Wie diverse Umfragen und Analysen der letzten Wochen gezeigt haben, lassen sich die Österreicher:innen trotz globaler Krisen, angespannter Budgetlage und nach wie vor höherer Inflation als in den meisten anderen Ländern des Euroraums die Reiselust auch in diesem Jahr nicht verderben – bei den Urlaubsausgaben liegen wir heuer sogar an der EU-Spitze (LEADERSNET berichtete). Angesichts der genannten Herausforderungen dürfte für den Sommerurlaub 2025 die Kaufkraft des Euros, also der sogenannte UrlaubsEuro, aber erneut ein gewichtiger Indikator sein. Denn für viele Urlauber:innen spielt dessen Wert auch in diesem Jahr eine wichtige Rolle für die Entscheidung, wohin die Reise gehen soll.
Diesbezüglich gibt es zunächst einmal eine gute Nachricht für viele Landsleute, die ihren Urlaub außerhalb Österreichs verbringen möchten. Laut der jährlichen Analyse der Bank Austria liegt der UrlaubsEuro im Ausland 2025 um acht Prozent über seinem Wert im Inland, wenngleich er aufgrund der hohen Inflation in einigen wichtigen europäischen Urlaubsdestinationen im Vergleich zu Österreich generell um rund ein Prozent weniger wert ist als im Jahr 2024. Zwar stiegen auch hierzulande die Preise für Gastronomie und Hotels in den letzten Jahren deutlich und die Inflation lag höher als in vielen anderen europäischen Ländern, dies habe jedoch nicht unbedingt für die besonders beliebten Urlaubsländer gegolten.
Wo man mehr bzw. weniger bekommt
"Unter den beliebtesten Urlaubsländern erhält man im Sommer 2025 in Ungarn am meisten, rund 50 Prozent mehr als in Österreich" analysiert Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der UniCredit Bank Austria, und ergänzt: "Auch in Portugal und Spanien liegt der Wert des UrlaubsEuros deutlich über jenem in Österreich mit rund 30 Prozent." In Griechenland und Slowenien erhalte man der Analyse zufolge rund 20 Prozent mehr als in Österreich. Rund zehn Prozent mehr bekomme man in Kroatien und Italien. Ähnlich viel wie in Österreich erhalte der:die Urlauber:in in Deutschland, Frankreich und der Türkei, so die Ökonom:innen.

"Weniger für sein Geld als in Österreich bekommt man im Urlaub 2025, rund zehn Prozent im Vereinigten Königreich und rund 20 Prozent weniger in den USA, trotz Euroaufwertung", meint Bruckbauer und fügt hinzu: "Eine der teuersten Destinationen unter den beliebtesten Urlaubsländern ist weiterhin die Schweiz, wo man für 100 Euro nur Waren und Dienstleistungen im Gegenwert von 67 Euro erhält."
Unter den Urlaubsdestinationen, die nicht zu den Top-Destinationen zählen, erhalte man demnach in Bulgarien rund 75 Prozent mehr als in Österreich, in Rumänien rund 50 Prozent. Auch in Tschechien und der Slowakei sei der UrlaubsEuro deutlich mehr wert, rund 30 Prozent, 20 Prozent mehr wert ist er laut der Bank Austria in Polen und Zypern. Weniger als in Österreich bekomme man dagegen in Irland, Schweden und den Niederlanden.
Wechselkurs und Fernreisen
"Im Vergleich zum Sommer 2024 hat der relative Wert des UrlaubsEuros geringfügig um rund ein Prozent an Wert verloren, da die Preisanstiege in einigen Ländern deutlicher ausfielen als in Österreich, was durch Wechselkursabwertungen nur teilweise ausgeglichen wurde", rechnet Bruckbauer vor. Weiters ergab die Bank Austria Analyse, dass der UrlaubsEuro dank starkem Euro heuer in Ungarn, den USA und vor allem in Kanada mehr wert ist.
In den Überseedestinationen habe der UrlaubsEuro trotz Aufwertung des Euro von rund drei Prozent jedoch nicht an Wert zulegen können, da in vielen Ländern der Inflationsanstieg stärker als in Österreich ausgefallen sei. Zudem habe der Euro gegenüber asiatischen Währungen abgewertet, sodass er im Durchschnitt 2025 in Asien drei Prozent weniger wert sei als im Vorjahr. Anders in Süd- und Mittelamerika, hier dürfte der UrlaubsEuro in diesem Jahr rund sieben Prozent mehr wert sein, so 14 Prozent in Mexiko und neun Prozent in Brasilien. Auch in Australien und Neuseeland bekomme man im Sommer 2025 knapp zehn Prozent mehr im Vergleich zu Österreich als 2024.
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