Nächster Industriebetrieb insolvent
Millionenpleite einer bekannten Metalltechnikfirma

Von der Insolvenz des Unternehmens, das über namhafte Großkunden verfügt, sind 37 Dienstnehmer:innen und 121 Gläubiger:innen betroffen.

Wie der KSV1870 und der AKV am Mittwoch mitteilten, hat die Gänsweider Metalltechnik GmbH einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung beim Landesgericht für Zivilrechtssachen (ZRS) Graz eingebracht. Laut den Kreditschützer:innen sei mit der zeitnahen Eröffnung zu rechnen. 

Das Unternehmen mit Sitz in Söding ist primär im Stahlbau tägig und beschäftigt sich insbesondere mit der Fertigung und Montage von größeren Komponenten und Konstruktionen wie Hallen, Brücken und Stahlbühnen sowie dem Anlagen- und Maschinenbau. Weiteres Standbein ist der Aluminiumbau (Herstellung von Alufenstern, Alutüren, Wintergartenkonstruktionen etc.). Laut eigenen Angaben verfügt Gänsweider Metalltechnik über namhafte Großkunden, wie etwa eine große heimische Supermarktkette.

Im Insolvenzantrag werden die Passiva mit rund 5,65 Millionen Euro beziffert, denen Aktiva (zu Liquidationswerten) von knapp 3,25 Millionen Euro gegenüberstehen. Somit beträgt die Überschuldung rund 2,4 Millionen Euro. Von der Insolvenz sind dem AKV zufolge 37 Dienstnehmer:innen und 121 Gläubiger:innen betroffen.

Ursachen und Absichten

Hinsichtlich der Gründe für die Pleite verweist Gänsweider Metalltechnik auf Kollektivvertragserhöhungen, steigende Energiekosten sowie die allgemeine wirtschaftliche und konjunkturelle Lage. Die rückläufige Konjunktur habe sich besonders negativ auf die Umsatz- und Auftragslage ausgewirkt. Darüber hinaus habe das Unternehmen in den letzten Jahren über eine Million Euro covidbedingter AWS-Kredite rückgeführt, was die laufende Liquidität zusätzlich erheblich belastet haben soll.

Gänsweider Metalltechnik strebt eine Fortführung und Sanierung an. Als Reorganisationsmaßnahmen seien die Schließung bzw. Einschränkung unrentabler Unternehmensbereiche, eine Evaluierung und Optimierung laufender Fixkosten sowie eine Änderung der Auftragsgeberstruktur hin zu ausschließlich gewerblichen und industriellen Kunden geplant.

Laut vorgelegtem Sanierungsplan sollen die Gläubiger:innen binnen zwei Jahren eine Quote von 30 Prozent erhalten. Deren Finanzierung soll aus den Erlösen des Fortbetriebs erfolgen. Zum Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Stefan Weileder bestellt.

www.ksv.at

www.akv.at

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV