Temperamentvolles SUV
Cupra Terramar VZ mit Plug-in-Hybridantrieb im Test

Das dynamisch gezeichnete SUV hat sich vom Start weg zum Bestseller der spanischen VW-Tochter entwickelt. LEADERSNET fühlte der Top-Version des Teilzeitstromers im Rahmen eines mehrtägigen Tests auf den Zahn.

Im Rahmen der Eröffnung der Cupra City Garage in Wien vor wenigen Wochen meinte Timo Sommerauer, Markenleiter Cupra Österreich, dass sich das jüngste Modell der spanischen VW-Tochter, der Terramar, in Österreich auf Anhieb zum Verkaufsschlager entwickelt hat. Demnach hat es das Modell im Monatsranking bereits unter die Top 10 der meistverkauften Autos Österreichs geschafft. LEADERSNET wollte wissen, weshalb Cupra mit dem Terramar offenbar ins Schwarze getroffen hat, und fühlte deshalb der stärksten Plug-in-Hybrid-Version, dem VZ e-Hybrid, im Rahmen eines Tests auf den Zahn.

Keine Sportskanone, aber sparsam

Außen ist der Terramar zwar nicht ganz so expressionistisch gezeichnet wie seine Markengeschwister Formentor oder Tavascan, wirkt aber dennoch deutlich sportlicher als VW Tiguan und Audi Q3, mit denen er sich die Plattform teilt. Mit dem Audi hat er noch eine weitere Gemeinsamkeit: Der Terramar läuft nämlich gemeinsam mit dem Q3 im ungarischen Audi-Werk vom Band. Das macht sich auch bei den verwendeten Materialien und der Verarbeitungsqualität im Cockpit bemerkbar, die einen hochwertigen Eindruck hinterlassen. Den so gut wie überall in der Branche vorherrschenden Sparzwang merkt man erst im Fond, wo an den Türtafeln viel Hartplastik zum Einsatz kommt. Der beste Platz im Terramar ist aber ohnehin links vorne. Hier bietet der Sportsitz eine gute Mischung aus Seitenhalt sowie Langstreckenkomfort, und das unten abgeflachte Lenkrad liegt hervorragend in der Hand und lässt sich über die echten Tasten einfach bedienen. Ein echter Freudenbringer ist der runde Knopf links unten, über den blitzschnell der Race- oder Cupra-Modus aktiviert werden kann. Dann spannt das SUV seine Muskeln, stellt die komplette Systemleistung bereit, aktiviert einen sportlichen Sound und wird trotz des hohen Aufbaus zum erst spät untersteuernden Kurvenräuber. Beim Beschleunigen bemerkt man aber schnell, dass der VZ e-Hybrid trotz seiner 272 PS, die sich aus einem 1,5-Liter-TSI mit 177 PS (130 kW) und einem 116 PS (85 kW) Elektromotor zusammensetzen, den 400 Nm Drehmoment und sportlichen Ambitionen eher auf Effizienz getrimmt ist. Denn nach fast 300 PS fühlt sich der Vortrieb selbst bei vollem Tritt aufs Gaspedal nicht unbedingt an. Es geht zwar durchaus flott vorwärts, aber die Butter zieht es einem dabei nicht vom Brot.

Dafür spielt der Teilzeitstromer im Normal- und Comfort-Modus jene Stärken aus, die ihn bei den Kund:innen so beliebt machen dürften – im Innenraum bleibt es selbst bei hohem Tempo sehr leise, der automatische Wechsel zwischen den Antriebsarten geht unbemerkt vonstatten und die präzise Lenkung, das sportlich, aber nicht zu hart abgestimmte Fahrwerk sowie die fadingfreien Bremsen erzeugen ein hohes Sicherheitsgefühl. Dabei bleibt der Terramar selbst bei flottem Autobahntempo sparsam. Wir haben hier im Schnitt 5,9 Liter Benzin + 5,8 kWh Strom auf 100 Kilometer verbraucht. Und wer häufig kürzere Strecken fährt und eine eigene Photovoltaik-Anlage besitzt, fährt die meiste Zeit sogar – bezogen auf den Kraftstoff – sogar kostenlos. Denn mit dem voll aufgeladenen 19,7-kWh-Akku soll das SUV laut Cupra bis zu 120 Kilometer rein elektrisch kommen. Ganz so weit schafften wir es zwar nicht, aber von den 99 Kilometern, die mit voller Batterie prognostiziert wurden, kamen wir immerhin 95 Kilometer weit. Wer da unter der Woche im Schnitt 20 Kilometer pro Tag fährt, muss den Terramar nur selten aufladen. Und wenn es dann doch einmal auf die lange Reise gehen soll, beträgt die Gesamtreichweite um die 800 Kilometer. Besonders positiv: das SUV ist eines der wenigen Plug-in-Hybridmodelle, die serienmäßig eine Schnellladung (50 kW) unterstützen. Da kann es sich durchaus lohnen, auch einmal auf der Autobahn zwischenzuladen. Ansonsten ist beim Fahren noch aufgefallen, dass die Assistenzsysteme sehr zuverlässig arbeiten und feinfühlig abgestimmt wurden. Lediglich der Aufmerksamkeitswarner ist eine echte Qual – sobald man eine Sekunde nicht nach vorn blickt, kommt sofort die Warnung inklusive nervendem Signal. Zum Glück lässt sich der "Helfer" mit drei Klicks am Touchscreen deaktivieren. 

