Seit inzwischen über 50 Jahren ist die Käsekrainer aus der österreichischen Küche nicht mehr wegzudenken. Gerade in Wien erfreut sie sich dank der Allgegenwärtigkeit der Würstelstände großer Beliebtheit. Das war allerdings nicht immer so: Nachdem das heimische Familienunternehmen Radatz mit neuen Wurst-Kombinationen experimentierte und infolgedessen die Original Radatz Käsekrainer schuf, blieb diese zunächst unbeachtet, da die Wiener Würstelstände damals nur gekochte Würste verkauften. Erst als am Würstelstand beim Praterstadion erstmalig eine Grilleinrichtung erschaffen wurde und sich dieses Konzept nach und nach ausbreitete, begann die Erfolgsgeschichte der gegrillten Käsekrainer, die sich schließlich zu einer wahren Wiener "Schmeckenswürdigkeit" etablierte.
"13 Millionen Radatz-Käsekrainer werden jährlich gegrillt und gegessen – aneinandergereiht könnte man von Wien aus das Nordkap erreichen. Die Käsekrainer ist damit die beliebteste Grillwurst des Landes und Teil der kulinarischen Kultur Österreichs", betont Franz Radatz, Geschäftsführer der Radatz Feine Wiener Fleischwaren.
"Welttag der Käsekrainer"
Für das Familienunternehmen, das heute in zahlreiche europäische Länder expandiert, Grund genug, die Käsekrainer jedes Jahr rechtzeitig zum Start der Grillsaison gebührend zu ehren. Dafür ruft Radatz bereits seit 2014 jährlich am 30. April zum "Welttag der Käsekrainer" aus. So auch heuer – und zwar in Form eines besonderen Festzugs: Gemeinsam mit Blasmusiker:innen der BOKU Kapelle führte der "Radatzky Marsch" zu ausgewählten Würstelständen in der Wiener Innenstadt, in der zahlreiche Gäste die Original Radatz Käsekrainer verkosten konnten.
"Ohne Käsekrainer kein Würstelstand und ohne Würstelstand kein Wien! Die Käsekrainer ist das Herzstück unseres Stands und unserer Stadt", betont David Kaiser vom Würstelstand "Zum Kaiser" in der Krugerstraße. "Und dabei ist sie richtige Markenbotschafterin: Es gibt nix Besseres, als zu sehen, wie die Tourist:innen das erste Mal in eine Käsekrainer beißen und ihr Wiener Aha-Erlebnis haben. Da geht's ihnen richtig gut!"
"Ob in der Früh, zu Mittag oder mitten in der Nacht – Käsekrainer geht immer!", meint auch Faisal Ahmad vom "Würstelstand Am Hohen Markt. "Es ist einfach leiwand zu sehen, wie die jungen Leut' nachts den Würstelstand und die Käsekrainer feiern. Die Tradition lebt weiter – und das mit ordentlich Schmäh!"
Das Geheimnis der perfekten Käsekrainer
Aber was genau macht die Käsekrainer so besonders? Wohl der Mix aus ausgesuchtem Schweine- und Rindfleisch sowie echtem Emmentaler, der die Original Radatz Käsekrainer so einzigartig macht. Bei der Herstellung wird das Fleisch zunächst grob zerkleinert und anschließend im Kutter und Fleischwolf fein faschiert. Danach wird das Brät erneut in den Kutter gegeben und sorgfältig mit Salz, Pfeffer und weiteren Gewürzen vermengt. Erst im letzten Schritt wird der feingewürfelte Emmentaler untergemischt. Die fertige Masse wird in Naturdärme gefüllt, wodurch die Käsekrainer ihre typische Form erhält. Beim anschließenden Selchen über Buchenholz verliert sie langsam an Feuchtigkeit – dabei entwickelt sie ihre charakteristische Konsistenz und das feine Raucharoma.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Käsekrainer ist zudem wohl eine weitere Innovation aus dem Hause Radatz: das sogenannte "Stupfen" – also das gezielte Anstechen der Wurst. Dadurch entsteht das heiß begehrte, knusprig karamellisierte "Käsefusserl" – das unverkennbare Merkmal einer perfekt gebratenen Käsekrainer.
Diese Technik ist Christine Palfrader zu verdanken, eine erfahrene Würstelstandlerin mit engen verwandtschaftlichen Verbindungen zur Familie Radatz. Sie gibt das Geheimnis der idealen Zubereitung auch gerne für den Hausgebrauch weiter: "Bevor man die Käsekrainer auf die heiße Grillplatte legt, streicht man sie mit etwas Fett ein. Das ist nötig, damit die Haut aus Naturdarm nicht austrocknet. Dann greift man zum 'Original Radatz Käsekrainer-Stupfer' – oder einer Bratengabel – und sticht die Käsekrainer an", so die Expertin. Das "Stupfen" wird während des Bratens dann noch einige Male wiederholt. "Wenn die Käsekrainer heiß genug ist, tritt der Emmentaler an manchen Stellen aus der Wurst aus, brät sanft weiter und erzeugt eine Kruste. Dann wendet man die Käsekrainer nicht mehr, denn die Kruste ergibt als 'Käsefusserl' den intensiven Geschmack, den wir alle so besonders an der Käsekrainer schätzen." Um das perfekte "Käsefusserl" hinzukriegen, braucht es also sowohl Geduld und Geschick als auch viel Liebe zum Detail.
"Die Gründe für die Beliebtheit der Käsekrainer sind vielfältig", ergänzt Franz Radatz. "Wir produzieren mit viel Liebe, jahrzehntelanger Handwerkskunst und beim Klassiker mit echtem Emmentaler. Wir freuen uns, mit unserer Käsekrainer Teil der Wiener Würstelstandkultur zu sein, die zu Recht nun auch zum UNESCO-Kulturerbe zählt. Ein Besuch beim Würstelstand gehört für Einheimische wie Gäste einfach dazu, wenn man ein Stück Wiener Genusskultur erleben will. Aber wie bei jeder Tradition ist es wichtig, sie gut zu pflegen und immer wieder auch sichtbar zu machen, damit sie nicht verloren geht und ihre Qualität weiter bestehen kann!"
LEADERSNET war beim "Radatzky-Marsch" dabei und hat Eindrücke für Sie in der Galerie gesammelt.
www.radatz.at
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