Jänner-Marktanteile exklusiv

Diskonter Hofer und Lidl gewinnen massiv dazu

Die vergangenen Jahre standen im österreichischen Lebenseinzelmittelhandel (LEH) im Zeichen der grünen Tanne. Spar knöpfte Rewe (Billa, Penny, Adeg) 2020 die Marktführerschaft ab und baute den Vorsprung in den vergangenen vier Jahren sukzessive aus. Seit Mitte des Vorjahres holen die Diskonter Hofer und Lidl, die von NielsenIQ bei den Marktzahlen gemeinsam ausgewiesen werden, aber massiv auf. Im Vergleich zum Vorjahresmonat legten die beiden Billiganbieter im Jänner gleich um 0,8 Prozentpunkte zu und verbesserten sich beim Marktanteil von 22,7 auf 23,5 Prozent. Der Löwenanteil des gemeinsamen ausgewiesenen Marktanteils – und damit auch der Löwenanteil des Zuwachses – entfällt auf den viel größeren Marktteilnehmer Hofer. Der Grund für die Trendwende dürfte in einem Strategiewechsel liegen, den vorwiegend Hofer forciert hat: Das Unternehmen reduzierte im Sommer 2024 sein Non-Food-Sortiment und bietet seither auf der so gewonnenen Fläche Frische-Produkte an. Die Konsument:innen goutieren das offenbar.

Spar verliert auf hohem Niveau

Die Zuwächse der Diskonter erfolgten auf Kosten der Vollsortimenter. Marktführer Spar und Verfolger Rewe büßten im Jänner jeweils 0,2 Prozentpunkte ein. Branchen-Primus Spar hält nun aktuell bei einem Marktanteil von 37,3 Prozent. Rewe kommt auf 33,3 Prozent. Die Nummer eins und die Nummer zwei im heimischen Markt trennen bereits vier Prozentpunkte. Trotz des Rückgangs von 0,2 Prozentpunkten ist der Marktanteil von Spar immer noch beachtlich, vor allem wenn man ihn mit dem Wert aus dem Gesamtjahr von 2024 vergleicht. Im Vorjahr erreichte Spar einen Marktanteil von 36,9 Prozent. Der Jänner ist für Spar traditionell ein besonders starker Monat. Einer der Gründe dafür mag kurios klingen: Im Jänner lanciert Spar traditionell seine alljährliche Sammelheft-Serie Stickermania. Die Klebebilder für die Kleinen haben reale Auswirkungen auf das Einkaufsverhalten der Eltern und damit auf die Marktanteile.

Bad News für kleinere Marktteilnehmer

Dramatisch gestaltet sich nach wie vor die Entwicklung bei den kleineren Markteilnehmern. Die Kategorie Markant, in der Nielsen IQ vor allem die Zahlen von Nah & Frisch und Unimarkt auslobt, gab im Jahresvergleich gleich um 0,3 Prozentpunkte nach. Der Marktanteil schrumpfte damit im Jänner auf nur noch 2,1 Prozent. Vor allem Unimarkt steht massiv unter Druck und schloss im Vorjahr ein Viertel aller Läden (hier lesen Sie das KEYaccount-Interview mit Unimarkt-Eigentümer Andreas Haider).

Der restliche Lebensmittelhandel, also im Prinzip die Tiroler Kette MPreis, entwickelte sich relativ stabil. Für diese Kategorie weist NielsenIQ ein leichtes Minus von 0,1 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahresmonat sowie einen Marktanteil von 3,8 Prozent aus.

Dynamisch entwickelte sich im Jänner das Marktvolumen im gesamten Lebensmittelhandel. Das Umsatzplus betrug 5,5 Prozent und lag damit deutlich über der Inflationsrate.

Hier finden Sie die exklusive KEYaccount-Story zu den Marktanteilen im Gesamtjahr 2024.

www.spar.at

www.rewe-group.at

www.hofer.at

www.lidl.at

www.mpreis.at

www.unimarkt.at

www.nahundfrisch.at