Marktanteile Exklusiv
Spar baute Abstand zu Rewe im Vorjahr aus, Hofer und Lidl holten auf

| Wolfgang Zechner 
| 26.01.2025

Das Rennen um die Marktanteile im österreichischen Lebensmittelhandel (LEH) für 2024 ist vorbei. Doch wer hat nach der Endabrechnung die Nase vorn? Als einziges Medium kennt KEYaccount.at die Zahlen des Marktforschers NielsenIQ und analysiert diese.

Die Auswertung der Marktanteile im österreichischen Lebensmittelhandel für das Jahr 2024 zeigt drei Sieger: Spar, Hofer und Lidl, wobei Nielsen IQ die beiden Diskonter Hofer und Lidl gemeinsam ausweist. Marktführer Spar konnte den Abstand zum ersten Verfolger Rewe ausbauen. Die beiden Diskonter machten dank einer starken zweiten Jahreshälfte Boden auf die Vollsortimenter gut.

 


Abstand zwischen Spar und Rewe vergrößerte sich

Spar erreichte laut NielsenIQ-Zahlen, im Gesamtjahr 2024 einen Marktanteil von 36,9 Prozent. Damit konnte der Branchenprimus im Vorjahr auf hohem Niveau leicht zulegen. 2023 hatte der Sparmarktanteil 36,8 Prozent betragen. Das Plus belief sich damit auf 0,1 Prozentpunkte. Den Vorsprung auf den ersten Verfolger Rewe, der am österreichischen Markt mit Billa, Billa Plus, Adeg und Penny vertreten ist, konnte trotzdem ausgebaut werden. Rewe büßte bei den Marktanteilen in den vergangenen zwölf Monaten 0,3 Prozentpunkte ein und landete mit Jahresende bei einem Marktanteil von 33,6 Prozent. Damit trennen die Nummer 1 und die Nummer 2 im österreichischen LEH bereits 3,3 Prozentpunkte. Im Jahr davor hatte der Abstand noch 2,9 Prozentpunkte betragen.

Hofer und Lidl als Wachstumssieger

Jahrelang traten die Diskonter Hofer und Lidl in Österreich auf der Stelle oder mussten sogar Rückgänge hinnehmen. Noch im Jahr 2023 hatte NielsenIQ für die beiden Billiganbieter, ein Minus von 0,2 Prozentpunkten ausgewiesen. Im Vorjahr erfolgte dann die Kehrtwendung. Gemeinsam legten Hofer und Lidl bei den Marktanteilen ganze 0,5 Prozentpunkte zu. Damit stieg der Marktanteil der beiden Unternehmen im Jahr 2024 von 22,9 auf 23,4 Prozent. Hofer und Lidl dürfen sich damit den Titel des Wachstumssiegers teilen.

Spricht man mit Branchen-Insider:innen, wird schnell klar, wie die Diskonter den Turnaround geschafft haben. Vor allem Hofer implementierte eine neue Strategie: Das schwächelnde Non-Food-Sortiment wurde deutlich reduziert und die so frei gewordene Fläche mit Frische-Produkten gefüllt. Ironie der Geschichte: Horst Leitner, also jener Hofer-CEO, der die erfolgreiche Strategie initiiert hat, hat das Unternehmen mit 1. Jänner 2025 verlassen. Leitners Nachfolger, der bisherige Aldi Süd-Manager Max Hofmarksrichter, tritt seinen neuen Job mit viel Rückenwind an. Es wird spannend, ob die Diskonter ihren Erfolgslauf heuer fortsetzen können, oder ob die Vollsortimenter zurückschlagen werden. KEYaccount wird an diesem Thema das ganze Jahr über dranbleiben.

Die kleineren Marktteilnehmer verlieren

NielsenIQ vereint in der Kategorie Markant vorwiegend filialisierte Geschäfte und Kaufleute, die ihre Umsätze über die Handels- und Dienstleistungskooperation Markant verrechnen. Im Prinzip fallen darunter die Marken Nah&Frisch sowie Unimarkt. Die Tiroler Kette MPreis verrechnet zwar ebenfalls über Markant, die Umsätze der Kette werden von NielsenIQ aber in die Kategorie "restlicher LEH" reingerechnet.

Seit Jahren stehen diese kleineren Marktteilnehmer unter Druck. Auch heuer entwickelte sich der Marktanteil von Markant auf den ersten Blick dramatisch. Ein Rückgang von 0,3 Prozentpunkten bedeutet, dass der Marktanteil von 2,7 Prozent im Jahr 2023 auf 2,4 Prozent im Vorjahr gefallen ist. Das Minus lässt sich jedoch relativ einfach erklären. Unimarkt hat im Vorjahr rund ein Viertel seiner Märkte geschlossen, da sie nicht profitabel waren. Dieser Prozess des "Gesundschrumpfens" erklärt den Rückgang bei den Marktanteilen in dieser Kategorie. 

Der restliche Lebensmittelhandel, also im Prinzip MPreis, kam 2024 auf einen Marktanteil von 3,6 Prozent. Der Rückgang im Jahresvergleich betrug 0,1 Prozentpunkte.

Langfristiger Vergleich

Interessant ist bei den Marktanteilen auch ein langjähriger Jahresvergleich. Im Jahr 2008, also vor 16 Jahren, hielt Spar noch einen Marktanteil von 28,3 Prozent. Seit damals hat das Salzburger Unternehmen ganze 8,6 Prozentpunkte aufgeholt. Vor 16 Jahren hieß der Marktführer noch Rewe. Die Wiener Neudorfer hielten damals einen Marktanteil von 34,8 Prozent – um 1,2 Prozentpunkte mehr als zum Jahresende 2024. Hofer und Lidl hielten damals einen gemeinsamen Marktanteil von 23,3 Prozent, was ungefähr auch dem Wert von 2024 entspricht.

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