In Peking
Roboter traten bei Halbmarathon gegen Menschen an

| Larissa Bilovits 
| 21.04.2025

Im Rennen um die technologische Vorreiterrolle in der globalen Robotik ließ China kürzlich humanoide Maschinen in einem sportlichen Wettkampf gegeneinander antreten. Dabei zeigte sich, wie nah Roboter der menschlichen Leistungsfähigkeit bereits kommen – und wo sie noch an ihre Grenzen stoßen. 

Die Technologie schreitet rasch voran, und was vor wenigen Jahren noch als Science Fiction galt, wird zunehmend Realität: Roboter, einst lediglich steife Maschinen mit begrenzten Fähigkeiten, entwickeln sich zu echten Alleskönnern – und manche von ihnen sogar zu echten Athleten. Dass es für humanoide Roboter längst nicht mehr unmöglich ist, sportliche Spitzenleistungen zu erbringen, zeigte sich etwa vor wenigen Tagen in Peking: Bei einem Halbmarathon in der chinesischen Hauptstadt gingen neben menschlichen Läufer:innen nämlich auch Maschinen an den Start. 

21 Kilometer durch die Stadt

Als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nimmt China auch in den Bereichen Robotik und Künstliche Intelligenz (KI) eine Vorreiterrolle ein. Um diese zu unterstreichen, nahmen insgesamt 20 einheimische Entwicklerteams vergangene Woche mit ihren humanoiden Robotern am Halbmarathon in Peking teil. Die zweibeinigen Maschinen, die zwischen 75 und 180 Zentimeter groß und bis zu 88 Kilogramm schwer waren, liefen dabei teils gar selbstständig. Andere wiederum mussten, begleitet von den jeweiligen Ingenieur:innen, manuell gesteuert werden. Auf einer eigens eingerichteten Bahn, abgetrennt von den menschlichen Teilnehmer:innen, sind es für die sportlichen Roboter schließlich rund 21 Kilometer durch den Pekinger Stadtteil E-Town, in dem passenderweise zahlreiche staatlich unterstützte Tech-Konzerne angesiedelt sind.

Menschlicher Sieger mehr als doppelt so schnell wie bester Roboter

Nach einigen kleineren Vorfällen – manch ein Roboter fiel direkt beim Start zu Boden – zeigte sich letztlich, dass die chinesischen Roboter in Sachen Sport noch weit von menschlicher Leistungsfähigkeit entfernt sind. So schaffte es der erste Humanoid, ein Roboter namens "Tiangong", nach 2 Stunden, 40 Minuten und 24 Sekunden ins Ziel. Der schnellste Mensch benötigte im Vergleich dazu gerade einmal 1 Stunde, 2 Minuten und 36 Sekunden. "Tiangong" erwies sich jedoch mit großem Abstand als Sieger unter den Maschinen, beendete der zweite Roboter doch erst knapp eine Stunde nach ihm erfolgreich das Rennen.

Dabeisein ist alles

Im Mittelpunkt stand jedoch nicht unbedingt die Geschwindigkeit: Wie Ingenieure gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erklärten, ging es bei der Veranstaltung primär darum, die Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit der Roboter auf die Probe zu stellen – in der Hoffnung, es überhaupt ins Ziel zu schaffen, ganz gleich, wie lange es dauert. Getreu dem Motto: Dabeisein ist alles.

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