Bedienung und Platzangebot

Insgesamt orientiert sich die Bedienung an den aktuellen VW-Konzernmodellen, die auf der Plattform "MQB evo" basieren. Das meiste wird über den hochauflösenden 12,9-Zoll-Touchscreen gesteuert. Da die Icons vergleichsweise groß sind und die Befehle schnell umgesetzt werden, funktioniert das nach kurzer Eingewöhnungsphase intuitiv. An die Sensortasten bzw. Slider unmittelbar vor dem Bildschirm haben wir uns aber nach wie vor nicht gewöhnt. Da ist es gut, dass es am oberen und am unteren Rand des Displays jeweils "feste" Leisten gibt, mit denen schnell auf Funktionen von Klimaanlage, Navigationssystem und weitere Einstellungen zugegriffen werden kann. Die Spracheingabe arbeitet ebenfalls gut, braucht ab und an aber einen Tick länger, als das bei anderen Herstellern der Fall ist. Dank Chat-GPT-Integration kann sie auch Wissensfragen beantworten. 

Trotz der betont sportlichen Form bietet der Terramar im Klassenvergleich ein sehr gutes Platzangebot. Sowohl vorn als auch hinten sitzen selbst Großgewachsene kommod. Bei geöffnetem Panoramaglasdach verbessert sich das Raumgefühl weiter. Der Kofferraum erweist sich mit 490 Litern als praktikabel, aber nicht riesig. Bei den reinen Verbrennern, die keine Plug-in-Hybrid-Batterie unter dem Ladeboden haben, sind es 540 Liter. Nach dem Umklappen der Rücksitzlehnen sollte sich aber auch der Transport einer Waschmaschine oder Kühlschranks ausgehen.

Fazit

Was ist nun das Erfolgsgeheimnis des Terramar? Ein Einziges gibt es nicht, weshalb es offenbar die Mischung macht. Der jüngste Cupra-Spross ist im Boom-Segment der Kompakt-SUV angesiedelt, setzt auf ein eigenständiges, durchaus dynamisches Design, greift auf bewährte Großserientechnik zurück, verfügt über einen modernen Antrieb und gibt sich trotz aller sportlichen Ambitionen durchaus praktisch und komfortabel. Und diese Eigenschaften dürften auch außerhalb der Zielgruppe, die die Marke normalerweise anspricht, auf Interesse stoßen. Denn am Preis kann es nicht liegen. Der Cupra Terramar VZ e-hybrid bietet zwar ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, doch als Schnäppchen geht er mit einem Startpreis von 59.700 Euro nicht durch. Der Testwagen inklusive Extras schlägt mit 66.112,50 Euro zu Buche. Dem hohen Preis stehen eine gute Werthaltungsprognose, günstige Unterhaltskosten, ein dichtes Service-Netz (Seat) und eine 5-Jahres-Garantie gegenüber. 

www.cupraofficial.at

Technische Daten Cupra Terramar 1.5 e-Hybrid VZ DSG

Antriebsart

Plug-in-Hybrid

Systemleistung maximal in kW/PS

200/272

Gesamtdrehmoment

400 Nm

Antrieb

Vorderrad/6-Gang-DSG

Beschleunigung 0-100km/h

7,3 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit

215 km/h

Reichweite WLTP (elektrisch)

120 km

CO2-Wert kombiniert (WLTP)

10 g/km

Verbrauch kombiniert (WLTP)

0,4 l/100 km

Stromverbrauch kombiniert (WLTP)

17,6 kWh/100 km

Batteriekapazität (brutto/netto)

25,8/19,7 kWh

Batteriekapazität (Netto) in kWh

19,7

Ladeleistung (kW)

AC:11 /DC:50

Kofferraumvolumen normal

450 Liter

Leergewicht (EU)

1.904 kg

Zuladung

516 kg

Anhängelast ungebremst/gebremst

750/2.000 kg

Länge x Breite x Höhe (mm)

4.519 x 1.869 x 1.586

Preise in Euro

ab 59.700; 66.112,5 (Testwagen)

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Technische Daten Cupra Terramar 1.5 e-Hybrid VZ DSG

Antriebsart

Plug-in-Hybrid

Systemleistung maximal in kW/PS

200/272

Gesamtdrehmoment

400 Nm

Antrieb

Vorderrad/6-Gang-DSG

Beschleunigung 0-100km/h

7,3 Sekunden

Höchstgeschwindigkeit

215 km/h

Reichweite WLTP (elektrisch)

120 km

CO2-Wert kombiniert (WLTP)

10 g/km

Verbrauch kombiniert (WLTP)

0,4 l/100 km

Stromverbrauch kombiniert (WLTP)

17,6 kWh/100 km

Batteriekapazität (brutto/netto)

25,8/19,7 kWh

Batteriekapazität (Netto) in kWh

19,7

Ladeleistung (kW)

AC:11 /DC:50

Kofferraumvolumen normal

450 Liter

Leergewicht (EU)

1.904 kg

Zuladung

516 kg

Anhängelast ungebremst/gebremst

750/2.000 kg

Länge x Breite x Höhe (mm)

4.519 x 1.869 x 1.586

Preise in Euro

ab 59.700; 66.112,5 (Testwagen)

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