Podiumsdiskussion
Hochkarätige Expertenrunde sprach über das Konzept des "Dezentralen Tourismus"

Vom 6. Februar bis zum 2. März ging es bei der VHS Kulturgarage ums Reisen. Im Rahmen der Veranstaltung setzten sich u. a. Branchenkenner:innen mit der Frage auseinander, wie sich der Tourismus, aber auch die Städte, Natur und Gesellschaft verändern. 

Der Tourismus in Österreich ist eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes. So schafft er Wertschöpfung, Wohlstand und Weltoffenheit, sorgt aber auch für negative Effekte wie Menschenmassen, Umwelteingriffe oder steigende Wohnkosten. Ebendiese Schattenseiten präsentierte kürzlich die Ausstellung "Über Tourismus" des Architekturzentrums Wiens (Az W), die jedoch gleichauf auch lokale und internationale Lösungsansätze für eine neue Art des Reisens aufgezeigte. Dabei standen Fragen im Mittelpunkt wie "Wie verändert unser Reiseverhalten Städte, Natur und Gesellschaft?", aber auch "Welche Rolle spielen Architektur und Raumplanung?" und "Wie kann Tourismus nachhaltiger gestaltet werden?". Eröffnet wurde die Ausstellung am 6. Februar 2025 in aspern Seestadt. 

Einher mit dem Projekt des Architekturzentrums Wien ging auch eine Podiumsdiskussion, moderiert von Astrid Kuffner. Diese lief unter dem Titel "Ist uns der Tourismus über?" und fand am 27. Februar statt. Im Rahmen der Veranstaltung setzten sich unter anderem die Stadt- und Tourismusforscherin Cornelia Dlabaja, Florian Van der Bellen, Head of Destination Development bei PKF hospitality, und Katharina Ritter, Co-Kuratorin der Ausstellung, mit Strategien wie dem Konzept des "Dezentralen Tourismus" auseinander. Im Zuge seiner Begrüßung brachte Wien 3420-CEO Gerhard Schuster einen wesentlichen Aspekt des Tourismus in die Diskussion ein: Es gibt meist zu viel oder zu wenig davon. Es gelte also, die richtige Balance zu finden. Ebenfalls vor Ort und zu Wort kamen Daniela Kolesa (Leitung Destinationsmanagment WienTourismus) und Kathrin Erben (Expertin für Nachhaltigkeit der Österreich Werbung). 

Darüber hinaus beschäftigten sich die Branchenkenner:innen mit der Frage, ob Tourismus in seiner aktuellen Form überhaupt noch zukunftsfähig ist und welche Konzepte es für einen nachhaltigen Umgang mit Reisen bräuchte. Außerdem wurde darüber gesprochen, wie Raumplanung und Architektur dazu beitragen können, dass Tourismus seinen wirtschaftlichen Nutzen bewahrt, ohne Städte und Landschaften zu überlasten. 

Dabei ist es kein Zufall, dass die Seestadt für die Ausstellung und die damit zusammenhängende Podiumsdiskussion gewählt wurde: Tourismus muss nicht immer im Zentrum stattfinden, heißt es. Er könne sich auch dezentral entwickeln. Als eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas und Teil der "Heartbeat Streets" des Wien Tourismus entwickle sich die Seestadt zum Ziel abseits klassischer Touristenpfade. 

Worin sich alle Diskutant:innen einig waren: Es braucht die Durchsetzung und Kontrolle von bestehenden Regularien, um Übertourismus entgegenzuwirken und eine gesunde Balance zu halten. Konsens herrschte aber auch darüber, dass der Tourismus ein ganz wesentlicher Wirtschaftszweig und Teil unseres Lebensstils ist, von dem alle profitieren können. Ein entscheidender Hebel im Sinne der Nachhaltigkeit sei das Bewusstsein von uns allen, auf Reisen Gast zu sein und das zu respektieren und zu bewahren, weshalb wir gekommen sind.

www.aspern-seestadt.at

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