Online-Duell
Schachweltmeister spielte ein Unentschieden gegen 140.000 Amateure

| Larissa Bilovits 
| 21.05.2025

Der norwegische Profispieler Magnus Carlsen konnte sich letztlich nicht gegen die Online-Spieler:innen, die im Kollektiv über ihre Züge abstimmten, durchsetzen. 

Am 4. April ging die wohl größte Schach-Partie der Geschichte an den Start: Unter dem Titel "Magnus Carlsen gegen die Welt" veranstaltete das Online-Branchenportal Chess.com ein Duell, bei dem tausende Amateurspieler:innen im Kollektiv gegen Magnus Carlsen antraten. Dieser hielt nicht nur von 2013 bis 2023 den Titel als Schachweltmeister, sondern ist auch mehrfacher Weltmeister im Schnell- und Blitzschach.

24 Stunden pro Zug

Bei der außergewöhnlichen Partie hatte jede Seite 24 Stunden Zeit für einen Zug, wobei die Amateur:innen im Kollektiv per Online-Voting über ihren nächsten Zug abstimmen mussten. Die Partie fand im Freestyle-Modus statt – einer beliebten Schachvariante, bei der alle Figuren außer den Bauern zufällig auf dem Brett verteilt aufgestellt werden. Diese Version sorgt für einen spannenderen Spielverlauf, weil den Spieler:innen mehr Raum für Kreativität bleibt, anstatt Züge stur auswendig zu lernen. 

Überraschendes Ergebnis

Nach über eineinhalb Monaten fand die Partie nun diese Woche ihr Ende – und zwar mit einem überraschenden Ergebnis: Obwohl Chess.com dem fünffachen Weltmeister einen klaren Sieg vorausgesagt hatte, endete das Duell mit einem Remis (sprich einem Unentschieden) im 32. Zug. Zuvor war Carlsens König dreimal hintereinander in derselben Position Schach gesetzt worden.

Dennoch war die Partie ein großer Erfolg, denn insgesamt nahmen mehr als 140.000 Menschen online daran teil. Zwar hatte es in der Vergangenheit bereits ähnliche Duelle "gegen die Welt" gegeben, allerdings mit deutlich weniger Teilnehmer:innen. So trat der russische Schachprofi Garri Kasparow im Jahr 1999 gegen mehr als 50.000 Menschen an, und vergangenes Jahr konnte der indische Großmeister Viswanathan Anand sein Match gegen 70.000 Spieler:innen sogar gewinnen.

www.chess.com

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