Remax-ImmoSpiegel
So viel haben Eigentumswohnungen im ersten Halbjahr gekostet

| Redaktion 
| 06.10.2025

Von Jänner bis Juli 2025 wurden österreichweit deutlich mehr Wohneinheiten verkauft. Die Preise stiegen nur moderat und blieben unter der Inflationsrate. Das Angebot geht zurück, wodurch neue Herausforderungen für den Markt entstehen.

Am Mittwoch hat Remax den "ImmoSpiegel - Eigentumswohnungen" für das erste Halbjahr 2025 veröffentlicht. Dieser basiert auf den Einträgen des Grundbuchs. Dort enthaltene Kaufverträge werden von der IMMOunited vollständig erfasst und seit 2009 von Remax Austria ausgewertet und analysiert.

19.244 Eigentumswohnungen neu verbüchert

Im ersten Halbjahr 2025 wurden 19.244 Eigentumswohnungen neu verbüchert – um +20,5 Prozent mehr als im Vorjahr, aber noch -17,5 Prozent unter dem Zehnjahresschnitt. Der Transaktionswert stieg auf 5,59 Milliarden Euro (+23,0 %).
Die durchschnittlichen Preise erhöhten sich um +2,8 Prozent auf 263.639 Euro, lagen damit unter der Inflation von +3,3 Prozent. Vorarlberg (+10,0 %) und Wien (+3,2 %) meldeten die stärksten Anstiege, das Burgenland einen Rückgang um -6,5 Prozent.

"2024 hat sich der Einfamilienhausmarkt wieder ins Positive gedreht. Zum Halbjahr 2025 haben auch die Eigentumswohnungen nachgezogen, es wurde wieder deutlich mehr verkauft. Der Höchststand beim Wohnungsangebot ist bereits überschritten, liegt aber noch immer auf einem guten Niveau. Die Preise sind im ersten Halbjahr moderat gestiegen, im Vergleich zur Inflationsrate sogar minimal gesunken. Die Zinssituation hat sich beruhigt, und langfristige Fixzinskredite sind erschwinglich und planbar. Das Wohnbau-Kreditvolumen ist im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr um über 50 Prozent gestiegen. Der Traum von den eigenen vier Wänden ist wieder für mehr Menschen in greifbare Nähe gerückt", sagt Bernhard Reikersdorfer, Managing Director von Remax Austria.

Angebot geht zurück

Der Anteil an Erstbezugswohnungen sank weiter – von 33,0 Prozent (2023) über 30,2 Prozent (2024) auf 26,1 Prozent im laufenden Jahr. Die Preisdifferenz zwischen Neubau und Bestandswohnungen wuchs von +41,4 Prozent (2023) auf +51,9 Prozent. Reikersdorfer führte weiter aus, dass es offensichtlich sei, dass Wohnungen am Markt fehlen würden, insbesondere generalsanierte oder neue. Würde nicht ausreichend saniert und neu gebaut, verkomme der Bestand schleichend, und die Preise könnten wieder stärker anziehen. Erste Anzeichen dafür gebe es bereits. Die Bauwirtschaft sei ohnehin von der aktuellen Situation besonders betroffen und bräuchte Unterstützung. Auch der Wohnungsmarkt benötige die richtigen Impulse seitens der Politik, um Neubau und Sanierung zu fördern und die Preisentwicklung künftig in einem akzeptablen Rahmen zu halten. Ob dies durch weniger Bürokratie, schnellere Genehmigungsverfahren, finanzielle Anreize bei der Sanierungsabschreibung oder Steuererleichterungen für Bauträger oder Erstkäufer:innen geschehe, jeder Impuls würde helfen, so der Experte.

Bundesländer im Vergleich

Regional entwickelten sich die Märkte sehr unterschiedlich. Wien verzeichnete mit 6.050 Verkäufen das größte Plus (+28,0 %) und überschritt beim Umsatz die Marke von 2,10 Milliarden Euro. Der Durchschnittspreis stieg moderat auf 311.814 Euro, während die Donaustadt, Favoriten und Leopoldstadt die meisten Transaktionen meldeten. Am teuersten blieb die Innere Stadt mit durchschnittlich 1,33 Millionen Euro pro Wohnung, die günstigsten Bezirke waren Brigittenau und Rudolfsheim-Fünfhaus.

Vorarlberg legte mit +31,8 Prozent auf 1.035 Verkäufe am stärksten zu und bleibt mit einem Durchschnittspreis von 354.753 Euro das teuerste Bundesland. Oberösterreich erreichte 2.480 Verkäufe (+26,3 %) und kam auf 227.962 Euro je Wohnung, während die Steiermark mit 2.879 Transaktionen (+21,2 %) zwar an zweiter Stelle im Mengenranking blieb, preislich aber mit 177.567 Euro weiterhin auf niedrigem Niveau liegt. Niederösterreich verbuchte 2.143 Verkäufe (+18,1 %) und markierte mit 207.710 Euro ein neues Allzeithoch.

In Tirol stiegen die Verkäufe auf 1.937 Einheiten (+8,3 %), die Preise kletterten auf 323.537 Euro und lagen damit klar über dem Bundesschnitt. Salzburg verbuchte 1.429 Verkäufe (+13,1 %) bei einem Durchschnittspreis von 322.806 Euro. Kärnten konnte mit 1.018 Verkäufen (+12,2 %) wieder die Marke von 1.000 Transaktionen überschreiten, die Preise gaben jedoch leicht auf 224.509 Euro nach. Das Burgenland bildete die Ausnahme: Dort sanken die Verkäufe um -22,2 Prozent auf 273 Einheiten, und auch die Preise reduzierten sich auf 140.185 Euro, womit das östlichste Bundesland weiterhin den günstigsten Markt stellt.

www.remax.at

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV