Jahresbilanz 2024
EAK vermeldet Sammelrekord bei Elektroaltgeräten und Batterien

Die Jahresbilanz der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle für 2024 ergibt ein Sammelplus von mehr als zehn Prozent bei Elektro- und Elektronikaltgeräten und 18 Prozent bei Gerätealtbatterien, womit sich Österreich im EU-Spitzenfeld einreiht. 

Im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwochvormittag zog die Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle (EAK), die u.a. für die administrative Koordinierung der Abholung der gesammelten Elektroaltgeräte und Gerätealtbatterien verantwortlich zeichnet, gemeinsam mit dem Bundesministerium für Klimaschutz und der ARGE Österreichischer Abfallwirtschaftsverbände eine erfreuliche Bilanz zum vergangenen Jahr. Dabei taten sich gleich zwei Rekorde auf: So stiegen die gesammelten Mengen 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent bei Elektroaltgeräten und um 18 Prozent bei Gerätealtbatterien. 

Die Ergebnisse im Detail

Im Detail betrachtet, sammelten Österreichs Haushalte im Vorjahr 157.437 Tonnen Elektro- und Elektronikaltgeräte – über 10 Prozent mehr als 2023 und rund 17,3 Kilogramm pro Person, womit Österreich sogar im EU-Spitzenfeld liegt. Gleichzeitig kamen 247.997 Tonnen Neugeräte in Verkehr, ein Plus von 16,5 Prozent. Dadurch stieg die Sammelquote leicht auf etwa 51 Prozent.

Die Sammelmenge von Gerätealtbatterien hingegen stieg um 18 Prozent auf 3.538 Tonnen, womit mit knapp 53 Prozent die EU-Vorgabe (45 %) klar übertroffen wurde. Auch bei Fahrzeugbatterien (+7,8 %) und Industriebatterien (+13,2 %) gab es Zuwächse. Der Anteil langlebiger Lithium-Batterien an der in Verkehr gebrachten Gesamtmasse blieb wie in den Vorjahren bei rund 46 Prozent.

Diese Rekorde seien passend zum 20. Jubiläum der EAK ein erfreuliches Zeichen, meint Umwelt- und Klimaminister Norbert Totschnig: "Der österreichische Weg wirkt. Möglich ist das dank Europas dichtestem Sammelstellennetz mit rund 2.000 kommunalen und mehreren tausend gewerblichen Rückgabestellen sowie der starken Zusammenarbeit von Gemeinden, Wirtschaft und Handel." Zudem sieht der Minister einen Grund für den deutlichen Anstieg in der Verstärkung der bundesweiten Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen.

EAK feiert 20 Jahre

EAK-Geschäftsführerin Elisabeth Giehser zeigte sich im Rahmen der Pressekonferenz "Stolz auf das Erreichte" der letzten 20 Jahre: "Seit Inkrafttreten der Elektroaltgeräteverordnung im Jahr 2005 wurden in Österreich 4,2 Millionen Tonnen Elektro- und Elektronikgeräte (EEG) in Verkehr gesetzt und rund 1,9 Mio. Tonnen Altgeräte aus Haushalten gesammelt." Dadurch habe man rund 800.000 Tonnen Eisen, 250.000 Tonnen Kupfer und 100.000 Tonnen Aluminium wieder dem Wirtschaftskreislauf zuführen können. "Im Bereich der Batterien und seit dem Inkrafttreten der Batterienverordnung im Jahr 2008, wurden wiederum 80.000 Tonnen Gerätebatterien in Verkehr gebracht, wovon 38.000 Tonnen gesammelt wurden", so Giehser. 

Aufgebaut habe man die EAK im Sommer 2005 innerhalb von nur sechs Wochen, erinnert sich Robert Pfarrwaller, Aufsichtsratsvorsitzender der EAK, und spricht von einem "großen Abenteuer", das "mehr als gut ausgegangen" sei. Einer der größten Erfolge sei dabei die Kampagne "Her mit Leer" samt den im Handel aufgestellten Sammelboxen. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit habe man 2024 alleine hier 722 Tonnen Gerätealtbatterien (+21 %) sammeln können. Finanziert wurde die Kampagne gemeinschaftlich: Klimaschutzministerium, Abfallwirtschaftsverbände, Sammelsysteme, Kommunen sowie Wirtschaftskammer hatten in Kooperation mit dem Lebensmittelhandel alle ihren Teil beigetragen – und sollen dies laut Bundesminister Totschnig auch künftig fortführen. Und auch Alfred Egger, Vizepräsident der ARGE Österreichischer Abfallwirtschaftsverbände, betonte, dass die Zunahme der Sammelmenge zeigte, "dass alle Beteiligten ihrer Verantwortung gerecht werden und im Sinne der Nachhaltigkeit handeln".

Forderungen an die Politik

Pfarrwaller zeigte sich bei der Präsentation des EAK-Jahresberichts erfreut über die leichte Markterholung und steigende Sammelquoten, kritisierte jedoch die EU-Vorgabe von 65 Prozent als unrealistisch, da langlebige Photovoltaik-Paneele und Speichersysteme die Quote auf etwa 51 Prozent drücken. Statt neuer Pfand- oder Cashbacksysteme setzt die EAK zudem weiterhin auf Öffentlichkeitsarbeit zur richtigen Entsorgung von Altgeräten und Batterien, da Lithium-Akkus deutlich längere Lebenszyklen haben als etwa Getränkeverpackungen. Handlungsbedarf sieht Pfarrwaller zudem bei der unzureichenden Erfassung des Onlinehandels, der vor allem bei Kleingeräten zu Wettbewerbsverzerrungen führt.

Ebenfalls thematisiert wurde der Reparaturbonus, der derzeit evaluiert und gegen Ende des Jahres fortgeführt werden soll. Laut Totschnig soll dieser in "verbesserter und effizienterer Form" dazu beitragen, Produkte länger nutzen zu können und so Abfall zu vermeiden. "Dafür sind während der Legislaturperiode jährlich 30 Millionen Euro vorgesehen. Der Fokus soll auf jenen Produktbereichen liegen, in denen ein besonders großer Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung erzielt werden kann", so der Minister abschließend.

www.eak-austria.at

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