder das Niveau des langjährigen Mittels, während sich die Preise – trotz Inflation und veränderter Finanzierungsbedingungen – als stabil erwiesen. Die Nachfrage wird von einer Kombination aus moderaten Zinsen, steigender Kaufkraft und staatlichen Gebührenbefreiungen getragen.

Mit Blick auf die kommenden Monate erwartet Remax eine Fortsetzung der positiven Entwicklung. Zwar soll das Angebot nur langsam wachsen, die Nachfrage dürfte jedoch weiterhin zunehmen. Ein Preisverfall ist laut Einschätzung der Expert:innen nicht zu erwarten – vielmehr spricht vieles dafür, dass sich das Marktgleichgewicht stabilisieren und sich die Zahl der Transaktionen weiter erhöhen soll.

www.remax.at

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