Fotos vom Tiroler Seilbahntag 2025

Alpbach wurde zum Treffpunkt für die Seilbahnwirtschaft

Vor Kurzem fand der Tiroler Seilbahntag 2025 in Alpbach statt und rückte aktuelle Herausforderungen und Zukunftsstrategien der Branche in den Mittelpunkt. Entscheidungsträger:innen aus Wirtschaft, Tourismus, Wissenschaft und Medien betonten die zentrale Rolle der Bergbahnen für den alpinen Tourismus und stellten neue Ansätze in den Bereichen Sicherheit, Nachhaltigkeit und Kommunikation vor.

Technische Neuerungen und strengere Vorgaben

Ein Schwerpunkt lag auf der neuen Seilbahn-Generalrevisions-Verordnung, die umfangreiche Prüf- und Nachweispflichten vorsieht. "Sicherheit steht bei den Tiroler Seilbahnen an erster Stelle. Wir nutzen traditionell die erste Hälfte des Seilbahntags, um in Workshops Mitgliedsbetriebe über technische Neuerungen und verschärfte gesetzliche Vorgaben zu informieren", unterstrich Fachgruppenobmann Reinhard Klier.

Bergbahnen als Motor des Alpenraums

Sportwissenschaftler Ralf Roth von der Deutschen Sporthochschule Köln bezeichnete Seilbahnen als "Herz-Lungen-Maschine des Alpenraums". Sie seien weit mehr als Transportmittel, da sie Besucherströme lenken, Erlebnisse ermöglichen und die regionale Wirtschaft stärken.

Emotion und Erlebnis als Erfolgsfaktor

Roth verwies darauf, dass Bewegung im Schnee eine emotionale Wirkung habe: "Bewegung im Schnee zaubert Alltagsprobleme weg." Auch wenn bei jüngeren Zielgruppen die Anzahl der Skitage leicht zurückgeht, bleibt das Interesse am Wintertourismus hoch. Entscheidend seien Erlebnis und Spaß, die noch stärker in den Vordergrund gestellt werden sollten.

Bedeutung des deutschen Marktes

Deutschland ist weiterhin der wichtigste Herkunftsmarkt für Tirol. Rund 7,2 Millionen Deutsche betreiben alpinen Skisport, dazu kommen 4,5 Millionen Langläufer:innen. Mit jährlichen Ausgaben von 17,2 Milliarden Euro zählt Wintersport in dieser Zielgruppe zu den bedeutendsten Segmenten.

Roth hob zudem den vergleichsweise geringen ökologischen Fußabdruck von Winterurlauben in den Alpen hervor. Diese seien deutlich nachhaltiger als Fernreisen aller Art. "Darin liegt ein großer Pluspunkt für die Kommunikation der Branche", so Roth.

Nachhaltigkeit als zentrales Argument

Ein weiterer Fokus lag auf den ökologischen Aspekten. Winterurlaub in den Alpen verursacht im Vergleich zu Fernreisen einen deutlich geringeren CO₂-Fußabdruck. Für Roth ist dies eine große Chance, Nachhaltigkeit als starkes Argument in der Kommunikation zu nutzen.

Kommunikation und öffentliche Wahrnehmung

Ein zentrales Thema des Seilbahntags war die Frage, wie der Tiroler Wintertourismus in den Medien wahrgenommen wird. In einer Podiumsdiskussion mit ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober, Dominik Prantl von der Süddeutschen Zeitung, Medienberater Peter Plaikner und Fachgruppenobmann Reinhard Klier wurde darüber gesprochen, weshalb die Branche immer wieder mit kritischen Schlagzeilen konfrontiert ist.

Prantl zog dabei einen Vergleich zum Fußball: Dort gebe es auf der einen Seite leidenschaftliche Fans, auf der anderen engagierte Kritiker:innen – kommunikativ erfolgreich sei nur, wer beide Seiten erreiche. Für Stadlober liegt der Schlüssel in einer authentischen Vermittlung der Begeisterung für den Wintersport. Darüber hinaus betonte sie die Notwendigkeit, dass zentrale Botschaften innerhalb der Branche klar definiert und abgestimmt werden.

Wirtschaftliche Perspektive und Ganzjahresstrategie

Zum Abschluss betonte Klier, dass der Tourismus in schwierigen Zeiten ein stabiles Fundament für Tirol bilde. Eine transparente Preisgestaltung, Investitionen in Nachhaltigkeit und der Ausbau zur Ganzjahresdestination seien entscheidende Bausteine für die Zukunft.

LEADERSNET war beim Tiroler Seilbahntag. Einen Eindruck können Sie sich hier machen. 

www.wko.at/tirol

www.tirolwerbung.at

www.kitzski.at