Fotos vom Spatenstich
Erfolgreicher Baustart für neues Tiwag-Kraftwerk Imst-Haiming

Mit dem Spatenstich für die neue Anlage setzt das Unternehmen einen weiteren Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit. Bis 2030 sollen rund 252 Millionen Kilowattstunden erneuerbarer Strom für etwa 60.000 Tiroler Haushalte geliefert werden.

Tiwag plant in den kommenden Jahren ein Investitionsvolumen von 2,4 Milliarden Euro und setzt damit ein klares Signal für die Energiezukunft Tirols (LEADERSNET berichtete). Im Rahmen dieses Investitionsprogramms fiel nun der Spatenstich für das neue Wasserkraftwerk Imst-Haiming. Die Anlage soll eine zentrale Rolle in Tiwags Strategie spielen, die Versorgungssicherheit zu erhöhen und Importabhängigkeit zu reduzieren.

Beitrag zur Versorgungssicherheit

"Wir werden nicht weiterzusehen, wie wir fossile Energieträger importieren müssen, obwohl wir bei uns im Land unsere eigene, unabhängige, saubere Energie produzieren können. Um Standortsicherheit zu geben, Arbeitsplätze und Wohlstand zu erhalten, aber auch unabhängiger von internationalen Entwicklungen zu werden, treibt Tirol die Energiewende voran. Der Strombedarf in Österreich wird bis 2035 auf etwa 100 Terawattstunden steigen. Dies bedeutet einen Zuwachs von 50 Prozent gegenüber dem aktuellen Bedarf. Darum ist es dringend notwendig, Ausbauvorhaben in der Wasserkraft konsequent voranzutreiben und umzusetzen. Die Investitionen in die Energiewende sind alternativlos", sagt Tirols-Landeshauptmann Anton Mattle.

Laut Tiwag-Vorstand Alexander Speckle wird die Kraftwerksanlage ab ihrer Fertigstellung im Jahr 2030 insbesondere im Winterhalbjahr eine wichtige Rolle spielen: "Die Kraftwerksanlage Imst-Haiming wird nach seiner Fertigstellung im Jahr 2030 vor allem einen wichtigen Beitrag zur Deckung der Winterlücke liefern. Wir müssen dadurch langfristig weniger Strom importieren und stärken somit ganz gezielt die Eigenversorgung und Unabhängigkeit für den Standort Tirol."

Effiziente Nutzung der Wasserkraft

Das neue Projekt soll demnach das Wasser des Inns doppelt nutzen: Die sogenannte Innstufe Imst-Haiming ist als Ausleitungskraftwerk konzipiert, das die bereits im bestehenden Kraftwerk Prutz-Imst genutzte Wassermenge erneut zur Stromerzeugung verwenden soll. "Das Triebwasser wird dazu über einen 14 Kilometer langen, unterirdischen Stollen von Imsterberg nach Haiming geleitet, um dort in einem unterirdischen Kavernenkraftwerk mittels zweier hocheffizienter Francis-Turbinen Strom zu erzeugen", erläutert Tiwag-Projektleiter Robert Reindl

Laut dem Unternehmen wird das abgearbeitete Wasser über ein neues Ausgleichsbecken in den Inn zurückgeführt, wodurch sich auch die Schwallsituation verbessern soll. Zudem wurden bei der Planung regionale Anliegen berücksichtigt.

Einbindung der Region

Für Tiwag-Aufsichtsratsvorsitzenden Eduard Wallnöfer war die Zusammenarbeit mit den Gemeinden ein Schlüsselfaktor: "Die frühzeitige Information und Einbindung der Menschen in der betroffenen Region ist entscheidend für die Akzeptanz solcher Großprojekte. Trotz unterschiedlicher Interessen wurde dieses Vorhaben letztendlich auf Schiene gebracht und ist damit auch wegweisend für künftige Projekte."

Das Projekt gewährleiste weiterhin die Nutzung der Imster Schlucht für den Raftingsport und habe laut dem Unternehmen keine Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung. "Wir bedanken uns an dieser Stelle für das konstruktive Miteinander und werden auch während der Bauphase den Informationsaustausch fortsetzen sowie für Fragen und Anliegen jeder Art zur Verfügung stehen", so Reindl.

Investition von 680 Millionen Euro

Tiwag veranschlagt für Imst-Haiming eine Investitionssumme von rund 680 Millionen Euro. Die Bauzeit ist mit etwa fünf Jahren geplant. Die Umsetzung erfolgt durch Konsortien mit Swietelsky Tunnelbau GmbH, Ing. Hans Bodner Bau GesmbH & Co KG und Implenia Österreich GmbH im Rahmen eines Allianzvertrags.

LEADERSNET war beim Spatenstich. Einen Eindruck können Sie sich in unserer Galerie machen. 

www.tiwag.at

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